Biff 37 – Tag 2 Deutscher und französischer Film

Deutscher und französischer Film

Weiter geht es auf dem Braunschweig International Film Festival. Deutscher und französischer Film steht heute auf dem Plan, macht euch auf Highlights gefasst!

Der erste richtige Festivaltag brach an und mein Terminplan hat sich mal eben verworfen. Geplante Vorstellungen wichen neuen und mein hart erarbeitet Plan flog aus dem Fenster. So verbrachte ich den Morgen nicht wie geplant mit meinem geplanten Highlight „And the King Said What a Fantastic Machine„, sondern mit dem Aufstellen eines neuen Planes. Gegen Abend ging dann aber für mich dann doch das Filme gucken endlich los! Mit dem ersten Beitrag der Reihe neue deutschsprachigen Filme und Erol Afşins Regiedebüt:

Es brennt

Deutscher und französischer Film. Ein Mann sitzt auf einem Stuhl, hat die Hände im Schoß gefaltet und blickt voller Kummer
Kida Khodr Ramadan in Erol Afşins Regiedebüt „Es brennt“ — Es brennt | 2022 ©Stereo Films München GmbH

Auch interessant: Para – wir sind King: Staffel 1 – Kritik

Ein Film, der wie Denis Villeneuves „Enemy“ erst durch seine letzten Minuten ein solch eindrucksvoller Film wird, dass er mir kurzerhand die Sprache verschlug.

Der Film „Es brennt“ erzählt die wahre Geschichte der Dresdener Pharmazeutikerin Marvwa al-Schirbini und sollte, bis auf die Tatsache, dass es sich hier um wahre Geschehnisse handelt, ohne Vorwissen genossen werden. Afşin erzählt hier eine Monotonie und repetitive Geschichte, die durch langanhaltende Kamerafahrten oder starren Einstellungen eine nerven aufreibende Geschichte erzählt, die wir alle traurigerweise nachvollziehen können. Besetzt ist der Film mit Khodr Ramadan (4 Blocks) und Halima Ilter (SOKO Köln & Hamburg), die beide eine wunderbare authentische Leistung erbringen. Ich für meinen Teil war nur von einer teils verwackelten Kamera enttäuscht, die die so monotone und starre Darstellung des Films manchmal etwas herunterzieht. 

Es brennt“ hat jetzt schon ein Platz in meinem Herzen und ist ein weiterer Beweis dafür, dass der deutschsprachige Film zu Unrecht, auch von mir, verachtet wird. Ich werde nach dem Festival Stress diesem Film auf jeden fall nochmal einen ausführliche Kritik schenken.

An dieser Stelle möchte ich euch über den Schwerpunkt meiner Festival Woche berichten. Nicht jeder von euch kennt meinen Filmgeschmack. Daher lasst es mich so ausdrücken, ich bin nicht der größte Fan des deutschen Films. Umso mehr hat mich „Es brennt“ oder Daniel Brühls Regiedebüt „Nebenan“ so begeistert. Genau deswegen habe ich mich entschlossen, eben auf die Filmreihe neue deutschsprachige Filme einen meiner Schwerpunkte in dieser Festival Woche zu setzen. Somit kommen wir direkt zum zweiten Vertreter der Reihe und des zweiten Films des gestrigen Tages: 

Monster im Kopf

Deutscher und französischer Film: Eine Schwester gibt einer Mutter ihr Neugeborenes in den Arm
Sandra (Franziska Hartmann) will alles daran setzen, ihr Kind zu behalten — Monster im Kopf | 2023 ©Real Fiction Filmverleih

Auch interessant: Pink Moon – Filmkritik

Die zweite Regiearbeit von Christiane Ebert war dann also schon der zweite deutschsprachige Film des gestrigen Abends, doch diesmal weitaus weniger beeindruckend als sein Vorgänger.

Monster im Kopf“ handelt von Sandra, einer Frau, die schwanger im Gefängnis sitzt und wir bekommen ihre Leidensgeschichte und wie es dazu kam, Stück für Stück in Rückblenden erzählt. Dabei spielt größtenteils die Mimik der Hauptdarstellerin Franziska Hartmann eine zentrale Rolle. Denn Sandra hat ein Aggressionsproblem, dass sie hier hereingebracht hat und sie daran hindert, einen Platz im offenen Vollzug für sich und ihr Neugeborenes zu bekommen.

Im Gegensatz zu „Es brennt„, ist der Film aber eher ein langweiliges Unterfangen, zumindest inhaltlich. Franziska Hartmann spielt diese Wut unglaublich, doch kommt „Monster im Kopf“ einfach nicht richtig ins Rollen und hat mich mit der Müdigkeit kämpfen lassen. Der Film ist in keinem Fall schlecht, doch leider nicht nach meinem Geschmack.

Durch einen engen Zeitplan und der Tatsache, dass meine Planung mich im Anschluss in das 700 m weiter entfernte Universums Kino zurückbrachte, musste ich also schnell über die Straßen zum nächsten Saal sprinten, um den letzten Film des Tages zu sehen.

Überraschungsfilm: Frontier(s)

Deutscher und französischer Film: Auf dem Bild ist eine Blut verschmierte Frau abgebildet, die über die Schulter blickt. Hinter ihr sind Leichen in Müllsäcken verpackt und hängen an Fleischerhaken
In dem Torture-Porn-Horror „Frontier(s) – Kennst du deine Schmerzgrenze?“ müssen die Protagonist*innen um ihr Leben kämpfen — Frontier(s) – Kennst du deine Schmerzgrenze? | 2007 ©Tiberius Films

Auch interessant: Der Rasante Aufstieg für den Horrorfilm

Als ich den Saal betrat, wurde mir mein törichter Fehler schnell klar, denn unter dem Thema “New French Extremity at Midnight“ wurde ich auf der Leinwand begrüßt. Und die Überraschung, die mir blühte, war der bisherige Tiefpunkt der Woche. 

Der erste Überraschungsfilm war Xavier Gens Regiedebüt „Frontier(s)“ aus dem Jahr 2007.

Über den Film kann ich nicht viel sagen, außer dass „Frontier(s)“ den Torture-Porn-Horror Klassikern wie „Saw“ oder „Hostel“ hier in seiner Gewalt nichts nachsteht. Leider haben wir nur die gekürzte Fassung sichten können, somit waren gerade zum Climax die interessanten Szenen, weitaus weniger blutig als erhofft. In seiner Umsetzung ist „Frontier(s)“ streckenweise sehr nah an seinen genannten Weg Begleiter*innen, doch weitaus weiniger qualitativ. Daher war der Film, meiner Meinung nach auch deutlich weniger unterhaltsam. Ich selbst bin kein Fan des Genres und daher war es doch mein Fehler nicht vorher nachzusehen, dass die Überraschungsfilme der New French Extremity Reihe angehören. 

Das war Tag 2 mit dem Thema Deutscher und französischer Film. Es war dann spät als ich das Kino verließ und mich mit Bauchschmerzen des letzten Films nach Hause begab. Mit dem Wissen, dass es morgen direkt mit einem ähnlichen Bauchschmerz Thema starten wird, doch diesmal in Form einer Dokumentation. Seid gespannt!

Braunschweig International Film Festival

LENNART – Autor
Seit November 1995 mache ich das Internet unsicher und nachdem ich viel zu früh gesehen habe, wie ein Anwalt von einem Tyrannosaurus-Rex gefressen wurde, ein Feuchtfarmer die Galaxy rettet und ein Waisenjunge erfährt, dass seine Eltern Zauberer waren, seitdem ist es um mich geschehen. Filme sind für mich das Medium Nummer 1, auch wenn ich so gut wie jeder Form von Kunst etwas abgewinnen kann, ist es das bewegte Bild, das mein Herz am meisten eingenommen hat. Abgesehen vom American Football, der mich 22 Jahre begleitet hat und durch Filme wie „Remember the Titans“ meine eigenartige Vorliebe für den Sportfilm geweckt hat, weswegen man mich auf Letterboxd nur als den Coach kennt.

Filmkritik: Indiana Jones und das Rad des Schicksals

 

Das könnte dich auch interessieren

3 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Technische Umsetzung durch die Internetagentur SEO Lausitz. Professionelles Webdesign in der Oberlausitz für Löbau, Bautzen, Görlitz und Zittau!