Wo ist die Zeit geblieben?
Wie unbeschwert wir waren, als wir noch Kinder waren.
Als wir unsere Augen öffneten und die farbenprächtige Welt sahen, die uns nun so grau und trist erscheint.
Wo ist sie hin, die Zeit als wir noch gemeinsam lachen konnten, Cola tranken und durch die Küche rülpsten?
Das Ende des Tages
Die Sonne geht unter, noch benetzen die letzen Sonnenstrahlen den Asphalt. Ein zarter, goldener Schimmer liegt auf dem Kopfsteinpflaster der alten Stadt, Regentropfen perlen sich auf den großen, feuchten Steinen ab. Es beginnt ganz langsam erst wieder zu regnen. Tropfen für Tropfen wäscht das Wasser die Sonnenstrahlen hinweg und machen Platz für die Dunkelheit.
Das Ende der Regenzeit
Reglos stehen die trockenen Grashalme da. Ein Summen dringt aus den Tiefen der Erde. Kein Lüftchen weht. Die Sonne verbrennt die letzten Reste der Spitzen des einst so saftigen Grüns. Gierig reckt es sich dem Himmel entgegen, als wolle es nach etwas greifen. Ihm dürstet nach Wasser, doch das kühle, erholsame Nass bleibt aus. Schon wochenlang dauert die gähnende Hitze an. Die Insekten tummeln sich an den Halmen; suchend und forschend bewegen sie sich vorwärts. Nichts.
Frühlingserwachen
ERWACHEN.
Er erwachte früh am Morgen. Die Sonne stahl sich durch die Nebel umwabenden, stark in der Erde verankerten Baumstämme der Tannen, welche dicht an seinem Haus wuchsen und es von der Straße abschirmten.
Er blinzelte und ließ das Licht auf sein Gesicht scheinen, zog tief die frische Morgenluft ein, die sich durch das geöffnete Fenster mogelte.
Noch einmal schloss er die Augen und ließ den Morgen auf sich wirken. Das leise zwitschern der Vögel, das knistern des Grases und das zirpen der Grillen. Alles schien perfekt, die Welt war im Einklang mit ihm.
Zwei Brüder
EDEN
In Landshut im schönen Niederbayern gab es einmal einen König, der sein Reich mit Stolz, Vernunft und voller Güte regierte. Das Volk liebte ihn, selbst der kleinste Bauer lebte im Wohlstand. Der König ließ sich niemals lumpen, mit seinen Bürgern Feste zu feiern und so fanden oftmals im Hofe der schönen Burg Trausnitz prunkvolle Feiern statt und jeder hatte die Möglichkeit mit dem König persönlich zu sprechen. Als ihm seine Gemahlin einen Sohn gebar, war auch das Volk überglücklich und überhäufte das Königspaar mit Geschenken, Segen und wünschten ihm Anmut, Stärke und Schönheit. Er war wahrlich ein hübscher Junge mit blond gelocktem Haar und stahlblauen Augen, die jetzt schon seinen Ehrgeiz zum Ausdruck bringen konnten. Sie tauften ihn auf den Namen Mären und er war ihr ganzer Stolz.
Der Sprung ins kalte Wasser
Ich fuhr mit dem Rad durch die Straßen.
Nur wage erinnere ich mich an die richtige Einfahrt.
Ist es der richtige Weg, den ich einschlage?
Bekämpfe ich nun die Dämonen, die mich seid Jahren quälen?
Ich muss springen, es wagen, denn wenn ich es nicht tue,
werde ich niemals erfahren, ob es die richtige Entscheidung war.
Mein Herz pocht!
Wohnen sie noch dort?
Oder sind sie bereits weggezogen?
Das Schicksal hätte längst entschieden, wenn sie nicht mehr dort wohen würden.
Langsam gehe ich zur Türschwelle.
Das Namensschild stimmt noch.
Ich habe Schmetterlinge in meinem Bauch, doch ich wage es!
Ich läute die Türglocke und warte.
Nichts tut sich erst, doch dann …
Dann öffnet sich die Tür und ich wusste, dass es die richtige Entscheidung war!
3. April 2010