Alien: Romulus – Filmkritik

Alien: Romulus Filmkritik

Mit „Alien: Romulus“ soll Fede Álvarez dem Alien-Franchise wieder neues Leben einhauchen. Eine sanfte Aktualisierung der Reihe, welche modern anmutenden Horror bietet, aber auch viele Verweise auf die alten Filme hat. Dies ist die Vision. Doch kann der Film dies einlösen?

Ein Beitrag von: Maddin

Worum geht es in „Alien: Romulus“?

Der Film „Alien: Romulus“ von Fede Álvarez ist ein Science-Fiction-Horrorfilm, der als siebter Teil der Alien-Reihe zwischen den Filmen „Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ (1979) und „Aliens – Die Rückkehr“ (1986) angesiedelt ist. Etwa 6 Monate nach der Zerstörung der Nostromo im ersten Alien-Film bergen Wissenschaftler:innen der Weyland Yutani Corporation das von Ripley ins All geschleuderte Alien aus den Trümmern der Nostromo. Sie bringen es auf eine Forschungsstation oberhalb eines von Menschen kolonisierten Planeten. Einige Zeit später wird eine Gruppe junger Weltraumkolonisten auf die angeschlagene Station aufmerksam, welche sie für Weltraumschrott halten. Sie fassen den Plan diese zu plündern, was sich letztlich als schwerer herausstellt als sie vermuten. Bei der Erkundung und Plünderung der verlassenen Raumstation stoßen sie auf eine bedrohliche und furchterregende Lebensform, gegen die sie ums Überleben kämpfen müssen.

Wie sich „Alien: Romulus“ in das Alien-Universum einordnet

Eine Person schleicht durch einen beleuchteten Raumschiffkorridor.
Rain (Cailee Spaeny) in einem Weltraumanzug. | Alien: Romulus
Andy (David Jonsson) im Korridor eines Raumschiffs. | Alien: Romulus
Eine Menschenmenge auf einem düsteren, kolonisierten Planeten. | Alien: Romulus

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„Alien: Romulus“ ist im Grunde eine Kombination aus „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ und „Aliens – Die Rückkehr„. Die Atmosphäre und der Horror aus dem ersten Alien-Film, Massen an Aliens und Action wie im zweiten Alien-Film. Es gibt aber noch weitere Parallelen: So sehen wir bspw. auf dem kolonisierten Planeten eine ähnliche riesige Terraforming-Anlage wie in „Aliens – Die Rückkehr„. Auch Androiden spielen (wie in allen Filmen des Franchise) wieder eine wichtige Rolle. Fede Alvarez bezieht sich in einigen Szenen aber auch auf „Alien – Die Wiedergeburt„, da die Labore der Station sehr stark an die Labore auf dem U.S.M. Auriga erinnern. Auch werden Ereignisse aus „Prometheus – Dunkle Zeichen“ erwähnt.

„Alien: Romulus“ ist visuell eine Augenweide

Ein Planet mit Ringen im Weltraum. | Alien: Romulus
Dieser Planet mit Eisringen dient als Heimat für Kolonisten. — Alien: Romulus | 2024 ©20th Century Studios

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Dieser Film gehört einfach auf die große Leinwand und beeindruckt mit ein paar wirklich schönen Bildern! Sei es ein Planet aus dem Orbit, auf dem noch Lavaströme zu erkennen sind, eine riesige, fast perfekt animierte Raumstation oder einfach die tollen, vermutlich oft handgemachten Kulissen in dieser besagten Raumstation und dem Frachter der Transport-Crew. Das CGI fällt mir in den meisten Szenen auch kaum negativ auf. Nur eine computergenerierte Figur sticht da etwas heraus und verweilt sehr lange im „uncanny valley“. Daran kann ich mich aber nach einer gewissen Zeit auch gewöhnen.

Die Geräuschkulisse ist ebenfalls gut gemacht. Es gibt Passagen die sind sehr ruhig und bestechen mit einer tollen Atmosphäre. Auch bei den diversen Weltraumausflügen finde ich die Geräusche ziemlich gut gemacht, denn im Weltraum hört dich niemand schreien und dementsprechend sind alle Geräusche nur noch sehr dumpf zu hören. Oder nur das laute Atmen der Protagonistin Rain (Cailee Spaeny).

Hardcore Horror oder milder Grusel?

Kay (Isabela Merced) mit blutverschmiertem Gesicht. | Alien: Romulus
Rain (Cailee Spaeny) mit einer Waffe vor einem Fahrstuhlschacht.
Das Alien visiert seine Meute an.

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Ich persönlich habe mit dem Remake von „Evil Dead„, das ebenfalls von Fede Álvarez stammt, so meine Probleme. Nicht weil der Film schlecht wäre, nein. In bestimmten Aspekten ist er mir sogar zu gut. Oder besser: Zu krass. Er ist für mich einer der gruseligsten Horrorfilme. Ab einem gewissen Zeitpunkt kommt ein Horrormoment nach dem anderen und die Zuschauenden haben kaum einmal Zeit Luft zu holen. Bei „Evil Dead Rise“ hat Álvarez dann den Horroraspekt etwas zurückgeschraubt und den typischen Humor der Reihe eingebaut.

Bei „Alien: Romulus“ ist dies anders. Der Film aktualisiert den Horror aus „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ behutsam, denn heutzutage ist dieser Film kaum noch gruselig, da die Sehgewohnheiten andere sind. Álvarez schafft es hier die Atmosphäre der Alien-Filme gut einzufangen, aber das Geschehen etwas dynamischer zu machen. Face-Hugger sind schneller und somit direkt nochmal gefährlicher. Die Aliens an sich werden auch sehr schön in Szene gesetzt und insbesondere das erste auftauchende Alien sieht wirklich richtig stark aus. Später erinnern sie dann eher an die Aliens aus „Aliens – Die Rückkehr“ und sind mir auch schon fast zu sehr Kannonenfutter.

Sind die Charaktere von „Alien: Romulus“ zu egal?

Waffentraining von Tyler (Archie Renaux) und Rain (Cailee Spaeny). | Alien: Romulus
Rain kniet mit einem Gewehr. Andy hinter ihr.
Eine Person sitzt in einem Raumschiff Cockpit. | Alien: Romulus

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Die Schauspielenden machen aus meiner Sicht alle eine gute Figur. Egal ob das Hauptprotagonistin Rain (Cailee Spaeny), ihr Bruder Andy (David Jonsson), Rain’s Ex-Freund Tyler (Archie Renaux), Tyler’s Schwester Kay (Isabela Merced) oder Bjorn (Spike Fearn) und die Pilotin Navarro (Aileen Wu) sind. Allerdings muss ich trotz dieser soliden schauspielerischen Leistungen sagen, dass mir die Figuren irgendwie egal sind. Ja, der Film versucht, dass wir mit ihnen eine emotionale Bindung aufbauen, doch so wirklich funktioniert das nicht. Das merke ich spätestens bei einem der ersten Tode. Vielleicht liegt es an der Schnelligkeit der Tode? So bleibt einem ein wenig die Möglichkeit verwehrt mit den Personen mitzufiebern. Vielleicht bin ich auch einfach schon zu abgestumpft von den ganzen anderen Horrorfilmen? Wer weiß.

Gut finde ich dagegen, dass sich die Figuren auch wie Menschen verhalten. Klar machen die auch mal dumme Sachen, aber diese lassen sich oft einfach aus der Situation heraus erklären. Es ist eben eine Truppe von 6 relativ unerfahrenen jungen Menschen, welche zum ersten Mal in eine solche Extremsituation gerät. Wer würde da nicht in Panik geraten, wenn eine Meute aus Face Huggern auf einen zustürmt? Jedenfalls reißt mich das Verhalten der Figuren nicht aus dem Film, wie dies bei „Prometheus – Dunkle Zeichen“ und „Alien: Covenant“ immer wieder der Fall ist.

Fazit zu „Alien: Romulus“:

Ich hatte erwartet, dass der Film eine solide Fortsetzung wird, welche Elemente aus „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“ und „Aliens – Die Rückkehr“ kombiniert. Gehofft hatte ich allerdings, dass Fede Álvarez auch versuchen würde Neues zu wagen und interessante neue Facetten zu etablieren. Der zweite Punkt ist ihm leider nicht hundertprozentig gelungen. Der Film bewegt sich vor allem in schon ausgetretenen Pfaden. Allerdings macht er das schon ziemlich gut, daher kann ich ihm da nicht allzu böse sein.

Werdet ihr euch „Alien: Romulus“ im Kino ansehen?


TRAILER: ©20th Century Studios

Der finale deutsche Trailer zu „Alien: Romulus“.
Alien: Romulus Filmkritik

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MADDIN – Filmkritiker
Schon als Kind bin ich von Star Wars begeistert. Mein erster bewusst wahrgenommener Kinobesuch ist die Sichtung von Star Wars Episode I und mein 9-jähriges Ich war hellauf begeistert. Noch heute hat dieser Film einen großen Platz in meinem Herzen. Generell mag ich insbesondere SciFi-Filme und Fantasy (Herr der Ringe). Seit 2021 mache ich Letterboxd unsicher und seitdem hat sich mein Filmgeschmack auf alle möglichen Genres ausgedehnt. Sogar an Horrorfilme traue ich mich vermehrt heran.

Passion of Arts Maddin

 

Pressestimmen zu „Alien: Romulus“:

Christoph Petersen von Filmstarts
Mit „Alien: Romulus“ kehrt das Franchise sowohl inhaltlich als auch stilistisch zu seinen Ursprüngen zurück. Der Film kombiniert den Horror von „Alien“ mit der Action von „Aliens“, sieht dabei selbst fantastisch aus und punktet neben den Kreaturen-Designs vor allem mit einigen coolen Setpieces. An seine Vorbilder und Vorgänger kommt Fede Alvarez aber nicht heran.

Franco Schedl von film.at
„Alien: Romulus“ fängt den Geist des Originalfilms somit perfekt ein und wird zum besten Teil aller bisherigen Pre- und Sequels, indem er mit einem jungen Team dieser Reihe neues Leben einhaucht (obwohl die meisten von ihnen leider ihr Leben im Film gleich wieder aushauchen müssen).
5 von 5 säurehaltigen Alienblutstropfen

Christopher Diekhaus von Blairwitch.de
Ein klaustrophobisches Katz-und-Maus-Spiel wächst sich aufgrund einer schon früh etablierten Gefahr zu einem Actionspektakel aus, ohne das Intensitätslevel durchgehend halten zu können. Hinten raus wirkt Alien: Romulus zu lang und gewinnt dem in der Reihe schon oft verwendeten Schwangerschaftsmotiv keine besonders bahnbrechenden Ideen ab.

Susanne Gottlieb von Helden der Freizeit
Alien: Romulus ist ein gelungener Liebesbrief an die Reihe und ein Film für die Fans des Franchises, der über weite Strecken mit Altbekanntem, aber auch Eigenständigem überzeugt.

Das sagt die Community:

Rick auf Letterboxd (5 von 5):
Auch wenn das ganze mehr große Hommage als eigenständiges Projekt ist, hat die Spannung und Inszenierung funktioniert. Ich hab teilweise die Luft angehalten, mich im Sitz festgekrallt und innerlich gejubelt, oftmals gestaunt über die Bilder und hatte generell ein Dauergrinsen im Gesicht.

Loxliki05 auf Letterboxd (5 von 5):
Alien: Romulus hat über den Erwartungen eingeschlagen, ist genau das, was man von dem Aufeinandertreffen Alvarez und Alien nur in den kühnsten Träumen hoffen konnte: Eine liebevolle Hommage, aber auch eine ungezügelte filmische Eigenleistung.

Milos auf Letterboxd (4 von 5):
Das Ende hat mir die höhere Bewertung etwas verdorben, aber mal sehen, was beim Rewatch passiert. Fakt ist, dass Alien: Romulus die beste Alien Fortsetzung seit Jahren ist und genau das liefert, was ich wollte. It was one hell of a ride!

Pressematerial: Alien: Romulus | 2024 ©20th Century Studios

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3 Kommentare

    1. Also ein richtiges Remake gab es eigentlich bisher nicht. @blaupause7
      Es gibt „Alien: Covenant“ (2017), aber das ist eigentlich auch kein Remake sondern der 2. Teil der Vorgeschichte die Ridley Scott mit „Prometheus“ angefangen hat.

      Bei Nightmare on Elm Street kann ich dir zustimmen, da gab es 2010 wirklich ein lupenreines Remake, das leider nicht besonders gelungen ist (in meinen Augen).

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