Film

eXistenZ

Veröffentlichungsjahr: 1999 | Genres: Horror, Science-Fiction, Thriller, Mystery, Bodyhorror, Cyberpunk, Cyberthriller
Originaltitel: eXistenZ
Schauspieler: Jennifer Jason Leigh, Jude Law, Ian Holm, Willem Dafoe, Don McKellar, Callum Keith Rennie, Christopher Eccleston, Sarah Polley, Robert A. Silverman, Oscar Hsu, Kris Lemche, Vik Sahay, Kirsten Johnson, James Kirchner, Balázs Koós, Stephanie Belding, Gerry Quigley

"eXistenZ" ist ein Science-Fiction-Thriller von David Cronenberg aus dem Jahr 1999, der Elemente des Body-Horrors mit einer vielschichtigen Auseinandersetzung über Realität und Virtualität verbindet. Der Film, eine kanadisch-britische Co-Produktion mit einer Laufzeit von 97 Minuten, wurde erstmals auf der Berlinale am 16. Februar 1999 gezeigt und ist in Deutschland ab 16 Jahren freigegeben. In den Hauptrollen spielen Jennifer Jason Leigh als Allegra Geller und Jude Law als Ted Pikul, unterstützt von einer hochkarätigen Besetzung, darunter Ian Holm, Willem Dafoe, Don McKellar und Christopher Eccleston.

In einer nahen Zukunft präsentiert die gefeierte Spieledesignerin Allegra Geller (Jennifer Jason Leigh) ein revolutionäres Virtual-Reality-Spiel namens eXistenZ. Anders als herkömmliche Games wird dieses nicht über klassische Geräte gesteuert, sondern über sogenannte Bioports direkt mit dem menschlichen Nervensystem verbunden. Die Spielkonsole selbst ist ein organisches, fast lebendig wirkendes Wesen, das eine direkte Verbindung zur Wahrnehmung der Spieler:innen herstellt.

Als es während einer Testvorführung zu einem Zwischenfall kommt, wird Allegra plötzlich zur Zielscheibe. Gemeinsam mit dem etwas unbeholfenen Marketing-Trainee Ted Pikul (Jude Law) muss sie untertauchen. Um das Spiel auf mögliche Schäden zu prüfen, tauchen beide tiefer in die virtuelle Welt von eXistenZ ein – ein realistisches, immersives Spiel, das sich kaum noch von der tatsächlichen Wirklichkeit unterscheiden lässt.

Mit jeder neuen Ebene verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Realität zunehmend. Figuren und Orte wirken vertraut und die Ereignisse scheinen sich nach einer eigenen, geheimnisvollen Logik zu entfalten. Für Ted wird es immer schwieriger zu erkennen, ob er noch handelt – oder nur noch funktioniert.

"eXistenZ" thematisiert den fließenden Übergang zwischen virtuellen Welten und vermeintlicher Realität. Wie bereits in Werken wie Simulacron-3, Matrix, Total Recall oder Vanilla Sky stellt Cronenberg die Frage nach der Natur des Wirklichen und lässt die Grenzen zwischen Wahrnehmung, Bewusstsein und digitaler Illusion verschwimmen. Dabei nutzt der Film typische Mechaniken von Computerspielen – etwa sich wiederholende Dialoge, „scripted events“ oder das Freischalten neuer Ebenen durch bestimmte Phrasen – als narrative Struktur und unterstreicht so die künstliche Konstruktion jeder Wirklichkeit.

Der Film gilt als inoffizieller Nachfolger von Videodrome und wird wie dieser dem Cyberpunk sowie dem Subgenre des New Flesh Cinema zugerechnet. Die Produktion wurde unter anderem von Alliance Atlantis Communications, Canadian Television Fund, Serendipity Point Films und Téléfilm Canada unterstützt. Der US-Release erfolgte durch Dimension Films am 23. April 1999. Gedreht wurde in Toronto, die Produktionskosten beliefen sich auf etwa 31 Millionen kanadische Dollar, was rund 21 Millionen US-Dollar entsprach – jedoch spielte der Film nur etwa drei Millionen ein und wurde so zum finanziellen Flop.

Der Titel eXistenZ verweist mit der betonten Buchstabenkombination „Isten“ auf das ungarische Wort für „Gott“. Zudem enthält der Film zahlreiche Anspielungen auf die Werke von Philip K. Dick, etwa durch die Imbisskette „Perky Pat“, benannt nach einer Figur aus seiner Kurzgeschichte The Days of Perky Pat. Auch das fiktive Spiel „Carcrash“ im Film verweist direkt auf Cronenbergs eigenen Film Crash von 1996. Bemerkenswert ist zudem, dass in der Welt von eXistenZ sämtliche Markennamen und Logos fehlen – ein weiterer Bruch mit der realen Konsumwelt. Das Buch zum Film wurde von Cronenberg gemeinsam mit dem britischen Autor Christopher Priest (unter dem Pseudonym John Luther Novak) verfasst und erschien im Ullstein Verlag.

Mit eXistenZ gelingt Cronenberg ein komplexes, verstörendes Werk über Spiel, Realität und menschliche Wahrnehmung – ein Film, der seine Zuschauer mit der Frage entlässt, ob es eine letzte, unverfälschte Realität überhaupt gibt.

Pressematerial © Alliance Atlantis Communications | Canadian Television Fund | Natural Nylon Entertainment
Filmtrailer © Behind The Science Fiction


Regie: David Cronenberg
Drehbuch: David Cronenberg
Produzent: Bradley Adams, Damon Bryant, David Cronenberg, Andras Hamori, Robert Lantos, Michael MacDonald, Sandra Tucker
Musik: Howard Shore
Kamera: Peter Suschitzky
Schnitt: Ronald Sanders

Jetzt bewerten!

Jetzt bewerten


Zur Watchlist hinzufügen
Kein Interesse
Ins Logbuch eintragen
Zur Liste hinzufügen
Kommentieren
Streamen

Schreibe einen Kommentar

Technische Umsetzung durch die Internetagentur SEO Lausitz. Professionelles Webdesign in der Oberlausitz für Löbau, Bautzen, Görlitz und Zittau!