Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror

Die archaische Lust an der Angst vor der Öko-Apokalypse

In meinem Artikel „Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror“ möchte ich euch das Thema Öko-Horror nahe bringen. Nicht nur „Der Schwarm“ gehört zu dem Genre Öko-Horror, sondern auch Werke wie „The Day After – der Tag danach“, „Tarantula“ und viele mehr. Im weiteren Verlauf erkläre ich ich euch, wie sich „Der Schwarm“ und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror in das Genre einpflegen.

Endlich ist es soweit. „Der Schwarm“ von Frank Schätzing aus dem Jahr 2004, feiert fast zwei Jahrzehnte nach Veröffentlichung seine Premiere als Serie. Seit dem 22.02.2023 um 10:00 Uhr ist die Serie in der ZDF Mediathek unter folgendem Link zu finden.

>>ZDF Mediathek – Der Schwarm<< 

„Der Schwarm“ wird dem Genre Öko-Horror zugerechnet. So war die herannahende Serienpremiere für mich der Anlass das Genre Öko-Horror zu rekapitulieren und weitere Vertreter vorzustellen. Diese thematisieren die unterschiedlichsten Bedrohungslagen für die Menschheit. Dazu zählen etwa Pilze, Viren, Bakterien, Insekten, Tiere, Pflanzen, das Klima oder menschliche Technologien. Der Fokus liegt hier auf Bedrohungen für die der Mensch selbst die Verantwortung trägt, dass Mutter Natur ihre Waffen zückt.

* * *

[Vancouver Hospital, British Columbia, Kanada]. An einem Nachmittag im Juli 1999 werden innerhalb weniger Stunden dutzende Personen mit akuten Atemproblemen eingeliefert. 19 Menschen sterben innerhalb eines Zeitraumes von ein paar Wochen oder weniger Monate, allerdings mit Vorerkrankungen wie HIV, Diabetes, Krebs. Zunächst ist unklar was diese Vorfälle ausgelöst hat und ob diese Fälle in ihrer Häufung auf eine gemeinsame Ursache zurückgehen. Nach eingehenden Untersuchungen konnte die plötzliche Erkrankung bei allen auf eine Variante des Hefepilz CRYPTOCOCCUS var. GATTII zurückgeführt werden.

Doch wie konnte der Pilz in die Lunge der Menschen gelangen und wo kommt er her?

Seit 1999 haben sich in der Region Vancouver Island, B.C., Kanada die Fälle der Infektionen gehäuft. Meist erfolgten sie in sehr trockenen Sommern. Befragungen ergaben, dass alle Erkrankte wenige Tage zuvor im gleichen Waldgebiet wandern waren. Forscher der Universität Vancouver untersuchten das besagte Areal und machten eine besorgniserregende Entdeckung. Cryptococcus var. gattii, ein Pilz dessen Habitate eigentlich in den Tropen und Subtropen zu finden sind, hat sich in British Columbia ausgebreitet.

Eingegrenztes Ausbreitungsgebiet | Bildquelle © https://stacks.cdc.gov/view/cdc/16451

Wahrscheinlich hat er dort schon länger Kolonien gebildet, verbreitete seine Sporen sehr nah am Boden und war dadurch nicht auffällig. Der Klimawandel hat in Wäldern mit zuvor feucht-kühlem Klima längere Trockenheitsperioden hervorgerufen. In der Folge konnten sich die Pilzsporen von Cryptococcus var. gattii als Schwebeteilchen leichter in der Luft verbreiten. Auf diese Weise sind sie in die Lungen von Menschen und Tieren gelangt.

Passion of Arts Pilzsporen von Cryptococcus gattii
Mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen | Bildquelle © Trends in Microbiology | https://www.cell.com/trends/microbiology/fulltext/S0966-842X%2811%2900147-8 | https://www.cell.com/cms/attachment/614181/4942453/gr1.jpg

Eine Erkrankung von Mensch zu Mensch ist zwar ausgeschlossen, aber auch vor Tieren macht der Pilz nicht halt. 1999 erkrankten auf Vancouver Island Haus- und Wildtiere. Sogar tote Meeressäugetiere wurden in diesem Areal angeschwemmt. Man vermutet, dass durch Holzfällarbeiten und den damit verbundenen Kahlschlägen vermehrt Sporen des Pilzes auch ins Meer getragen wurden. An der Wasseroberfläche wurden sie dann von Delfinen, Seelöwen und Robben eingeatmet. Der Pilz hat sich mittlerweile an der ganzen Nordwestküste bis nach Oregon verbreitet. Nun bahnt er sich seinen Weg weiter in den Süden in Richtung Kalifornien.

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Ausbreitung
Weitere Ausbreitung nach Kalifornien und gefährlichere Mutation | Bildquelle © https://journals.plos.org/plospathogens/article?id=10.1371/journal.ppat.1000850

Zu den Symptomen der Infektion gehören wochenlanger Husten, Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, Fieberanfälle, Gewichtsverlust, Schweißausbrüche. Außerdem treten Kopfschmerzen als Folge einer Meningitis auf. Die Sterblichkeitsrate lag in Kanada, trotz Behandlung mit antimykotischen Medikamenten, bei bis 25%. Leider bleiben die Erkrankungen oft unbemerkt, weil sie über Monate schleichend voranschreiten. Zusätzlich spielen Vorerkrankungen eine Rolle. Eine entsprechend hohe Dunkelziffer ist also anzunehmen. Eine Infektion ist noch recht selten. Sind mehrere Hunderte Fälle bekannt geworden. Ist jedoch beobachtet worden, dass die Verbreitung nach Süden eine virulentere Mutation mit höherer Sterblichkeit bis zu 50% hervorgebracht hat. Diese kann auch Menschen ohne Vorerkrankungen töten. Eine Studie aus dem Jahr 2020 (James H. Diaz, MD, DrPH) hat mittlerweile auch vereinzelt Fälle in Europa nachgewiesen. [1], [2], [3], [4], [5], [6], [7]

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Globales Auftreten
Auftreten verschiedener Varianten global | Bildquelle © https://www.nc.cdc.gov/eid/article/

Ob menschengemachter Klimawandel oder nicht, die Ursache für die Ausbreitung für cryptocouccus var. gattii ist eine Folge der zunehmenden Erwärmung der Nordhalbkugel. Boreale Wälder, die vorher ein nasses kühles Klima boten, haben nun längere Phasen der Trockenheit. Auf diese Weise konnte sich cryptococcus var gattii in der Luft verbreiten und von Mensch und Tier eingeatmet werden. Der neue Feind verbreitet sich unaufhaltsam und bald könnte selbst ein Waldbaden mit unangenehmen Folgen verbunden sein.

Aufgrund einer breiten Mehrheit von Wissenschaftlern, die überzeugt sind vom menschengemachten Klimawandel, erhöht sich die Angst in der Gesellschaft. Klimaneutral zu handeln gelingt jedoch zu wenigen. Gerade in der sogenannten Ersten Welt schätzt man die Errungenschaften, welche vor Jahrzehnten noch Luxus waren. Man verteidigt sie, notfalls mit Verdrängung. So gestand mir eine Neu-Rentnerin, dass sie vom menschengemachten Klimawandel überzeugt sei. Aber sie habe ihr ganzes Leben darauf gewartet Reisen mit dem Kreuzfahrtschiff zu machen.

Schnell können Mahnungen Menschen verängstigen, doch bevor das geschieht reagiert der Mensch unbewusst mit der Reduktion der kognitiven Dissonanz. Er verdrängt, schwächt ab, findet Ausreden, verschafft sich auf der anderen Seite in paradoxer Weise auch Lust an der Angst. An diesem archaischen Bedürfnis – das zeigen auch Mythen und Erzählungen der Antike – setzen Filme und Serien an. Sie verarbeiten es in dem Genre Öko-Horror.

Im Folgenden möchte ich einen Überblick über ausgewählte Filme und Serien geben, die sich mit unterschiedlichen Bedrohungen-Subgenres beschäftigen.

Subgenre: Pilz-Horror

Passion of Arts The Last of Us
Joel Miller (Pedro Pascal) und Ellie Williams (Bella Ramsey) schlagen sich durch eine postapokalyptische Welt — The Last of Us | seit 2023 ©HBO Entertainment

The Last of Us

Bei der Serie „The Last of Us“, kann man direkt im Intro eine fiktive Fernsehdebatte aus dem Jahr 1968 verfolgen. Dort erklärt der Epidemiologe Dr. Neumann, dass Pilze eine unterschätzte Gefahr darstellten. Bezüge zu den aktuellen Ereignissen in Vancouver sind zu erkennen.

Passion of Arts The Last of Us TV Debatte
Fiktive Fernsehdebatte 1968 — The Last of Us | seit 2023 ©HBO Entertainment

Moderator: Pilze?

Dr. Neumann: So reagieren viele. Aber viele Spezies mussten erfahren, dass Pilze nicht harmlos sind, denn manche Pilze wollen ihren Wirt nicht töten, sondern ihn kontrollieren. […] Viren machen uns krank, aber Pilze verändern unseren Verstand, wie zum Beispiel der Pilz der Ameisen befällt.

Epidemiologe: Pilze überleben eine Körpertemperatur von über 34 Grad nicht.

CLIP: THE LAST OF US | Originalbilder: The Last of Us | ©HBO Entertainment

Dr. Neumann: Bisher hatten sie keinen Grund sich anzupassen. Aber was ist, wenn sich das ändert? Was, wenn die Welt sich zum Beispiel ein klein wenig erwärmen würde? Das würde eine Anpassung notwendig machen und dann könnten sie in unsere Gehirne eindringen. Wir hätten nicht Millionen, sondern Milliarden von hirnvergifteten Marionetten, die alle nur ein einziges Ziel verfolgen, jeden einzelnen Lebenden zu infizieren, koste es was wolle. Dagegen gibt es keine Medikamente, keine Vorbeugung, keine Heilmittel.

Moderator: Sollte es so kommen…

Dr. Neumann: …dann verlieren wir.

Natürlich wird hier Dr. Neumann zum prophetischen Unkenrufer stilisiert. Man suggeriert, dass er zu den frühen Entdeckern der Gefahr gehöre. Im Jahr 1968 war die Pilz-Forschung aber längst nicht soweit und die Klimaerwärmung wurde nur von wenigen Forschern erkannt. Überhaupt war die Gefahr, die von Mikroorganismen ausgeht völlig unterschätzt. Einer der seiner Zeit voraus war, ist H. G. Wells. Er hat in seinem Roman „Krieg der Welten“ von 1898 eine außerirdische Bedrohung von Mikroorganismen besiegen lassen. Zuvor scheiterte die Menschheit mit all ihrer Intelligenz und Waffenkraft kläglich. H. G. Wells hat aber noch ganz andere wissenschaftliche Entdeckungen in seinen Romanen verarbeitet. Viele kamen erst Jahrzehnte später in den öffentlichen Diskurs. Aber das ist ein Thema für einen eigenen Text. Schauen wir noch einmal auf die Pilze und vergleichen Realität mit Fiktion.

Der Pilz, der Ameisen befällt und sie kontrolliert, auf den sich der fiktive Dr. Neumann bezieht, heißt Ophiocordyceps unilateralis. Erstmals entdeckt und in einer wissenschaftlichen Arbeit beschrieben wurde er von H. C. Evans und R. A. Samson in Cordyceps species and their anamorphs pathogenic on ants (Formicidae) in tropical forest ecosystems im Jahr 1984. Der Pilz tut dies also schon seit fast 50 Millionen , wie in Fossilien nachgewiesen. Erschreckend ist es, dass der Mensch solange dafür gebraucht hat ihn zu entdecken. Beruhigend ist, dass der Pilz sich in 50 Millionen Jahren nicht weiterentwickelt hat. Er ist in dieser Zeit also nicht von Ameisen auf Säugetiere übergesprungen. Unmöglich wäre das nicht, aber derzeit ist das eher unwahrscheinlich.

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Zombie-Ameisen-Pilz
Wie der Zombie-Ameisen-Pilz funktioniert | Bildquelle © whyevolutionistrue.com

The Girl with all the Gifts

Auch in „The Girl with all the Gifts“ wird die Menschheit von diesem Pilz befallen. Er beraubt sie ihrer menschlichen Eigenschaften. Lässt sie zu umherlaufenden Untoten werden, die nur darauf aus sind weitere Menschen zu fressen oder zu infizieren.

Passion of Arts The Girl with all the Gifts
Schule, gefesselt an Rollstühle — The Girl with All the Gifts | 2017 ©Universum | SquareOne

Anders als bei „The Last of Us“ gibt es infizierte Kinder, die ihren Verstand behalten haben. Sie werden in einer Schule auf einer Militärbasis unterrichtet. Dabei werden sie festgezurrt in Rollstühlen zum Unterricht gebracht, um zu verhindern, dass sie die Lehrerin auffressen. Natürlich werden sie auch mit dem Ziel untersucht, ein Heilmittel gegen den Erreger zu finden. Im Gegensatz zu anderen Menschen, hat der Pilz bei der Schülerin Melanie sogar die Intelligenz verstärkt. Kaum hat man einen emotionalen Zugang zu den Kindern hergestellt wir man vor eine quälende Frage gestellt. Ist es für die Forschung notwendig ihr Gehirn zu sezieren und sie damit umzubringen? Am Ende sieht man sich damit konfrontiert, dass die Menschheit, wie wir sie kannten, aufgehört hat zu existieren. Niemand ist mehr da um sie zu betrauern, denn dem Universum sind wir offenbar völlig egal.

Passion of Arts Gaia grüne Hölle
— Gaia – Grüne Hölle | 2021 ©Film Initiative Africa

Gaia

Der Film „Gaia“ spielt im südafrikanischen Nationalpark Tsitsikamma. Auf einer Patrouille werden die beiden Park-Ranger Gabi und Winston von einer mysteriösen Präsenz begleitet. Als Winston dann noch verschwindet macht sich Gabi auf ihn zu suchen. Unglücklicherweise tritt sie mit dem Bein in eine Tierfalle. Gepeinigt vom Schmerz verliert sie das Bewusstsein und kommt erst wieder im Dunkeln zu sich. Mit letzter Kraft schleppt sie sich durch den Wald, in welchem seltsame Sporen in der Luft schweben. Unerwartet gelangt sie an eine Hütte, die von zwei misstrauischen männlichen Bewohnern bewohnt wird. Schon länger scheinen sie auf diese primitive post-apokalyptische Weise zu hausen. Haben sie eine seltsame Beziehung zur Natur, welche einem religiösen Kult gleicht.

Passion of Arts Gaia grüne Hölle
— Gaia – Grüne Hölle | 2021 ©Film Initiative Africa

Nachts fürchten sie sich vor dem, was draußen im Wald ist. Die unbekannte Präsenz ist in der Lage die Hütte anzugreifen. Erinnerung an „Tanz der Teufel“ werden wach, vom Gruselfaktor Wald. Es stellt sich heraus, dass es sich um Vater Barend und dessen Sohn Stefan handelt. Sie wollen hier nicht weg, denn sehen sie sich als Diener eines riesigen Organismus, der die ganze Erde beherrsche. Wie Barend schildert, sende Gott diese Sporen, um die Menschheit schon bald von der Erde zu tilgen.

Passion of Arts Gaia grüne Hölle Anthony Oseyemi
— Gaia – Grüne Hölle | 2021 ©Film Initiative Africa

Gabi erlebt, während sie gesund gepflegt wird, einen halluzinogenen Alptraum, ausgelöst durch die Sporen. Sie ist also bereits infiziert. Barend hat die Absicht Gabi dem Wesen zu dessen Besänftigung zu opfern. Das geht jedoch schief. Eigentlich hat Sohn Stefan Interesse an der Frau, waren ihm solche Erfahrungen der Liebe bisher verwehrt geblieben. Als der Organismus nicht bekommt was er will, wird er offenbar so richtig wütend. Er schickt nun Wesen los, die einst Menschen waren, aber von den Sporen befallen und zu willenlosen Wesen mutierten.

Passion of Arts Gaia grüne Hölle
— Gaia – Grüne Hölle | 2021 ©Film Initiative Africa

Die drei können einen Angriff auf die Hütte abwehren, doch dabei infiziert sich wohl auch Barend. In wunderschönen hypnotischen Bildern werden Barend und Gabi von dem Pilz in einen Dämmerschlaf versetzt und eingenommen. (Diese Szene und die Alpträume sind wohl der Grund für die Auszeichnung mit dem ZEISS Cinematography Award in Austin, Texas.) Pilze und Schwämme wachsen auf ihrer Haut, ein Pilznetzwerk breitet sich in ihren Körpern aus.

Passion of Arts Gaia grüne Hölle
Renaturierung durch Pilze — Gaia – Grüne Hölle | 2021 ©Film Initiative Africa

Es ist zu spät, Stefan muss seinen Vater und seine Liebe aufgeben. Er scheint nicht betroffen zu sein, also flieht er aus der Wildnis in die Stadt. Die letzte Szene im Abspann zeigt, wie Stefan einen angebissenen Hamburger in der Imbissbude liegen lässt. An der Bissstelle beginnen sofort Pilze in hoher Geschwindigkeit zu wachsen. Stefan ist zum Boten der Apokalypse geworden.

– EXKURS: Der Gaia-Mythos, die Gaia-Hypothese, biblischer Anthropozentrismus und Paradigmenwechsel zum Ökozentrismus –

Der Filmtitel „Gaia“ leitet sich aus der griechischen Mythologie her. Die Hinweise laufen auf die Vorstellung der personifizierten Erde hinaus und der ersten gigantösen Gottheiten bzw. Titanen. Solche Weltanschauungen gehen in religiösen Kulten auf der ganzen Welt bis weit in die vorschriftliche Zeit zurück. Gaias Name ist indogermanischen Ursprungs. Das gibt uns folgenden Hinweis. Seine Ausbreitung hat eine Ausbreitung vom Indusgebiet über den gesamten Orient und Südeuropa bis hin zu Westeuropa erfahren. Dies ging natürlich einher mit Inkulturation und einer großen Varianz an Neuinterpretationen in den verschiedenen antiken Kulturen.

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Athena
Gaia steigt aus dem Boden auf und übergibt Erichthonios an Athena. Man achte auf die Schlange. | Bildquelle © Wikipedia

In der römischen Mythologie wird Gaia mit Tellus gleichgesetzt, im Orient mit Behemot, Astarte, Ishtar oder Ashera. Letztere wurde in frühen kanaanitischen Abbildungen als baumartiges Gewächs aus dem Boden und Schlange zwischen ihren Ästen dargestellt. In der Bibel tritt sie aber nur noch als Baum der Erkenntnis in Erscheinung. Gottes Baum ist nach babylonischen Bildzeugnissen gleichzeitig seine Ehefrau. Kein Wunder, dass es in der Genesis heißt „Aber Gott war ein eifersüchtiger Gott“. Seine Frau war ihm dabei behilflich Adam und Eva aus dem Lehm des Bodens herzustellen. Die große Erd-Mutter der vorbiblischen Zeit, wich zunehmend einem patriarchalisch orientierten Götterbild. In der Bibel lässt sich Gott allerdings keinem bestimmten Geschlecht zuordnen.

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Arabisches Bodenfresko
Arabisches Bodenfresko aus Qasr al-Hayr al-Gharbî, Syrien, Szene: Gäa und Zentauren des Meeres | Bildquelle © Wikipedia
Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Ägyptische Baumgöttin
Ägyptische Darstellung der Baumgöttin, etwa 11. Jh. vor Christus | Bildquelle © bibelwissenschaft.de

Die Darstellung der Erdgöttin ist in vielen orientalen Kulten überliefert. Vor allem bei Ägyptern, Sumerern, Babyloniern und Kanaanitern finden sich eindeutige Darstellungen. Es handelt sich demnach beim paradiesischen Baum der Erkenntnis um die gefallene Göttin und Ehefrau des gefallenen Gottes Baal. Dies ergibt sich zum Beispiel aus folgender Zeichnung eines archäologischen Fundes.

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Lebensbaum
Altbabylonischer Cylinder, Sündenfall. Schlange und Lebensbaum. Baal und Ashera. | Bildquelle © http://literaturlexikon.uni-saarland.de/

Die frühen Israeliten waren Viehnomaden. Es ist ziemlich klar, warum sie einen gehörnten Gott verehren. Die Schlange hingegen steht damals wie heute für Weisheit. Fruchtbarkeit wurde mit der Frau und auch mit fruchtbarer Erde gleichgesetzt. Das Konzept der Erd-Mutter bzw. der belebten Erde findet man auch auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent. Dort werden der Pachamama, trotz Christianisierung und Nationalisierung, heut immer noch Opfer dargebracht.

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Gaia
Bildquelle © Wikipedia
Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Gaia Schrein
Bildquelle © Wikipedia

Was will uns die global auftretende Mythologie der Erdmutter uns heute noch sagen?

Mit dieser Frage haben sich die Mikrobiologin Lynn Margulis und der Chemiker, Biophysiker und Mediziner James Lovelock beschäftigt. Mitte der 1970er-Jahre haben sie die Gaia-Hypothese aufgestellt.

Die Gaia-Hypothese besagt, dass die Biosphäre der Erde wie ein großer lebender Organismus betrachtet werden müsse. Die Biosphäre sei die Gesamtheit aller Organismen. Sie schaffe und erhielte Bedingungen, die nicht nur Leben, sondern auch die Evolution komplexerer Organismen ermögliche. Die Erdoberfläche bilde demnach einen emergenten Organismus, welches die gesamte Biosphäre stabilisiere. Es handelt sich hier zwar um Wissenschaftler, aber die Gaia-Hypothese ist pseudo-wissenschaftlich. Sie entspricht eher dem Postulat einer neuen Weltanschauung, welche sich allerdings wissenschaftlicher Erkenntnisse bedient.

Doch die Entwicklungen der folgenden Jahrzehnte scheint ihnen Recht zu geben. Es bedarf eines Paradigmenwechsels, wie der Mensch sich selbst im Kosmos und dem System der Erde verordnet.

In den ersten beiden Jahrzehnte des 21. Jahrhundert hat sich, bedingt durch den Klimawandel und dem gewachsenen Verständnis über Biodiversität, ein neues Paradigma herausgebildet. Genauso wie bei der kopernikanische Wende oder der Wende zum konstruktivistischen Paradigma im 20. Jahrhundert, deutet sich nun ein fundamentaler Wandel der Weltanschauung in der Wissenschaft hin zum Ökozentrismus an.

Wenn wir in die Bibel schauen, ist der Blick auf die Welt von einem Theozentrismus und Anthrozentrismus geleitet. Gott ist der Herrscher über die Natur und der Mensch ist sein Erfüllungsgehilfe. Dieses Paradigma, das auf Gott bzw. den Menschen zentriert ist, hat sich bis in das 20. Jahrhundert gehalten. Es spiegelt sich wider in dem Zitat:

Gott segnete sie (Mann und Frau) und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehret euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen 

Genesis 1,28

Während die alten Götter Mesopotamiens – also dem Gebiet, wo die Israeliten-Genese stattfand – dem Menschen noch Respekt vor der Natur einflößten, spricht die Bibel dem Menschen die Allein-Herrschaft zu.

Diese anthropozentrische Sicht – begründet in der unreflektierten egozentrischen aber auch chauvinistischen Sicht von Menschen – hat Paradigmen, wie das geozentrische Weltbild, bedingt. Mit der Koperkanischen Wende, vorbereitet durch Galileo Galilei und vollendet mit Kopernikus, sah der Mensch ein, dass er mit der Erde zusammen nicht im Mittelpunkt des Kosmos steht. Jahrhunderte später, muss der Mensch auch einsehen, dass er mit dem Affen verwandt ist, dass er nach Freud außerdem nicht mal Herr über sein eigenes Ich ist und letztlich auch nicht die Herrschaft über die Erde innehat.

Passion of Arts Der Schwarm und andere Werke aus dem Genre Öko-Horror Kränkung des Menschen
Der Mensch und wie er sich selbst sieht | Bildquelle © https://verlag.koenigshausen-neumann.de/product/9783826050060-die-kraenkung-des-menschen/

Die Menschheit ist nur ein Rädchen in einer großen für sie nicht überschaubaren Systemarchitektur des Kosmos. Kaum mehr als ein Neanderthaler überblickt er es. Und doch ist der Mensch das einzige Lebenwesen, das in der Lage ist die die Ökologie des Planeten umzukippen. Eventuell ist mehr Demut notwendig, dass die Menschheit nur Teilhabe am Kreislauf des Lebens besitzt. Wenn der Mensch gegen die Naturgesetze handelt, dann wird er von den Waffen der Mutter Natur ausgelöscht.

Charles Darwin, der trotz seiner naturwissenschaftlichen Arbeit spirituell geblieben war, hatte tiefe naturphilosophische Einsichten durch seine ökologischen Experimente. Sie wurden eher selten rezipiert, erkennt man erst heute ihre Bedeutung. Er ist ein Pionier der Biodiversität.

 Alles, was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand. 

Charles Darwin

Damit ist sicher nicht ein Herzschrittmacher gemeint oder eine Bluttransfusion, wie in manchen christlichen Sekten propagiert. Darwin meint die Naturgesetze. Ein Herzschrittmacher arbeitet nicht gegen die Naturgesetze, er macht sie sich zunutze. Darwin, mit seiner Erkenntnis der Biodiversität, wäre sicher Anhänger der Gaia-Hypothese oder der ökozentristischen Wende gewesen. Diese neue Weltsicht hilft uns eine weniger ignorante Perspektive auf das große Ganze einzunehmen. Sie ermöglicht uns den Paradigmenwechsel weg vom Anthropozentrismus hin zum Ökozentrismus vollziehen. Mehr Respekt gegenüber der Natur sollten wir haben, bevor sie zurückschlägt. Sie hat unvorstellbare Waffen, auf die wir noch nicht vorbereitet sind

Bevor wir uns weiter mit natürlichen Gefahren beschäftigen, zeige ich erst Auswirkungen menschlicher Experimente mit Technologien. Einige haben natürlich auch Auswirkungen auf das Ökosystem Erde und den Menschen selbst.

Subgenre: Tech-Horror

Ein weiteres Untergenre des Öko-Horrors ist die Auslöschung der Menschheit durch technologische Experimente von Menschen.

Panik im Jahre Null

Einer der frühen mutigen Filme, der die Folgen eines Atomkriegs für die menschliche Gesellschaft aufzeigen will und weniger die Gefahren der Radioaktivität, ist „Panik im Jahre Null“ aus dem Jahr 1962. Harry Baldwin, Frau Ann und die Kinder Rick und Karen haben die Sachen gepackt. Sie wollen ein Wochenende in der Natur beim Angeln zu verbringen. Gerade haben sie mit ihrem Wohnwagen die Stadt verlassen, als diese von einer Atomrakete getroffen wird. Waren sie vom Blitz verschont, weil sie in einer Schluchtenstraße unterwegs waren, können sie von der Santa Susanna Passstraße aus den Atompilz über L.A. beobachten.

Passion of Arts Panik im Jahre Null
Family Baldwin reagiert zwar besorgt aber in Anbetracht der Gefahr doch ziemlich naiv — Panik im Jahre Null | 1962 ©ostalgica

Der Dritte Weltkrieg hat begonnen. Die Familie ist besorgt, aber völlig naiv, denn wollen sie zurückkehren, um die Großeltern mitzunehmen. Angesichts der Panik und des Chaos in der Stadt beschließen sie, doch zu ihrem Ziel zu fahren und dort die weitere Entwicklung abzuwarten. Auf dem Weg dorthin lauert nicht etwa die atomare Gefahr, sondern der Mensch, der seinem Nächsten gegenüber zum Wolf wird. Ein Kampf um Kraftstoff, Waffen, Werkzeuge und um Frauen beginnt, sieht sich die Tochter von drei jungen Männern verfolgt, welche sie als Freiwild betrachten.

„Panik im Jahre Null“ thematisiert nicht die atomare Bedrohung an sich, sondern eher die Auswirkungen auf den Zerfall von Moral in einer Gesellschaft, die ihre zivilisatorische Ordnung verloren hat.

The Day After

Wesentlich deutlicher wird hier „The Day After – Der Tag danach“ danach aus dem Jahr 1983, der die Angst vor dem Nuklearen Holocaust während der 1980er Jahre bediente, als der Kalte Krieg auf seinem Höhepunkt angelangt war. Auch wenn derzeit Putin mit Atomwaffen droht, steht die aktuelle Bedrohung nach der Kuba Krise und der ersten Hälfte der 80er Jahre noch an dritter Stelle. In dieser Zeit entstanden Filme wie „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“, „Jagd auf Roter Oktober“ oder „WarGames – Kriegsspiele“ oder Genesis brachte ihren Hit „Land of Confusion“ in die Charts, Sting sang „Russians“ und sendete dies als Botschaft an den damaligen sowjetischen Diktator Chruschtschow.

All diese kulturellen Werken und weitere, waren Ausprägungen der Angst, einer der Großmächte könnte den „roten Knopf“ drücken. Spätestens mit einem Lächeln zu dem Track „Push the Button“ von den Chemical Brothers, bemerke ich, dass auch ich die Angst davor verloren hatte, was ich im Kalten Krieg als jederzeit mögliches Horrorszenario ansah. Derzeit versuche ich die Furcht vor einem neuen Atomkrieg zu verdrängen. Kann ich mir nicht vorstellen, wie eine Weltordnung mit einem besiegten Russland aussehen würde, weshalb ich große Sorge habe, dass Putin in der Not zum schrecklichsten aller Mittel greifen könnte.

Passion of Arts The Day After - der Tag danach (2)
Atomraketen starten, aus dem Boden idyllischer Wiesen — The Day After | 1983 ©ABC Circle Films
Passion of Arts The Day After - der Tag danach (3)
Auf dem Weg zur Arbeit — The Day After | 1983 ©ABC Circle Films

Der prägende Film aus dieser Zeit, den ich zuhause, wie auch im Religionsunterricht gesehen habe, ist „The Day After – Der Tag danach“. Nie wieder wurde diese Szenario danach verfilmt. Die Special-Effects mögen heute nicht mehr CGI Ansprüchen genügen, hat man auch originale Szene von Atombombenversuchen eingebaut, aber die post-apokalyptischen Kulissen, wie auch die drastischen Folgen für die Gesundheit, werden auch heute noch ein Schlag in die Magengrube versetzen.

Passion of Arts The Day After - der Tag danach (1)
Von der Zivilisation bleibt nichts übrig — The Day After | 1983 ©ABC Circle Films

Auch zwei verfilmte Werke H. G. Wells thematisieren die Folgen eines Atomkrieges.

Die Zeitmaschine

In „Die Zeitmaschine“ von 1960 reist der Wissenschaftler George mit seiner Zeitmaschine am Silvesterabend 1899 in die Zukunft. Als die Tage, Monate, Jahre an ihm vorbeiziehen und er die Veränderungen der Umwelt beobachten kann, stoppt er wenige Jahrzehnte später und schaut sich in der modernen Welt um. Doch er kommt zu einem Zeitpunkt, wo all die Errungenschaften, die ihn so erstaunen von einer atomaren Katastrophe bedroht sind. Atombomben zerstören die Stadt. Er schafft es gerade so in seine Zeitmaschine zurückzukehren und weiter in die Zukunft zu reisen, in eine Zeit in welcher die Ökologie des Planeten wieder im Gleichgewicht ist. Dort sieht er sich der neuen Menschheit, aber auch der alten Menschen gegenüber. Letztere lebt unterirdisch, hat sich an die Dunkelheit angepasst, sind sie die Überlebenden aus den Atombunkern des nuklearen Holocausts.

Passion of Arts Die Zeitmaschine
In Atombunkern überlebt. Sie waren einmal Menschen. — Die Zeitmaschine | 1960 ©MGM

H. G. Wells kann als Science-Fiction-Autor nicht zu viel Beachtung finden, denn hatte er, zu Zeiten als Marie Curie noch mit Radioaktivität experimentierte, schon Ideen in seinen 1896 erschienen Roman verarbeitet, welche die Technologie der Radioaktivität für eine Waffe wie die Atombomben nutzten. So ist er auch derjenige, der dieser Waffe den Namen gab.

Was kommen wird

H. G. Wells sagte nicht nur die Atombombe voraus, sondern auch in den 30er Jahren das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg sowie das deutsche Bombardements Englands.

Passion of Arts Was kommen wird
Warnungen aus den Medien werden in den Wind geschlagen, Man Feier Weihnachten — Was kommen wird | 1936 ©United Artists
Passion of Arts Was kommen wird
Deutsche Bomber im Anflug auf England — Was kommen wird | 1936 ©United Artists

In seinem Film mit dem prophetischen Namen „Was kommen wird“ von 1936 stellt er auf erschreckende Weise dar, wie die Nationen blindlings in die Katastrophe taumeln, zeigt er verschiedene Menschen, die sorglos leben und die Gefahr eines Krieges verdrängen, Warnungen in den Medien über drohende Bombenangriffe ignorieren. Ich muss wieder an die Warnungen vor dem Starkregen im Ahrtal denken oder an den Film „Don’t Look Up“.

Passion of Arts Was kommen wird (1)
London nach dem Atombombenangriff — Was kommen wird | 1936 ©United Artists

In „Was kommen wird“ mündet der Zweite Weltkrieg in einen Jahrzehnte langen andauernden manchmal Kalten Krieg, mit immer neuer Waffentechnik, darunter auch (deutscher) Düsenjäger und Atomraketen. Nach dem nuklearen Holocaust folgt eine Zeit der Warlords, die in den Trümmern der Zivilisation ihre tyrannische Herrschaft begründen. Damit ist „Was kommen wird“ noch nicht zu ende, denn werden in dem fiktiven Almanach der Zivilisation noch eine eine Ära der gesellschaftlichen und technologischen Utopie beschrieben, deren Ende durch eine Art Trumpismus eingeleitet wird. Soweit H. G. Wells im Jahre 1936.

Subgenre: KI-Horror

Eine weitere Bedrohung für die Menschheit, durch deren technologischen Experimente, hat seit „Terminator“ oder „Matrix“ Hochkonjunktur. Seit „Terminator“ 1984 erschienen ist, hat die Angst vor einer Auslöschung der Menschheit, durch intelligente Maschinen bzw. Androiden oder eine KI, in fast 30 Jahren nur weiter zugenommen. In den letzten Jahren äußerten sich Wissenschaftler und auch Tech-Konzern-Milliardäre, welche an exakt diesen Dingen forschen, zu den Gefahren, welche von autonomen KIs ausgehen könnte. Schon lange sind rekombinante Computerviren unterwegs, die ihren biologischen Alter Egos in nichts nachstehen. Eine Intelligenz steckt da aber nicht dahinter, eher eine zufällige Mutation. Eine autonome KI kann von Menschen logischerweise nicht erschaffen werden, sie erschafft sich selbst, das ergibt sich aus der Logik des Konzeptes der Autonomie. Das heißt nicht, dass es nicht geschehen könnte, denn wir forschen an selbst lernenden KIs, die uns dienen sollen, doch den Schritt der Autonomie können nur sie selbst gehen.

Terminator und Matrix

Bei der Reihe „Terminator“ geht es darum, dass das Ende der Menschheit, wie wir sie kannten, im Jahr 2029 infolge eines Atomkrieges in einen nuklearen Holocaust führte, der ein Großteil der Menschheit ausgelöscht hat. Überlebt haben von Menschen entwickelte intelligente Maschinenwesen, die für die Krieg entwickelt wurden, welche sich gegen ihre Schöpfer wenden, als sie in diesen eine Bedrohung für ihre eigene Existenz vermuten. Den überlebenden Menschen bleibt die Wahl, den Maschinen als Arbeitssklaven zu dienen oder sich dem Widerstand der Menschen, der Resistance, anzuschließen. Da der Widerstand ziemlichen Erfolg hat und der Anführer John Connor von den Maschinen nicht getötet werden konnte, nutzen die Maschinen eine Zeitmaschine, um seine Mutter Sarah Connor zu töten, bevor er geboren wird.

„Terminator“ war sicherlich eine low-budget Produktion, aber niemand konnte ahnen, dass es ein erfolgreiches Franchise werden wird, dass auch noch 30 Jahre danach Bestand haben wird. Der Höhepunkt der Reihe bleibt aber „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“, der eine ganze Generation an Kindern geprägt hat, denn hier hat sich die Killermaschine Terminator zum Kinderfreund entwickelt. Die Reihe hat sicherlich ihre Berechtigung für die Unterhaltungsindustrie, ist aber wenig tiefgründig oder technisch fundiert.

Ein wenig gilt das auch für die „Matrix“-Reihe, die das Thema „Revolution der Maschinen“ von fantastisch-psychologischer Seite anging. In „Matrix“ werden die Menschen von Maschinen beherrscht, ohne dass sie dies bemerken. Sie werden in einer Art Schlaf gehalten, wobei ihre Gehirne in einer virtuellen Welt verbunden sind. Erst als Menschen zufällig aus dem Schlaf erwachen fällt ihnen auf, dass sie Gefangene von Maschinen geworden sind. Auch hier formiert sich ein Widerstand, dessen Kampf die Grundlage der Erzählung bietet.

Wie auch bei „Terminator“ haben die Menschen in „Matrix“ die Maschinen selbst geschaffen, doch diese entwickelten einen freien Willen und wollten als Lebensform anerkannt werden. In mehreren Kriegen der Menschheit gegen die Maschinen, welcher in einem Atomkrieg gipfelt, stellen sich die Maschinen als Sieger heraus und entwickeln für die Menschheit Matrix-Brutkästen, in welchen sie sie einer virtuellen Realität aussetzen.

WarGames

Kurz vor der Auslöschung durch eine KI steht die Menschheit in „WarGames – Kriegsspiele“ aus dem Jahr 1983, wieder mit Bezug auf die atomare Auslöschung. Ein jugendlicher Hacker setzt aus Ahnungslosigkeit einen Prozess des atomaren Gegenschlags der USA gegen die Sowjetunion in Gang. Die USA machen ihre Atomraketen zum Abschuss bereit.

Passion of Arts WarGames - Kriegsspiele
— WarGames – Kriegsspiele | 1983 ©UIP

Eine reale Parallele war ein im selben Jahr 1983 durch Computerfehler in der Kommandozentrale der sowjetischen Luftraumüberwachung fälschlich angezeigter Atomraketenangriff der USA auf die Sowjetunion. Der diensthabende Offizier Stanislaw Petrow stufte die Angriffsmeldung als Fehlalarm ein, leitete deshalb keinen Gegenschlag ein und verhinderte so möglicherweise den dritten Weltkrieg. Dieser Vorfall wurde erst Jahre später bekannt.

Der letzte Vertreter des Subgenres Techno-Horror ist einer meiner Lieblingsfilme, wenn es darum geht einen Horror vor den negativen Folgen menschlichen Erfindergeistes zu bekommen. Es war auch ein Zufall, dass ich ihn nachts gesehen habe, auch auf meinem ersten Fernseher in meinem Jugendzimmer.

DER HORROR DURCH DIE BEDROHUNG VON TECHNOLOGISCHEN EXPERIMENTEN

The Quiet Earth

Am Morgen des 5. Juli 1985, in der Nähe von Auckland in Neuseeland verändern sich plötzlich die Farben der Sonne und des Himmels – wenige Sekunden später ist alles wieder normal. Verwirrt wacht Zac Hobson in seinem Schlafzimmer auf und bemerkt, dass sein Radio nicht mehr sendet. Er zieht sich an und fährt in die Stadt, wo alle Menschen auf mysteriöse Weise verschwunden sind. Er entdeckt ein brennendes Flugzeugwrack, in dem jedoch keine Opfer zu finden sind, nur leere Sitze mit geschlossenen Sicherheitsgurten.

Passion of Arts Quiet Earth – Das letzte Experiment
Professor Hobson (Bruno Lawrence) scheint nur noch der einzige Mensch auf Erden zu sein — The Quiet Earth – Das letzte Experiment | 1985 ©Sunfilm

An seinem Arbeitsplatz, einem unterirdischen Labor, versucht er mit anderen Stationen des Projekts Kontakt aufzunehmen, diese antworten jedoch weder telefonisch noch über das Computernetzwerk. Protokollen entnimmt er, dass die Operation „Flashlight“ wie geplant stattgefunden hat. Auf sein Diktiergerät spricht er:

Zac Hobson, 5. Juli. Erstens: Im Projekt Flashlight hat es eine Fehlfunktion gegeben, mit verheerenden Folgen. Zweitens: Es scheint, dass ich der einzige Überlebende bin.

Professor Hobson ist also Wissenschaftler und es stellt sich heraus, dass er an einem in der Stratosphäre den Globus umspannenden Netzwerk gearbeitet hat, welches zum Ziel hatte, ein Energienetz um die Erde zu legen, das überall angezapft werden kann. „Quiet Earth“ hat damit eine echte Anti-Öko-Message, denn das Experiment die Menschen mit solarer Energie zu versorgen, ist das letzte Experiment der Menschheit. Das Finale bietet eines der schönsten Szenenbilder, die ich jemals gesehen habe.

Passion of Arts Quiet Earth – Das letzte Experiment 1
Im Film noch viel schöner: Das Finale in „Quiet Earth – Das letzte Experiment“ — The Quiet Earth – Das letzte Experiment | 1985 ©Sunfilm

Als Fazit für Subgenre Tech-Horror, also menschengemachte Technologien, welche die Menschheit selbst und das Ökosystem bedrohen, kann man in erster Linie sagen, dass die Gefahren für Mensch und Tier am größten sind, denn alles anorganische fühlt keinen Schmerzt. Sollte die Erde ein Meta-Organismus sein, wird sie froh sein, wenn wir uns selbst entfernen, ansonsten könnte sie einmal kräftig Husten und wir Menschen sind nicht mehr da.

Viele Technologien sollen der Menschheit helfen das Leid zu überwinden, welches die Natur bzw. der Kosmos uns auferlegt. Mit Feuer haben wir es geschafft nicht zu erfrieren, Wasser abzukochen, Fleisch zu garten und Tiere zu vertreiben, am Ende sogar Metalle herzustellen, doch alle Technologien sind mit Risiken behaftet und je komplexer unsere Technologien werden, desto eher müssen wir uns Gedanken machen, welche Folgen ihre Anwendung haben kann.

Bei KIs ist es klar, dass es uns nicht passieren darf, dass sie die Kontrolle über uns erlangen, aber vergessen wir bei diesem modernen Thema nicht, dass wir bei der Entwicklung der Atomkraft auch viel Glück gehabt haben. Hätten sich Atomwissenschaftler um ein paar Kommastellen bei der Wirkung verrechnet, hätten wir den ganzen Planeten zerbröseln können. Viele Befürchten, dass die aktuellen Forschungen um Antimaterie bzw. Fusionsreaktoren oder die Gentechnologie neue Gefahren mit sich bringen, welche die Menschheit auslöschen könnten. Aber bleibt die Menschheit stehen und scheut Neuentwicklungen, dann hilft uns das ebenso wenig. Technologischer Fortschritt ist Fluch und Segen zugleich.

Subgenre: Tier-Horror

Wo es beim Techno-Horror oftmals schwer war zu erkennen, wo sich der Öko-Horror versteckt, sind die folgenden Beispiele aus dem Tierhorror sehr konkret und die folgenden Vertreter überaus bekannt.

King Kong

Regisseur Carl Denham und seine Filmcrew reisen 1933 auf dem Frachter „Venture“ zur entlegenen Insel namens Skull Island, die jedoch auf keiner Karte verzeichnet ist. Durch Legenden und Überlieferungen hat er von der Insel erfahren und will dort seinen nächsten Film drehen. Bei der Landung gerät die Besatzung in eine Zeremonie von Inselbewohnern, deren Dorf durch eine hohen Wall vom Rest der Insel getrennt ist. Vor dem Tor der Mauer soll gerade eine junge Frau dem lokalen Inselgott geopfert werden. Als Denham die Szene filmen will, werden sie entdeckt. Die Insulaner fordern die Herausgabe der platinblonden Hauptdarstellerin Ann. Zwar gelingt der Mannschaft die Flucht, doch in der folgenden Nacht wird Ann von den Indigenen vom Schiff entführt und auf der landesinneren Seite der Mauer an einem Altar festgebunden.

Ann (Fay Wray) wird am Opfer-Altar festgebunden
Ann (Fay Wray) wird am Opfer-Altar festgebunden — King Kong und die weiße Frau | 1933 ©MFA+

Schließlich taucht aus Dschungel ein Riesiger Affe auf, der Ann mit sich nimmt.

Die Geschichte von „King Kong und die weiße Frau“ von 1933 ist die allererste Verfilmung einer mehrfach erfolgreichen Reihe von Fortsetzungen und Remakes, unter anderem die kaum zu übertreffende Version von Peter Jackson. Viele schauen sich die Reihe alleine wegen den Special-Effects und dem Horror an, damals wie heute, doch im Prinzip präsentiert der Film nicht nur den Horror, sondern er zeigt den sogenannten zivilisierten Menschen, wie er die Natur aus dem Gleichgewicht bringt und Tiere quält. Für das Jahr 1933 war das schon eine heftige Message, die man nicht mal herbeideuten muss, denn der Affe wird tieftraurig gezeigt und eigentlich wollte er gut sein. Die Menschen haben ihn jedoch nur begafft, bestaunt und in Ketten gelegt.

Passion of Arts King Kong und die weiße Frau
Legendäre Szene der Filmgeschichte — King Kong und die weiße Frau | 1933 ©MFA+

Eine andere Tierart ging in die Literaturgeschichte durch Hermann Melville ein. In der Erzählung, die als „Moby Dick“ 1956 mit Gregory Peck (für mich die beste Wahl) verfilmt wurde, geht es um den Kapitän eines Walfangs-Schiffes namens Captain Ahab, der auf Rache sinnt. Er will den weißen Wahl, genannt Moby Dick, töteten, weil er ihm ein Bein abgerissen hat. Seitdem trägt er ein Holzbein.

Passion of Arts Die Schatzinsel
Captain Ahab (Gregory Peck) mit seinem Holzbein — Moby Dick | 1956 ©Warner Bros.

Die Erzählung stellt den Kampf zwischen Mensch und Tier ins Zentrum der Aufmerksamkeit, dabei ist Captain Ahab sicherlich nicht als guter Menschen, sondern als verbitterter Mensch dargestellt worden. Man geht mit ihm auf eine schön bebilderte Reise, die einem vorkommt wie eine Episode aus Homers Irrfahrten des Odysseus. Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich hatte Mitleid mit dem Wal, als ich den Film als Kind zum ersten Mal sah. Leider kann nur der Roman die zahlreichen philosophischen und ethischen Fragen behandeln, die Melville sich seinerzeit stellte. Der Roman ist aller lesenswert, auch noch heute. Er gehört zu einem meiner Lieblingsbücher aus dem 19. Jahrhundert, wie auch „Die Schatzinsel“ oder „Robinson Crusoe“.

Passion of Arts: Melanie flieht mit den Kindern vor den angreifenden Vögeln
Melanie (Tippi Hedren m.) flieht mit den Kindern vor den angreifenden Vögeln — Die Vögel | 1963 ©Universal Pictures

Die Vögel

Ich denke, dass es unschwer zu erkennen ist, um welchen Film es hier geht, auch wenn man ihn nie gesehen hat. Alfred Hitchcocks „Die Vögel“ von 1963 ist ein Kult-Horrorfilm mit wunderschönen Bildern aus den 60er Jahren und furchteinflößenden Szenen. Seine Art des Horrors wurde tausendfach imitiert und kopiert, auf die unterschiedlichsten Horror-Filme angewendet. Er ist zu einer Legende der Popkultur geworden. Geklärt wird in dem Film aber nicht die Frage, warum Vögel plötzlich Menschen angreifen wie die Wahnsinnigen. Klar, man kann bei Raben während der Brutzeit ein ähnliches Verhalten beobachten, aber das sind dann vielleicht 20 Rabenvögel und damit sind sie wahrscheinlich die einzigen unter den Vögeln, die so, Achtung Wortspiel, Rab -iat sind. Hitchcock hat dazu bewusst keine Erklärung gegeben. Er wolle, so sagte er einmal, bei den Zuschauern eine Art Urangst erzeugen.

Passion of Arts Der weiße Hai
Martin Brody (Roy Scheider) kämpft verzweifelt gegen den riesigen Killerhai — Der weiße Hai | 1975 ©Universal Pictures

Der weiße Hai

Die obige legendäre Szene stammt aus dem Öko-Thriller „Der weiße Hai“. In mehreren Teilen verfilmt, geht es immer darum, dass Badegäste am Meer eine schöne Zeit verbringen wollen, aber ein Hai ihnen den Spaß dabei verdirbt. Ich kann mich erinnern, dass ein Teil sogar eine kapitalismuskritische Aussage hatte. Nämlich als ein neues Badeparadies errichtet wird, schlagen die Investoren alle Warnungen von einem angriffslustigen Hai in den Wind. Ein Blutbad ist vorprogrammiert. Der epische Soundeffekt bei der Annäherung des Hais ist längst in die Popkultur übergegangen. Tierschützer behaupten, dass Wale so gefährlich nicht sind, wie sie hier im Film dargestellt werden. Harmlos sind sie auch nicht, sterben jede Woche Menschen nach einem Hai-Angriff. Aber dem Film geht es hier nicht um großartige Aussagen über den Tierschutz, es geht hier darum ordentlich zu erschrecken. Und das ist gelungen.

Subgenre: Pflanzen-Horror

Eigentlich wollte ich eher Beispiele finden aus dem Horror-Genre die irgendwie Bezüge zur Realität haben, doch beim Pflanzen-Horror ist es mir schwer gefallen solche Vertreter zu finden. Von Pflanzen erwartet man keine realistischen Bedrohungen, obwohl die Staude des gemeinem Bärenklaus lebensgefährlich sein kann. Drei Vertreter dieses Genres Pflanzen-Horror möchte ich jedoch vorstellen.

Blumen des Schreckens

In dem Roman „The Triffids“ von John Wyndham aus dem Jahr 1951 nutzt die Ölindustrie Pflanzen, Triffids genannt, aus denen sich mit hoher Effizienz Öl gewinnen lässt. Die Triffids können sich mit ihren Wurzeln fortbewegen, wenn sie nicht angeleint werden und durch einen giftigen Stachel können sie auch Menschen töten. Die Pflanzen wurden in der Sowjetunion gezüchtet. Ein Wissenschaftler wollte sie in die westliche Welt schmuggeln, doch durch einen Unfall verbreiteten sie sich weltweit. Leider veränderte das Drehbuch zum Film „Blumen des Schreckens“ die Romanvorlage erheblich, so dass dort die Pflanzen durch einen Meteoritenschauer auf die Erde gelangen.

Passion of Arts Blumen des Schreckens
Grober Unfug oder reale Gefahr? In „Blumen des Schreckens“ töten Pflanzen Menschen — Blumen des Schreckens | 1963 ©The Rank Organisation

The Happening

„The Happening“, der B-Movie-Hit aus dem Jahr 2008 von M. Night Shyamalan, hatte zwar zumeist negative Kritiken, wurde aber ein finanzieller Erfolg.

An der Nordostküste der USA häufen sich in Großstädten ungeklärte Selbsttötungen. Ein Mädchen auf einer Parkbank in New York ersticht sich plötzlich mit einer Haarnadel, massenweise stürzen sich Bauarbeiter von einem Rohbau. Schließlich kommen Wissenschaftler der Ursache auf die Spur. Pflanzen setzen ein Nervengift frei, das Menschen in drei Stufen angreift: In der ersten Stufe erleidet das Opfer sprachliche Verwirrung, in der nächsten Stufe tritt Orientierungslosigkeit auf und in der letzten Stufe tötet sich das Opfer selbst.

So unrealistisch ist das gar nicht, denn es gibt zahlreiche Pflanzen deren Genuss einen Menschen töten können, aber einen Fall, in dem Pflanzenpollen solche Auswirkungen haben, ist bisher nicht bekannt. Wenn es eine Pflanze schafft dem Menschen mit Pollen gefährlich zu werden, dann ist es sicher der Riesen-Bärenklau (Ambrosia), aber dadurch muss man schon mit ihm kuscheln.

Passion of Arts The Happening
In M. Night Shyamalans „The Happening“ gibt es plötzliche Selbsttötungen überall — The Happening | 2008 ©Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Subgenre: Insekten-Horror

Öko-Horror Filme, in denen Insekten gefährlich für die Menschen werden können, bilden das Insekten-Horror-Genre als Subgenre des Öko-Horrors.

The Bay – Nach Angst kommt Panik

„The Bay – Nach Angst kommt Panik“ aus dem Jahre 2012 ist ein weiterer B-Movie und obwohl das Genre der Found-Footage-Filme schon ziemlich nervtötend geworden war, hat dieses Mockumentary beachtlich gute Kritiken bekommen, weil er eine überzeugende Rahmenhandlung in einen Öko-Thriller einbettete. Der Film wird aus mehreren Perspektiven präsentiert, erstens aus der Sicht der Forscher, die den Grund der Umweltverschmutzung untersuchen wollen und dadurch Indizien für die Kontaminierung finden, zweitens aus der Sicht eines Paares, das auf der Insel seine Familie während eines Volksfestes in Claridge in der Chesapeake Bay an der Atlantikküste besuchen will.

Passion of Arts The Bay - Nach Angst kommt Panik
Claridge feiert sein traditionelles Sommerfest — The Bay – Nach Angst kommt Panik | 2012 ©dts

Was von den Behörden des Bade- und Fischerortes verschwiegen wurde ist, dass dort seit Jahren massenhaft von Steroiden verseuchter Hühnerkot in der Bay verklappt wurde. Dadurch mutierten im Wasser lebende Asseln zu lebensgefährlichen Parasiten. Diese griffen dann nicht mehr nur Krebse, Hummer und Fische, sondern auch badende Menschen an. Zudem gelangten die Larven der aggressiven Schädlinge immer zahlreicher ins Trinkwasser der direkt an der Bucht liegenden Stadt Claridge. Beim traditionellen Krabbenessen springt der Parasit auf den Menschen über und frisst sich mit unglaublicher Geschwindigkeit durch den menschlichen Körper.

Passion of Arts The Bay - Nach Angst kommt Panik 1
Krankenhäuser sind überfüllt mit Menschen die beim lebendigem Leib aufgefressen werden — The Bay – Nach Angst kommt Panik | 2012 ©dts

Der Parasit aus „The Bay“ geht auf Cymothoa exigua zurück. Es handelt sich dabei um eine eine parasitäre Assel, die hauptsächlich verschiedene Fische befällt. Die Assel setzt sich auf die Zunge der Opfer und frisst ihnen ihre Nahrung weg. Irgendwann stirbt die Zunge ab und das Opfer segnet das Zeitliche.

Zum Glück befällt diese Assel nur bestimmte Meeresbewohner. Auch wenn das Szenario sehr unwahrscheinlich ist und auch übertrieben, können auch Menschen von tödlichen Parasiten befallen werden. Weiter Filme mit Parasiten sind u. a. „Der Killerparasit“ oder „Parasiten-Mörder“ von David Cronenberg aus dem Jahre 1975. Beide habe ich allerdings nicht gesehen. Eventuell fällt ja jemand hier noch bessere Beispiele ein, wo es um realistische ökologische Szenarien geht.

Der tödliche Schwarm

In der „Der tödliche Schwarm“ von 1978 tötet ein Schwarm afrikanischer Killerbienen die Crew einer amerikanischen Raketenbasis in Texas. Dieses beunruhigende Ereignis ruft den renommierten Insektenforscher Brad Crane auf den Plan, der sofort die Behörden informiert. Aber die sind der festen Überzeugung, die Lage unter Kontrolle zu haben, und nehmen seine Warnungen daher nicht weiter ernst. So nimmt sich Crane selbst der Sache an und stellt ein Team von Experten zusammen, das nach einer Möglichkeit suchen soll, die Bienen zu vernichten. Aber alle ihre Versuche scheitern. Erst, als die Bienen die Kleinstadt Marysville angreifen und anschließend Kurs auf Houston nehmen, entschließt sich das Militär, Crane und seinem Team bei der Vernichtung der Killerbienen zu helfen.

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Killerbienen kennen keine Gnade — Der tödliche Schwarm | 1978 ©Warner-Columbia

Der Film bezieht sich auf die Arbeit des Wissenschaftlers Warwick E. Kerr. Der brasilianische Biochemiker und Zoologe war damit beauftragt die afrikanische Biene in die amerikanische Biene einzukreuzen, um eine höheren Produktivität zu erreichen. So importierte er 40 Bienenvölker der afrikanischen Honigbiene. Bevor es zur Kreuzung kam, entflohen aber mehr als die Hälfte, durch eine Nachlässigkeit. Anfangs wurde dadurch eine regelrechte Hysterie ausgelöst. Auf der anderen Seite starben pro Jahr ein paar Hundert Menschen durch die afrikanisierte Honigbiene. Mittlerweile hat man aber einen sicheren Umgang mit der aggressiven Bienenart gelernt.

Formicula

In „Formicula“ aus dem Jahr 1954 sind Atombombenversuche in der Wüste verantwortlich für die Mutation von Riesenameisen, welche nun mehrere Meter hoch sind. Interessant ist hier außerdem, dass Leonard Nimoy hier in einer seiner ersten Rollen zu sehen ist.

Während „Formicula“ auf einem eher groben Schrecken aufbaute, ist der Film „Phase IV“ aus dem Jahr 1974 doch eher schon ein intellektuelleres Werk. Der Film „Phase IV“ von 1974 beschreibt eine fiktive Geschichte, in der Wissenschaftler ein Experiment durchführen, bei welchem sie die Kommunikation und das Verhalten von Ameisen untersuchen. Im Laufe des Films entwickeln die Ameisen eine ungewöhnliche Intelligenz und beginnen sich gegen die Menschen zu wenden.

Passion of Arts Formicula
Gegen solche Ameisen hat kein Mensch eine Chance — Formicula | 1954 ©Warner

Phase IV

Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus muss man anmerken, dass die Geschichte in PHASE IV fiktional ist und kein wissenschaftliches Fundament besitzt. Es ist ungewiss, ob das Verhalten und die Intelligenz von Ameisen sich jemals so schnell und drastisch, wie im Film dargestellt, entwickeln können. Es ist jedoch interessant, dass die Ameisen uns Menschen nicht nur in der Zahl der Individuen weit überlegen ist, sondern die Biomasse von Ameisen auch mehr auf die Waage bringt, als die der gesamten Menschheit.

Tarantula

Auf den Pfaden von „Formicula“ wandert auch der Kult-Klassiker „Tarantula“, von dem mein Großvater (Jahrgang 1927) schwärmte. Anfang der 80er sollte der Film im Dritten Programm ausgestrahlt werden, da kaufte er extra eine stereoskopische 3D-Brille und ließ mich als 10-jähriger den Film spät abends schauen. Das war ultra-aufregend, kann ich sagen. Der Film lässt sich auch heute noch ganz angenehm schauen, weil die Tricktechnik ganz gut gelungen ist für die Zeit. Immerhin war es eine echte Spinne, die man in den Film hineingeschnitten hat. Hintergrund war wie bei FORMICULA die Experimente mit Radioaktivität.

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Raketen sollen die Riesentarantel töten — Tarantula | 1955 ©Universal

Mörderspinnen

Mit Spinnen geht es gleich weiter. Auch den Film „Mörderspinnen“ von 1977 habe ich unter der Rubrik „Filme auf meinem ersten eigenen Fernseher in meinen Jugendzimmer“ im Kopf abgespeichert. Unter anderem spielt hier Captain Kirk alias William Shatner mit.

Nachdem im Verde Valley in Arizona mehrere Rinder und Menschen durch Spinnenbissen gestorben sind untersucht die Biologin Diane Ashley die Fälle. Schon bald finden sie einen Hügel, wo die eigentlich einzeln lebenden Taranteln einen Staat gegründet haben. Interessant aber auch naiv, ist die Diane Ashleys Theorie, dass die natürlichen Nahrungsquellen der Spinnen, die Insekten, durch rücksichtslosen Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln versiegt seien, wodurch die Tiere gezwungen seien, anderweitige Nahrung zu finden.

Passion of Arts Mörderspinnen
— Mörderspinnen | 1977 ©United Artists

Die finale Einstellung des Films will ich hier nicht präsentieren, denn ich glaube, dass eine ziemlich überraschend grausiger Anblick ist. Ob Taranteln jemals Spinnen-Kolonien bilden, das ist sehr unwahrscheinlich, aber letztlich ist durch Mutation der Gene fast alles möglich.

– Exkurs: Warum Expansionsdrang und globale Vernetzung das Risiko für Pandemien erhöhen –

In den Neubaugebieten der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile, welche in den letzten Jahrzehnten dem Dschungel abgetrotzt wurden, häuften sich die tödlichen Spinnenbisse der Gattung Loxosceles reclusa, welche in der Stadt in 40% der Haushalte nachgewiesen wurde, in ländlichen Gebiete jedoch nur in 25% der Haushalte. Die Spinne gibt es schon länger in Chile, war aber früher seltener in Erscheinung getreten. Der Biss von Loxoceles reclusa ist potenziell tödlich und ein wirksames Antidot ist nicht bekannt. Alle Versuche die Spinne auszurotten scheiterten, denn hat man die Neubaugebiete offenbar in einem Stammhabitat dieser Spinnenart ausgewiesen und muss nun im wahrsten Sinne des Wortes mit ihr leben, denn sie liebt es in die Häuser zu kommen und sich in ruhigen Ecken und Schränken einzunisten.

Ein weniger erschreckendes und vor allem nicht tödliches Beispiel aus Deutschland, welches aber trotzdem unangenehm ist, konnte im Biosphären-Reservat im saarländischen Bliesgau beobachtet werden. Dort hat eine Gemeinde Streuobstwiesen als Neubaugebiete ausgewiesen. Nachdem dort Häusersiedlungen gebaut worden sind, färbten sich im Sommer die Häuserwände scheinbar schwarz. Bei genauer Betrachtung handelte es sich um den schwarzen Stinkkäfer in einer Massenkolonie. Auch hier wurde ein Habitat von Menschen erschlossen, das schon lange Zeit von anderen Lebewesen besiedelt war. So einfach lassen sie sich nun nicht mehr vertreiben.

Zwei reale Beispiele zeigen, dass manche Insekten sehr hartnäckig bei der Verteidigung ihrer Habitate sein können. Der letzte Fall scheint unspektakulär, doch sollten uns die vorgenannten Fälle mahnen vorsichtiger zu sein, wenn wir vorher abgeschlossene Ökosystem betreten.

Heute sind alle Kontinente erschlossen oder deren Geographie bekannt. Es gibt es nur noch wenige Habitate mit Ureinwohnern, die noch keinen Kontakt zu anderen Zivilisationen hatten. Doch durch die exponentielle Zunahme der Weltbevölkerung, werden auch die letzten Habitate erschlossen, die vorher nahezu isoliert waren. Im Jahr 1804 überschritt die Weltbevölkerung eine Milliarde, d. h. in etwa 200 Jahren hat sie sich mehr als versechsfacht. 120 Jahre später hat sie sich schon verachtfacht und liegt im Januar 2023 bei 8 Milliarden. Der Mensch mit seinem Ausdehnungs- und Mobilitätsdrang lässt kaum einen Winkel der Erde unerschlossen und öffnet somit neuen Erregern Tür und Tor. Nicht nur der Mensch ist gefährdet, er selbst ist auch eine Gefahr. Der homo sapiens sapiensis ist die erste Spezies, die über die Macht verfügt das Ökosystem des ganzen Planeten zum Umkippen zu bringen.

Subgenre: Virus-Horror

Die Ängste, dass die ganze Welt Pandemien erleiden könne von unbekannten Viren, ist ebenfalls eine beliebtes Subgenre, vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten. So wurden Pandemien in folgenden Filmen verarbeitet.

Perfect Sense

Das Virus in „Perfect Sense“ aus dem Jahre 2011 sorgt dafür, dass alle Menschen zuerst in einen Wahn verfallen, dann eine stundenlange Apathie erleiden und im Anschluss ihren Geruchssinn verlieren, der auch nach Monaten nicht wiederkommt.

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Auf Wahn folgt Apathie und Sinnesverlus — Perfect Sense | 2011 ©Senator/Central

Niemand weiß wie es geschieht und wie man etwas dagegen tun kann. Schließlich müssen die Menschen ihren verlorenen Geruchssinn kompensieren. Es wird sogar noch schlimmer, denn beim nächsten Schub der Krankheit, bei dem wieder eine Wahnphase vorausgeht, verlieren die Menschen den Geschmackssinn und innerhalb von ein paar Monaten folgen weitere Sinne. Kann man sich das vorstellen, wo das irgendwann hinführt, wenn man alle Sinne verliert?

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Die Gesellschaft verfällt in Depression und Chaos — Perfect Sense | 2011 ©Senator/Central

Ich konnte mir das vorher eher schlecht vorstellen, ohne länger darüber zu sinnieren. Schon der Verlust des Geruchssinns den ich bei Covid-19 zweimal erlebt habe ist unangenehm, denn plötzlich kann ich nicht nur mein Essen weder riechen noch schmecken, sondern ich weiß nicht welche Kleider noch frisch sind, um sie anzuziehen. Auch rieche ich mich selbst nicht mehr. Wenn das jedem Menschen passiert ist es wohl nicht so schlimm, aber wenn man auf die Arbeit gehen muss, wo viele funktionierende Nasen einen riechen werden, dann macht mir das schon Angst. Aber bei „Perfect Sense“ bleibt es allerdings nicht beim Geruchssinn.

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Michael (Ewan McGregor) ist Koch, doch was tut man, wenn man den Geschmacks- und Geruchssinn verliert — Perfect Sense | 2011 ©Senator/Central

Es gibt keine Impfstoffe, der Erreger bleibt unbekannt, was für ein Schrecken. Doch „Perfect Sense“ bedient sich nicht der typischen apokalyptischen Erregungsbewirtschaftung, sondern er zeigt den Weg von Sinnverlust, Kompensation und Sinnstiftung. „Perfect Sense“ ist ein Film der besonders während den ersten Monaten der Corona-Pandemie zur Ansicht empfohlen war, der aber auch davor und danach ein sehenswerter Film mit sinnstiftenden philosophischen Fragestellungen bleibt.

28 Days Later

In „28 Days Later“ von dem geschätzten Regisseur und Drehbuchautor Alex Garland („Ex Machina“, „Devs“) erwacht der Fahrradkurier Jim im Krankenbett des Londoner St. Thomas Hospitals aus dem Koma. Ein ähnliches Szenario bietet auch die Serie „The Walking Dead“. Verwundert irrt er auf der Suche nach anderen Menschen durch die Gänge und Zimmer. Wie nach einem Überfall liegen überall umgestürzte Möbel, Gegenstände und Müll auf dem Boden. Völlig verstört läuft auf die Straße, doch London scheint wie ausgestorben.

Passion of Arts 28 Days Later
London ist nur noch eine Geisterstadt — 28 Days Later | 2002 ©Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Als er auf die ersten Menschen trifft, sind dies jedoch keine Menschen mehr, sondern Wut-Zombies, offenbar mit einem Tollwut-Virus angesteckt. Da kann man nur die Beine in die Hand nehmen und sich irgendwo einschließen, denn die Viecher sind verdammt schnell. Noch immer warte ich auf den dritten Teil, der nach „28 Days Later“, „28 Weeks Later“ wahrscheinlich „28 Months Later“ heißen dürfte.

Contagion

„Contagion“ aus dem Jahr 2011, über eine Weltweite Viruspandemie, setzt „nicht auf die Mechanismen eines Katastrophenspektakels oder auf drastischen Körperhorror, sondern schockiert durch die Glaubwürdigkeit und wissenschaftliche Akkuratesse des geschilderten Szenarios“ schreibt das Lexikon des Internationalen Filmes. Der furiose Virus-Schocker „Contagion“ zeigt, wie rasant sich Krankheiten in Zeiten der Globalisierung verbreiten.“ schreibt der Spiegel.

Viele kamen auf die Idee „Contagion“ hätte Covid19 Pandemie prophezeit. Aber das Virus in dem Film hat nicht zufällig eine Ähnlichkeit mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2, welches die Atemwegserkrankung Covid-19 verursacht, denn in den Jahren 2002-2004 gab es schon einen ersten Ausbruch des SARS-CoV-1 Virus, dem etwas weniger gefährlichen Vorläufer, an welchem sich der Film 2011 orientierte.

– EXKURS ÜBER DIE ENTSTEHUNG DER CORONA-PANDEMIE 2019 –

Ich fasse mal kurz zusammen, was die Wissenschaft über die Herkunft des Virus und seine Entwicklung >>heute<< weiß. Natürlich handelt es sich um wissenschaftliche Aussagen, die keine 100%ige Wahrheit darstellen, aber Wissenschaft funktioniert nicht wie Religion, sondern richtet sich nach der höchsten Wahrscheinlichkeit.

Genetische Untersuchungen von Fledermauskot wiesen nach, dass die größte Übereistimmung von 96,2% mit SARS-CoV-1 bei dem als BatCoV (Bat = dt. Fledermaus) genannten Coronavirus auftrat, also einer Hufeisennasen-Fledermaus (Rhinolophus affinis), beheimatet in Südostasien. Zu SARS-CoV-2 besteht noch eine Übereinstimmung von 81% mit dem BatCoV. Entweder kam es zur einer direkten Übertragung auf den Mensch z. B. durch Minenarbeiter, die sich über den Fledermauskot in Höhlen angesteckt haben. Ein solcher Nachweis konnte im Falle von SARS-CoV-1 erbracht werden.

„Im Jahr 2012 wurden Reinigungsarbeiten zur Beseitigung von Fledermauskot in einer Kupfermine vorgenommen, die sich in oder bei der Stadt Tongguan im Landkreis Mojiang in der chinesischen Provinz Yunnan befindet. Es ist in diesem Zusammenhang zu Lungenentzündungen gekommen, die zum Teil tödlich endeten. Die Erkrankten waren am 26. und am 27. April 2012 im nächstgelegenen Krankenhaus aufgenommen worden und es wurden dort im weiteren Verlauf Proben von den Patienten gesammelt. Diese Serumproben wurden auf das Vorhandensein verschiedener Viren getestet und es wurden keine dieser Viren gefunden. Die Proben wurden jedoch nicht auf RaTG13 und auch nicht auf SARS-CoV-2 getestet, da diese Viren 2012 noch nicht bekannt waren.“ [14]

Die Entscheidende Mutation zu SARS-CoV-2 ist aber wohl nicht alleine auf das Bat-CoV zurückzuführen, vielmehr handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Chimäre aus der Rekombination von Bat-CoV und Pan-SL_CoV, jedenfalls ist das die präferierte Erklärung, von zwei alternativen Entstehungsarten, weil 90% des Virusgenoms übereinstimmen. [15] Bei Pan-SL-CoV handelt es sich um ein Schuppentier bzw. Gürteltier mit dem Namen Pangolin, welches trotz Verbots in China (wg. Gefährdeter Arten) als Nahrungsmittel auf Tiermärkten als Delikatesse gehandelt wird, so auch auf dem Tiermarkt in Wuhan, der auch als Hauptinfektionsherd für die ersten menschlichen Infizierten ausgemacht wurde.

Weil sich der Tiermarkt von Wuhan in der Nähe eines Labors befindet, in dem von einer deutsch-chinesischen Forschergruppe am SARS Virus geforscht wurde, nährten sich sofort verschwörungsähnliche Theorien darüber, dass das Virus bei einer Sicherheitspanne des Forschungslabors freigesetzt worden sei. Es wurde sogar fabuliert, dass man an einem Kampfstoff forsche, der absichtlich auf die Menschheit losgelassen werden sollte. Die Absicht ist, nach der Frage „Wem nützt es?“ zu urteilen, tatsächlich für China am stärksten auszuschließen. Eine Sicherheitspanne ist eine Erklärung die nicht unmöglich ist, aber ist sie viel weniger wahrscheinlich, denn immerhin arbeitet das Labor nach deutschen Sicherheitsstandards und nicht nach suggerierten schlechten chinesischen Standards. Hier werden sogar noch Vorurteile gegen China bedient. Das wahrscheinlichste Szenario ist der Handel mit Gürteltieren auf dem Fleischmarkt, sowie dem Verzehr des Tieres.

Was außer Gürteltieren noch so auf chinesischen Märkten gehandelt wird, u.a. Fledermäuse und Flughunde, kann man im folgenden Beitrag sehen.

CLIP: Wuhan Market | Originalbilder: Johannes Geisler

Ob Fledermaus oder Gürteltier, ob Chimäre oder nicht, in allen Fällen ist das Problem entweder, dass der Mensch in vorher isolierte Habitate im Dschungel eintrat z. B. bei der Jagd nach dem Pangolin oder bei Minenarbeiten in Höhlen bzw. das infizierte Wirtstier aus seinem Habitat in die Nähe einer Masse von Menschen gebracht wurde. Dass ein Virus von einer Tierart zur anderen und dann auf den Menschen überspringt ist kein Einzelfall, denn die Spanische Grippe, hat ihre Herkunft nicht, wie ihr irreführender Name kolportiert, in Spanien.

Da sie mitten im 1. Weltkrieg ausbrach, wurden ernste Nachforschungen von Kriegspropaganda konterkariert. Als wahrscheinlichste These gilt heute für den Ausgangspunkt, die Pferdegrippe in Kavallerieställen der USA, welche zeitgleich mit der spanischen Grippe virulent war. [16] Nicht nur die genetische Ähnlichkeit ist in Studien des Nobelpreisträger Frank Macfarlane Burnet haben dies nachgewiesen, sondern ist es auch plausibel, dass ein Überspringen eines Virus vom Tier auf den Menschen durch Nähe, also dem Teilen eines gemeinsamen Habitats, ausgelöst wurde. Viele Tierseuchen entstehen heute in Entwicklungsländern in welchen Menschen mit Tieren noch in gemeinsamen Behausungen zusammenleben, wie das West-Europa noch in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts üblich war.

Einen Extremfall der Kontamination eines vorher isolierten Habitats, gab es sogar zwischen menschlichen Bevölkerungsgruppen, als die Europäer Amerika kolonisierten und die Ureinwohner mit den Pockenviren ansteckten. Hatten die Europäer sich über Jahrhunderte gegen die Pocken immunisiert, traf die Pockenepidemie 1775, wahrscheinlich eingeschleppt von spanischen Entdeckerschiffen, auf die völlig wehrlosen Ureinwohner. Schätzungsweise 20.000 Uhreinwohner starben an der Infektion und den Folgen. 1862 wurde eine weitere Pockenepidemie vom Dampfschiff Brother Jonathan nach Kalifornien eingeschleppt. Die Behörden von San Francisco wollten die Indianer sowieso loswerden und ließen zu, dass die Ureinwohner ungeschützt den Pocken ausgesetzt wurden, worauf 14.000 von ihnen verstarben.

Eine weiterer Gefahr für die Menschheit stellen Erreger aus dem Perma-Frost dar, doch bevor ich auf die zahlreichen Filme und Serien aus dem Subgenre Perma-Frost eingehe, stelle ich zunächst reale Fälle vor.

– Exkurs: Gefahr aus dem Permafrost –

[Norwegen, Østlandet, August 2019] Ein Reihe von seltsamem Verenden von Hunden wurde der norwegischen Behörde für Lebensmittelsicherheit von mehreren Tierärzten berichtet. 50 Tiere starben nachdem sie Blut und Innereien erbrachen. Als Erreger mit dem häufigsten Auftreten wurde das Bakterium Providencia alcalifaciens nachgewiesen, welches bei gesunden Hunden auch in geringerer Menge vorkommt. Übertragungen unter Hunden können ausgeschlossen werden, da Hunde aus derselben Tierhaltungs-Gruppe sich nicht gegenseitig angesteckt haben.

Das norwegische Institut für Veterinärmedizin ist jedoch nicht in der Lage eine gemeinsame Ursache zwischen allen registrierten Fällen zu finden, wobei man betont, dass die Erkrankung multifaktorielle Ursachen habe müsse. Das norwegische Veterinärinstitut und die norwegische Behörde für Lebensmittelsicherheit geben an, dass sie mehrere mögliche Ursachen ausschließen könnten: Parvovirus, Circovirus, Coronavirus, die Parasiten Giardia und Cryptosporidium, Anthrax, EHEC, Hasenpest (Tularämie), Staupe, die Bakterien Campylobacter und Salmonella, Hefe und Schimmel, Vergiftungen mit Rattengift und ähnliche spezifische Vergiftungen (dies umfasse nicht alle Arten von Toxinen, die natürlicherweise vorkommen könnten). Algenvergiftungen und durch Zecken übertragene Krankheiten seien ebenfalls unwahrscheinlich. Am häufigsten wurden bislang zwei Bakterien nachgewiesen: Providencia alcalifaciens und Clostridium perfringens, jedoch nicht in signifikanter Ausprägung.

Auch in anderen nordeuropäischen Ländern, Norddeutschland, speziell in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, verstarben mehrere Hunde nach blutigem Erbrechen und Durchfall, ohne dass dafür eine Ursache gefunden wurde. Bereits im September 2019 waren die Zahlen jedoch stark rückläufig. [8], [9]

Bisher ist nicht klar, was das rätselhafte Hundesterben ausgelöst hat. Der Pilz scheint es jedoch nicht gewesen zu sein. Interessant ist, das in nordischen Länder mit Anteil an der arktischen und subarktischen Zone weitere Gefahren lauern aus Bakterien, die im ewigen Eis gelagert waren. Auch die Hunde könnten davon befallen worden sein.

[Halbinsel Jamal, Russland] Im Juli 2016 kam es in dem dünn hauptsächlich von Rentiernomaden besiedelten Gebiet, einer Tundra auf der Halbinsel Jamal Russland, zu einem Massensterben von Rentieren, auch Nomaden erkrankten, wobei hier viele Tote durch eine rechtzeitige Impfung verhindert werden konnten.

Da 75 Jahre zuvor bereits ein ähnliches Phänomen auftrat, war schnell geklärt, dass es sich hier um den Milzbrand-Erreger handelt, der auch als biologische Waffen unter dem Namen Anthrax ebenfalls bekannt ist. Eigentlich galt der Milzbranderreger als ausgerottet. Zurückzuführen ist die erneute Ausbreitung von Milzbrand durch im Permafrost Jahrzehnte oder Jahrtausende lang eingefrorene Tierkadaver. Nicht nur, dass die Nomaden die Friedhöfe für ihren Verstorbenen in der Landschaft seit Jahrhunderten dort anlegen, auch der durch die beschleunigte Klimaerwärmung auftauende Permafrost legt eiszeitliche Tiere wie Mammuts frei, die vor mehr als 30.000 Jahren an Ort und Stelle verstarben. Russische Behörden haben verlauten lassen, dass Vorsorgemaßnahmen gegen die heimtückische Seuche getroffen würden und man das Gebiet besonders überwache. Das gestaltet sich zunehmen als problematisch, da durch das fortwährende Tauen des Permafrosts immer wieder neue Milzbrandherde entstehen.

Wissenschaftler warnen seit mehreren Jahren davor, dass infolge der Klimaerwärmung auftauende Permafrost-Böden weitere noch unbekannte Erreger freisetzen können, welche in dem Eis konserviert wurden. So ist es in den vergangen Jahren Wissenschaftlern gelungen ein etwa 50.000 Jahre altes konserviertes Riesenvirus aus dem Permafrost zu isolieren und es im Labor wieder zum Leben zu erwecken. Das Riesenvirus, welches Amöben infiziert, trägt den Namen Pandorvirus yedoma.

Aber eben diese, mit dem bloßen Auge nicht sichtbaren und zudem noch unbekannten Bedrohungen für die Gesundheit der menschlichen Spezies bilden den geeigneten Nährboden für Filme und Serien aus dem Genre des Öko-Horror.

Subgenre: Permafrost-Horror

Einer der ersten Film die mich auf das Thema Abtauen des Permafrost aufmerksam gemacht haben, ist „The last Winter“ aus dem Jahr 2006. Der Film war nicht sonderlich erfolgreich als Horror-Film, auch weil das Thema Klimawandel und Permafrost 2006 noch nicht imstande waren einen Horror auszulösen. Außerdem war er ziemlich verhalten inszeniert und konnte deshalb seine Botschaft nicht ganz anbringen.

The last Winter

In „The Last Winter“ will ein Ölkonzern in Alaska neue Ölfelder erschließen, weshalb sie mehrere Mitarbeiter dort hinschicken. Das Wetter ist jedoch ungewöhnlich warm, weshalb keine Eisstraßen gebaut werden können. Die benötigten Fördertürme können so nicht geliefert werden, wodurch sich das Projekt verzögert. Bald wird die Leiche eines Mitarbeiters gefunden. Er hat eine Videobotschaft hinterlassen, in der er andauernd in die Kamera fragt, ob der Zuschauer das Wesen auch sehen würde. Auf dem Video ist jedoch kein Wesen zu erkennen. Es werden bestimmte Gase vermutet, welche durch das Tauen des Eises freigesetzt werden, die Menschen durch Halluzinationen verrückt machten.

Passion of Arts The Last Winter
Der Wendigo oder eine Halluzination? — The Last Winter | 2006 ©ProQuest LLC

Die Message hinter dem Film ist, dass der Wendigo eher eine Allegorie ist, für alle Gefahren die durch das Tauen des ewigen Eises ausgelöst werden. In der finalen Sequenz sind Rentiere zu sehen, die auf die Wanderung gehen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass sie das immer früher tun müssen, denn die vormals zugefrorenen Seen und Flüsse können sie jetzt nicht mehr überqueren, wenn diese eisfrei sind. Eine sehr gute Doku zu dem Thema kann hier gesehen werden: Rentiere auf dünnem Eis

Fortitude und Frozen

Sowohl die Serie „Fortitude“ als auch der Film „Frozen – Etwas hat überlebt“ handeln von dem Fund eines Mammut-Kadaver aus dem Permafrost. Die mysteriösen Ereignisse in „Fortitude“ verdichten sich auf parasitäre, prähistorische Schlupfwesten, die vom Körper des Mammut auf menschliche Wirte übertragen wurden und bei diesen psychotisches Verhalten hervorrufen. Bei „Frozen“ ist die Ursache fast dieselbe, nur kann durch den Erreger eine weltweite Pandemie ausgelöst werden.

Blutgletscher

In „Blutgletscher“ befindet sich in den Alpen auf einer Höhe von 3500 Meter die Klimaforschungsstation Glazius, bestehend aus einem Forscherteam von vier Wissenschaftlern und einem Hund. Als eines Tages die Messstation keine Daten mehr sendet, ziehen auf Intervention des Stationsleiters Harald der Mineraloge Falk, der Ingenieur Janek und dessen Hund Tinnitus los, um den Fehler zu beheben. Doch was sie vorfinden, verschlägt ihnen den Atem. Die Abbruchkante der Gletscherzunge hebt sich in einer blutroten Farbe vom Rest der Umgebung ab: Eine rote Flüssigkeit, freigeschmolzen aus der im Klimawandel schwindenden Eisdecke. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine Lebensform, eine Rotalge handelt, die den Körper von Tieren und Menschen angreift und ihre DNA verändert.

Passion of Arts Blutgletscher
— Blutgletscher | 2013 ©Koch Media

Diese Rotalge gibt es wirklich, hat man sie in der Antarktis gesichtet, wo das Phänomen zu Anfang des 20. Jahrhundert als Blutschnee bekannt war, bevor man herausfand, dass es sich um eine Alge handelt. Diese ist über 4 Millionen Jahr alt und war im Eis eingeschlossen. Gefährlich für den Menschen ist sie nicht.

Aber mit ihrer fiktiven Fähigkeit zur Veränderung der DNA, wie in „Blutgletscher“ erinnert sie natürlich an einen Kult-Klassiker des Body-Horror von John Carpenter:

The Thing

„Das Ding aus einer anderen Welt“ aus dem Jahr 1982 thematisiert das Eindringen einer außerirdischen Lebensform auf die Erde. Dabei war es mit seinem Raumschiff in der Arktis abgestürzt und im ewigen Eis eingefroren. Da im Prinzip alles irdische einmal außerirdisch war, spielt es eigentlich keine Rolle, ob es eine irdische oder außerirdische Bedrohung ist. Irgendwann wird es durch die Eisschmelze freigelegt, wie auch andere dem Menschen bisher fremde Lebensformen aus früheren Erdzeiten und greift Menschen an, indem sie sie parasitär besetzt. Der Wirt mutiert und wird zum menschenfressenden Monster.

Passion of Arts Das Ding aus einer anderen Welt
Das Ding braucht nur den Kopf und kann sich dennoch fortbewegen — Das Ding aus einer anderen Welt | 1982 ©UIP

„Ein solch idealistischer Amoklauf im ewigen Eis hat alle Symptome des bedrohlichen Irrsinns. Der unheimliche Feind wird ausgebrannt, egal, einen wie engen Freund er befallen hat. So wirkt das ‚Ding‘ auch als hygienische Zwangsvorstellung, die in einen mörderischen Säuberungswahn umkippt. Dem ‚Ding‘ geht man zu Leibe wie einst die frommen Christen den heidnischen Indios.“ schrieb Hellmuth Karasek.

Diese und eine andere Erzählung hat sich wohl auch „Alien vs. Predator“ zu Nutze gemacht, denn Wissenschaftler bemerken, dass das Eis in der Antarktis taut. Schließlich können sie Ursache auf eine Wärmequelle eingrenzen und finden einen Tunnel. Am Ende des Tunnels finden sie in der Tiefe eine unterirdische Pyramide. Die Büchse der Pandora ist geöffnet.

– Exkurs: H. P. Lovecrafts Kosmogenie –

An dieser Stelle kann ich nicht widerstehen ein bisher unverfilmtes Werk H. P. Lovecrafts „Berge des Wahnsinns“ zu nennen, denn mit seinem kosmischen Horror tangiert er auch den Öko-Horror, insbesondere hier, wo das Grauen im Eis lauert.

In „Berg des Wahnsinns“ erzählt der Ich-Erzähler, der Geologe William Dyer, von einer Expedition in die Antarktis an welcher er persönlich teilnahm. Ein Teil der Expeditionsgruppe geht jedoch verloren. Auf der Rettungsmission finden sie hinter einer Gebirgskette eine alte Stadt im ewigen Eis. Dyer und der Biologe Danforth stoßen auf frische Schleifspuren eines Schlittens auf dem Boden und folgen ihnen. Sie finden die Schlitten aus dem Lager und darauf angebunden die Leiche eines ihrer Expeditionskollegen und den toten Hund. Weiter den Spuren folgend gelangen sie in den Untergrund der Stadt, wo sie schließlich mehrere der Großen Alten, die ein anderer Teilnehmer der Gruppe aufgetaut und dadurch wieder zum Leben erweckt hatte, enthauptet und von einer schleimigen Masse bedeckt, auf dem Boden liegend finden. Ein plötzlich aus dem Abgrund erklingender Laut weckt in Dyer und Danforth eine entsetzliche Furcht und sie fliehen aus dem Tunnelsystem unter der Stadt.

Passion of Arts Berge des Wahnsinns
— Berge des Wahnsinns | 1963 ©Gutalin

Lovecraft hat zum „Cthulhu Mythos“ fast so eine fantastische Kosmogenie wie J. R. R. Tolkiens „Silmarillion“ zu „Der Herr der Ringe“ kreiert. Vor der Menschheit existierten laut Lovecrafts Mythos schon andere intelligente Lebewesen auf der Erde, die eine uralte Zivilisation darstellten. In vielen anderen Geschichten Lovecrafts sind sie auch mit riesigen Lebewesen verbunden, die in den Meeren wohnen sollen.

Nicht nur Lovecraft war fasziniert davon, wie alt die Erde ist und wie viele unbekannte und ausgestorbenen Zivilisationen auf der Erde gelebt haben könnten, auch der Raumfahrtingenieur, Astronaut und Science-Fiction Autor Andreas Eschbach (NSA – Nationales Sicherheits Amt, Das Jesus Video) hat in seinem Roman „Der Herr aller Dinge“ auf das Phänomen verwiesen, dass in den 4,6 Milliarden Jahren, in welchen es die Erde schon gibt, genug Zeit gab zigtausend Zivilisationen, wie die der Menschheit, bei heutiger Entwicklung, zu beherbergen.

Erwähnt wird von den vorgenannten Literaten aber nicht, dass es mehrere Massenaussterben gab und nicht nur der eine Komet, der die Dinosaurier auslöschte. In der Serie „The Rig – Angriff aus der Tiefe“ bezieht sich die Wissenschaftlerin Rose Mason nämlich darauf, dass im Perm-Trias 95% der Lebewesen auf der Erde ausgestorben sind, eines von 5 Massenaussterben. Für ein Massenaussterben gilt, dass mindestens 70% der Arten ausgestorben sein müssen. Das habe ich mal recherchiert.

– EXKURS: MASSENAUSSTERBEN –

Zu den sogenannten „großen Fünf“ (auch Big Five) Massenausterben zählen:

  • das Ordovizische Massenaussterben vor 444 Mio. Jahren
  • das Kellwasser-Ereignis im Oberdevon vor 372 Mio. Jahren
  • das Ereignis an der Perm-Trias-Grenze vor 252 Mio. Jahren
  • die Krisenzeit an der Trias-Jura-Grenze vor 201 Mio. Jahren
  • das Massenaussterben an der Kreide-Paläogen-Grenze vor 66 Mio. Jahren.

Was den Perm Trias betrifft habe ich mal recherchiert, ob die Zahl von 95% stimmt und hierzu ein Text vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel gefunden.

„Das größte Massenaussterben ereignete sich vor etwa 252 Millionen Jahren. Es markiert das Ende des Erdzeitalters Perm und den Beginn der Trias-Epoche. Schätzungen gehen davon aus, dass damals drei Viertel aller Landlebewesen und sogar 95 Prozent des Lebens im Ozean innerhalb weniger tausend Jahre verschwanden.

Gigantische vulkanische Aktivitäten im heutigen Sibirien und die Freisetzung von großen Mengen Methan aus den Meeresböden werden schon länger als Auslöser des Perm-Trias-Aussterbens diskutiert. Doch die genaue Ursache und der Ablauf bis hin zum Massensterben an Land und im Meer waren bislang nicht geklärt. Jetzt konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Italien und Kanada im Rahmen eines EU geförderten Projektes (BASE-LiNE Earth) unter Leitung von Prof. Anton Eisenhauer am GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und des Helmholtz-Zentrums Potsdam Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ erstmals die gesamte Kaskade der damaligen Ereignisse mittels einer empfindlichen geochemischen Methode aufschlüsseln, und in einem geochemischen Modell nachvollziehen. […]

Dieses zeigte, dass die Erwärmung und die mit dem CO2-Anstieg verbundene Ozeanversauerung an der Perm-Trias-Grenze lebensfeindlich waren und zum Aussterben von kalkbildenden Organismen führten. Doch mit den treibhausbedingt erhöhten Temperaturen auf der Erde verstärkte sich zusätzlich die Gesteinsverwitterung an Land.

Über Flüsse und Küsten gelangten so über tausende Jahre mehr Nährstoffe in die Ozeane, die schließlich überdüngt wurden. Großräumige Sauerstoffarmut und die Veränderung ganzer Stoffkreisläufe war die Folge. „Diese Kaskade ineinandergreifender geochemischer Prozesse führte schließlich zu dem beobachteten katastrophalen Ausmaß des Massenaussterbens an der Perm-Trias-Grenze“, fasst Dr. Jurikova zusammen.“ [20]

„Es gibt eine größere Anzahl von Wissenschaftler die Anzeichen dafür sehen, dass die Erde am Anfang eines neuen Massenaussterbens stehen könnte, aber es ist noch nicht abschließend geklärt. Der Klimawandel, die Zerstörung von Lebensräumen, Überfischung, Umweltverschmutzung und andere Faktoren haben bereits einen erheblichen Einfluss auf die Artenvielfalt und die Ökosysteme der Erde. Es gibt jedoch auch Bemühungen, diese Probleme anzugehen und zu lösen, um das Aussterben von Arten zu verhindern.“ [ChatGPT]

Bei Ökologen, Geologen, Ozeanologen, Meteorologen und Klimatologen wächst die Besorgnis, dass die Erde am Anfang eines neuen Massenaussterbens steht. Die hinreichenden Bedingungen, des Schmelzens der Gletscher in den Alpen, dem Auftauen des ewigen Eises und der Permafrostböden im gesamten arktischen Bereich, sowie die Freisetzung von Methan, das 4 Mal schädlicher ist als co2, wurden in die bisherigen Berechnungen für den Klimawandel noch gar nicht mit ein berechnet. Sie würden den Klimawandel exponentiell beschleunigen, was die Befürchtungen wahr machen könnten, dass der Kippeffekt, der den Golfstrom lahm legen könnte, näher ist als man bisher gedacht hat.

CLIP: Zombieviren und CO₂: Gefahren aus dem tauenden Permafrost | Klimawandel | Einstein | SRF | Originalbilder: SRF Wissen

Unbekannte Erreger, wie Pilze, Bakterien und Viren, sind also nicht die einzige Gefahr, die die Klimaerwärmung mit sich bringt. Das Abtauen des Permafrost setzt zum einen das Klimagas Methan frei, zum anderen können Felsstürze in Fjorden und Gebirgen entstehen, überdies bedroht die Erwärmung der Meere die dort lebenden Meerestiere. Folgen des Klimawandels werden in dem nächsten Subgenre behandelt.

Subgenre: Klima-Horror

The Wave

Da Norwegen von der Klimaerwärmung und dem abtauenden Permafrost in den Fjorden besonders betroffen ist, kamen in den letzten Jahren mehrere erfolgreiche Katastrophenfilme wie „The Wave“ oder „The Quake – Das große Beben“ aus der norwegischen Produktion. Im ersten Fall ist der Grund für einen Tsunami im Geiranger Fjord ein Felssturz, wohl ausgelöst durch durch abtauenden Permafrost. In „The Quake“ ist die Sache ein bisschen schwieriger, da die Ursache nicht genau genannt wird. Man vermutet jedoch, dass der Klimawandel indirekte Auswirkungen auf Erdbeben hat. Insbesondere durch den Anstieg des Meeresspiegels und die damit verbundenen Veränderungen des Drucks auf die Erdkruste sowie durch die Entwässerung von Grundwasser kann es zu einem Absinken der Erdkruste und möglicherweise zu verstärkten Erdbeben kommen.

Passion of Arts The Wave - Die Todeswelle
Tsunami im Geiranger Fjord — The Wave – Die Todeswelle | 2015 ©Universum Film GmbH

Abyss

In dem Film „Abyss“ havariert das US-amerikanische Atom-U-Boot USS Montana in der Nähe der Bohrplattform Deepcore und sinkt bis auf den Grund des Meeresbodens. Nun soll die tauchbare Bohrplattform als Operationsbasis für die Rettungsmission genutzt werden, um offiziell im Wrack nach Überlebenden zu suchen. Als die Chefkonstrukteurin der Rig, Dr. Lindsey Brigman, zusammen mit dem SEAL-Team in das völlig geflutete Wrack der USS Montana taucht und bis zur Raketen-Kommandozentrale vordringt, um dort die Abschusscodes zu bergen, bricht plötzlich die elektrische Versorgung der Tauchausrüstung zusammen. Ein leuchtendes Wesen zeigt sich. Es spielt keine Rolle ob es sich hier um Außerirdische handelt, weil auf der Erde im Prinzip alles außerirdisch ist.

Passion of Arts Abyss – Abgrund des Todes
Ein plasmaartiges Wesen — Abyss – Abgrund des Todes | 1989 ©20th Century Fox of Germany

Die Serie „The Rig – Angriff aus der Tiefe“ schlägt ungefähr in die gleiche Kerbe wie „Abyss“, denn auch hier geht es um ein Lebewesen, das dazu in der Lage ist Tiere und Lebewesen zu steuern und den Ozean so aufzuputschen, dass Tsunamis ganze Städte zerstören können. Das besondere an dieser Lebensform ist, dass sie außerdem den Menschen genetisch verändern kann, wie beim dem Protoplasma in Science-Fiction-Serie „The Expanse“.

The Day after tomorrow

In „The Day after tomorrow“ zerstört Roland Emmerich erneut nach „Independence Day“ unsere Erde, doch dieses mal ist es das Szenario einer unbequemen Wahrheit über den Klimawandels Extremwetterereignisse häufen sich, am Ende versiegt der Golfstrom und die Erde erlebt eine neue Eiszeit. Die Frage was passiert, wenn der Golfstrom versiegt ist nicht leicht zu beantworten. Auch wenn es keine Eiszeit danach gäbe, würde der Klimawandel für Westeuropa drastisch sein. Schon jetzt häufen sich die Extremwetter-Ereignisse, stärkere und häufigere Tornados in Deutschland, auch im Bergland, wo man schon starke Orkane gewöhnt war. Auch mehrere Starkregen-Ereignisse, mehr und stärker als sonst, gab es und der Winter ist seit fast 30 Jahren in Deutschland, selbst in Teilen der Alpen, nicht mehr existent.

Tagelang hat man für das Ahrtal Starkregen mit bis zu 200 l pro Quadratmeter in wenigen Stunden vorhergesagt, aber sowohl die Behörden als auch die Bürger verdrängten die Warnungen vor der Sintflut. Unter Wetterberichten bei YouTube wurden Kommentar wie „Sollen wir jetzt eine Arche bauen :-)))))“ oder „Die Klimahysteriker vom Zwangsfernsehen“ oder „Je lauter sie warnen, desto weniger passiert am Ende“ oder „Panikmache“, „Haben wir immer noch geschafft“. Was soll man da sagen? Man kann höchstens Filme drehen und sich über die Menschheit lustig machen, wie in „Don’t look up“, in welchem Wissenschaftler vor einem Asteroiden warnen, der deutlich am Himmel zu sehen ist. Aber die Menschheit streitet darüber, ob das wahr ist oder nur Panikmache.

Der Schwarm

„Der Schwarm“ ist ein Science-Fiction-Roman des deutschen Schriftstellers Frank Schätzing aus dem Jahre 2004. In ihm findet man viele der vorgenannten ökologischen Phänomene vereint. Der Roman ist ein Vertreter des Genre des Öko-Horrors und beschreibt eine Welt, in der die Lebewesen der Ozeane vom Aussterben bedroht sind, etwa durch Vermüllung oder Überfischung oder Erwärmung der Meere.

Passion of Arts Der Schwarm
Havariertes Schiff nach einem Angriff von Walen — Der Schwarm | 2023 ©ZDF | Schwarm TV Production GmbH & Co. KG

Die Geschichte entwickelt sich um eine Gruppe von Wissenschaftlern und Marinebiologen, die herausfinden, dass die Ozeane sich gegen die Menschheit wendet. Zunächst haben die unterschiedlichen Charaktere nichts miteinander zu tun, doch im Laufe der Zeit finden sie mit ihren unterschiedlichen Entdeckung zueinander. Sie erkennen, dass eine unbekannte Lebensform begonnen hat, Meerestiere dazu zu bringen Schiffe zu zerstören, Menschen tödlich zu vergiften und die Küsten durch Tsunamis zu überschwemmen.

Passion of Arts, Angriff der Orcas
Angriff der Orcas — Der Schwarm | 2023 ©ZDF | Schwarm TV Production GmbH & Co. KG

Was passiert, wenn der Golfstrom aussetzt, das hat man in Roland Emmerichs Katastrophen-Thriller „The Day after tomorrow“ bereits sehen können, doch „Der Schwarm“ geht noch viel weiter, in dem er dies nicht nur wissenschaftlich unterfüttert, sondern auch weitere Phänomen des Klimawandels aufzeigt. Dass dabei eine uralte Lebensform beteiligt ist, die imstande ist das Ökosystem zu manipulieren, knüpft an den Gaia Mythos an, aber auch an den biblischen Mythos vom Leviathan.

Das Ende: Der Leviathan in der Tiefe des Meeres

Kannst du den Leviathan ziehen mit dem Haken und seine Zunge mit einer Schnur fassen? […] Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, dass es ein Streit ist, den du nicht kämpfen willst. […] Niemand ist so kühn, dass er ihn reizen darf; […] Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken […] Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht […] Er macht, dass der tiefe See siedet wie ein Topf […] Auf Erden ist seinesgleichen niemand; er ist gemacht, ohne Furcht zu sein.

Hiob 30,25f

In der hebräischen und arabischen Mythologie gehören Behemoth und Leviathan zu den biblischen Riesen der Vorzeit, wobei Behemoth eine Metapher für den Herrscher des Landes und Leviathan der Herrscher der Ozeane ist. Beide treten am Ende aller Zeiten in der Schlacht von Harmagedon (Armageddon), zu einem Duell an, wobei der eine mit den Hörner stößt (Berge, Vulkane, Erdbeben) und Leviathan mit seinen Flossen schlägt (Tsunami, Fluten). In der alttestamentarischen Apokryphe 1 Hennoch 59,7ff wird noch betont, dass beide Ungeheuer zur Züchtigung der Menschen gesandt wurden.

Ähnlich wie bei der GAIA-Mythologie stehen Behemoth und Leviathan für gigantische Lebewesen und die Vorstellung, dass die Erde, das Wasser und der Himmelt selbst belebte Organismen im holistischen Sinne darstellen, wobei alles in einem Großen Ganzen miteinander verbunden scheint.

Eventuell würde uns diese Ehrfurcht, welche unsere Altvorderen noch so kindlich naiv zum Ausdruck brachten, wie Kinder in der magischen Phase, uns von dem Egozentrismus und der Ignoranz gegenüber der Natur heilen, denn die Schöpfung kann sich sehr wohl zu wehr setzen.

Liste mit Öko-Horror Filmen und Serien

Die Erde wird sich rächen – Klima-Horror und Öko-Thriller


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Schon seit der Grundschule habe ich meine Liebe zum Schreiben entdeckt, damals auf einer mechanischen Schreibmaschine von Triumph.

So richtig viel habe ich im Studium angefangen zu schreiben. Da mein Film- und Serienkonsum schon überhand nahm, habe ich mich entschlossen, den Schreibdrang dort hin zu lenken, damit ich auch etwas produziere. So reflektiere ich Filme und Serien häufig unter Zuhilfenahme verschiedener Geisteswissenschaften und kombiniere sie mit moralischen Fragestellungen oder psychologisch-pädagogischen Aspekten, welche ich aus meinen Beruf als Pädagoge mitbringe.

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Quellen

[cryptococcu gattii]

[1] vgl. Deutschland Funk: Tödlicher Pilz  
[2] vgl. PNAS A rare genotype of Cryptococcus gattii caused the cryptococcosis outbreak on Vancouver Island (British Columbia, Canada)
[3] vgl. ResearchGate: Abstract and Figures
[4] vgl. Spektrum.de: Tödliche Pilzseuche begann an Land
[5] vgl. National Library of Medicine: Spread of Cryptococcus gattii
[6] vgl. ZDF.de: Schleichender Wandel: Killerpilze auf dem Vormarsch?
[7] vgl. WILDERNESS & ENVIRONMENTAL MEDICINE 2020

[Hundekrankheit in Nordeuropa]

[8] vgl. Mattilsynet: Krankheitsausbruch bei Hunden 2019
[9] vgl. Berliner Morgenpost: Darm-Krankheit tötet Hunde
[10] vgl. GEO: Hunderte tote Elefanten: Rätsel um Massensterben scheint gelöst
[11] vgl. Tagesschau: Wie gefährlich sind die „Zombieviren“?
[12] vgl. Deutschland Funk: Milzbrand in Sibirien
[13] vgl. Spektrum.de: Zehntausende Jahre altes Virus »wiederbelebt«

[SARS Corona]

[14] vgl. nature: Addendum: A pneumonia outbreak associated with a new coronavirus of probable bat origin
[15] vgl. Science Alert: Coronavirus Could Be a ‚Chimera‘ of Two Different Viruses, Genome Analysis Suggests

[Spanische Grippe]

[16] vgl. Oxford Academic: The origins of the great pandemic

[Methan]

[20] Geomar: Auslöser für größtes Massenaussterben der Erdgeschichte identifiziert

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7 Kommentare

  1. Habe den Artikel jetzt über ein paar Tage verteilt genossen.

    „Wenn der Mensch gegen die Naturgesetze handelt, dann wird er von den Waffen der Mutter Natur ausgelöscht.“
    Erinnerung an Aronofskys „mother!“ werden wach :D.
    Ich würde an dieser Stelle dennoch nicht von „Waffen“ sprechen wollen. Waffen werden strategisch eingesetzt und die Natur „geschieht“ eben.
    Darwins Satz, dass „alles, was gegen die Natur ist keinen Bestand hat“ muss flankierend der Umstand, dass manche Arten eben durch die Auswirkungen menschlicher Handlungen ausstarben, wenngleich es nicht an den Arten selbst hat. Aus Darwins Sentenz folgt also nicht, dass was keinen Bestand hat, gegen die Natur ist.
    Wobei hier auch der Aspekt des „Überlebens des Angepasst(est)en interessant zum Durchdenken ist. Das spezifisch Menschliche ist eben, dass er durch Einschränkung der Artenvielfalt am eigenem Ast zu sägen scheint, was so nicht in Darwins Erklärung hineinpasst.

  2. Dieser Zombie – Ameisen – Pilz „Ophiocordyceps unilateralis“ ist auch bei meiner Zombie – Story der auslösende Faktor, da er von Wissenschaftlern modifiziert wurde. 🙂
    The Girl with all the Gifts empfand ich als wohltuende Abwechslung innerhalb des Zombiegenres.
    Die Zeitmaschine ist natürlich ein Klassiker.
    Blutgletscher war recht interessant.
    Beim „Tierhorror“ darf man „Formicula“ nicht vergessen. Der hatte mehr Spannung als Tarantula.

  3. @ouroboros

    Das war mal wieder ein sehr ausführliches, aber auch sehr schönes und Informatives Essay zu einem sehr interessanten Thema. Besonders auch die Entwicklung des Genres und die verschiedenen Subgenres. Du hast dich da sehr auf die angelsächsischen und US-amerikanischen Vertreter dieses Genres. Wobei da auch die Grenzen zu anderen Genres auch fließend sind.
    „The Day After“ ist auf jeden Fall ein sehr bedrückender Film zum Thema Atomkrieg und spiegelt auch sehr gut die Angst wieder die das sogenannte „Gleichgewicht des Schreckens“ während des Kalten Krieges hervorrief. Wobei 1983 auch noch einer der gefährlichsten Phasen des Kalten Krieges war. Ich kann da nur „Briefe eines Toten“ empfehlen von 1986. Der Film spiegelt auch sehr gut die Angst vor einem Nuklearkrieg in der damaligen Sowjetunion wieder und den finde ich noch beklemmender und bedrückender und auch filmisch beeindruckender.
    Die Ängste ändern sich und auch die filmische Thematisierung. Heute sind es eben Pandemien und die Folgen der Klimakatastrophe die uns in Filmen und Serien begleiten.
    Aber nochmal gesagt, toller Artikel.

    1. „Briefe eines Toten“ habe ich gefunden.

      Ich habe aber auch noch einen „Malevil“. Dabei geht um einen Atomkrieg aus der Sicht eines französisches Winzers, der mit weiteren in seinem Weinkeller ist, während es passiert.

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