“Wild” die Reise zur Vernunft.
Regie: Jean-Marc Vallée
Darsteller: Reese Witherspoon und Laura Dern
Genre: Abenteuerfilm, Drama
“Wild” erzählt die Geschichte von Cheryl Strayed, die Mitte der 90er Jahre nach einer langen Heroinsucht und dem Ende ihrer Ehe einen Trip der Extreme auf sich nimmt. Sie erwandert ohne große Wander- oder Trekkingerfahrungen den Pacific Crest Trail und berichtet anschließend über ihre Reise, die vor allem in ihr Innerstes führt.
Zum einen muss man sagen, dass Jean-Marc Vallée (Dallas Buyers Club) ebenso wie schon in seinem Oscar prämierten Film „Dallas Buyers Club„ alles aus seinen Darstellern herausholt. Vor allem Reese Witherspoon (Walk the Line) hat man so noch nicht gesehen und überrascht den Zuschauer mit einer völlig neuen Spielweise. Zum ersten Mal zeigt sie richtig Härte, zieht blank und ist weitgehend sogar fast ungeschminkt zu sehen.
Neben ihr brilliert allerdings auch Laura Dern (The Master) als Cheryls Mutter und gewinnt die ganze Sympathie des Zusehers.
Neben den fantastischen Landschaftsaufnahmen von Yves Bélanger (Brooklyn) schuf Susan Jacobs (Serena) einen erstklassiken Soundtrack, der die Atmosphäre und auch die Geschichte hervorragend unterstreicht. Leider konnte ich nach dem gefühlten 60sten Mal „El Condor Pasa (If I Could)“ von Simon & Garfunkel nicht mehr hören und trotzdem musste ich ihn am nächsten Tag gleich wieder zu Ohren bekommen.
Der Plot ist anfänglich etwas unübersichtlich, bis man merkt, dass immer in die Vergangeheit gesprungen wird. Leider hat “Wild” auch einige Längen, die selbst die kurzen, emotionsvollen Szenen zwischen Cheryl und ihrer Mutter nicht recht retten können. Dennoch ist der Film für Genreliebhaber genau das Richtige. Wer „Into the Wilde“ mochte wird hier definitiv auf seine Kosten kommen, wenngleich auch man zugeben muss, dass “Wild” der bessere Film der beiden ist und Cheryl auch die Klügere der zwei Protagonisten.
© Fox Searchlight Pictures
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