Heute hab ich wieder eine Filmrezension für euch! Diesmal zur Komödie „Bad Neighbors 2“.
„Bad Neighbors 2“, Flachwitzkomödie, die hin und wieder den Fokus auf ernste Frauenthemen lenkt.
Inhalt:
„Bad Neighbors 2„, ist eine Komödie von Nicholas Stoller mit Seth Rogen, Zac Efron, Rose Byrne, Chloë Grace Moretz und Dave Franco.
Mac (Seth Rogen) und seine Frau Kelly (Rose Byrne) erwarten in kürze ihr zweites Kind. Nun ist das Haus zu klein und sie planen einen Umzug. Alles scheint gut zu laufen, es gibt viele Interessenten für ihr Haus, doch gibt es einen Haken. Die Maklerin legt fest, dass die Käufer:innen 30 Tage lang zeit lassen und das Haus in Augenschein nehmen können, ehe sie fest zusagen.
Mac und Kelly haben bedenken, weil sie Angst haben, dass noch irgendwas passieren könnte, was die Eigentümer:innen davon abhalten könnte das Haus zu kaufen. Ihre Vermutung bestätigt sich, als nebenan eine neue Studentenverbindung einzieht. Diesmal ist es eine Gruppe von jungen Frauen, die ohne Sexismus und Einschränkung in ihrer Weiblichkeit feiern wollen. Und weil das noch nicht genug ist, taucht auch Teddy (Zac Efron) auf, mit dessen Studentenverbindung sie vorher schon auf dem Kriegsfuß waren. Wird es diesmal ein harmonisches Miteinander in er Nachbarschaft werden?
Meinung:
„Bad Neighbors 2„, ist im Grunde fast das gleiche wie sein Vorgänger, geht nur ein Stück weiter. Wenn in der Eröffnungsszene Rose Byrne schon Seth Rogen mitten ins Gesicht kotzt, könnte man schon bedient sein. Ich steige bei sowas normalerweise aus, denn Fäkalhumor war noch nie meins, das fand ich schon bei „Brautalarm“ ganz fürchterlich, der fast durchgehend solche Gags hat. Auch die Szene mit den benutzten Tampons ist mehr wie drüber, selbst wenn das ein Teil des Feminismusanspruchs hier abdecken soll oder gerade deshalb.
Ich weiß nicht was ich davon halten soll, ich kann Teddy Sanders (Zac Efron) nur zustimmen „this is so gross!“ denn das finde ich auch. Die Periode der Frau ist nicht ekelhaft an sich, sondern völlig natürlich, aber ich selbst finde es einfach unangenehm und bei der Szene musste ich breit grinsen um nicht zu würgen. Jeder hat so seine Grenzen für mich ist es sowas. Ich finde darin auch nichts lustiges.
Es ist schon irgendwie lobenswert, dass in „Bad Neighbors 2“ das Bild der Frau kritisch beäugt wird. Im Vorgänger war der Slogan noch „Bros before Hos“, was im Nachfolger angesprochen wird und man feststellt, dass das nicht korrekt ist. Auch dass die Partys arg sexistisch sind und Frauen nur als Objekte benutzt werden, wird hier als Kritikpunkt gewertet. Da finde ich es schön, dass die drei Mädels eine Verbindung gründen, in denen sie ihre Weiblichkeit frei ausleben können, einfach sie sein, tragen was sie wollen und Spaß haben.
Aber da es sich hierbei nicht um ein wirkliches „Coming-Of-Age“ Movie handelt, sondern um eine amerikanische Komödie, bei der man bereits weiß, was einen erwartet, wird das ganze von Flachwitzen überdeckt.
Bei einigen Szenen musste ich, man glaubt es kaum, sogar laut lachen. Wenn man sich auf den Humor einlässt, kann man durchaus Spaß an „Bad Neighbors 2“ haben. Manchmal frage ich mich aber auch, wann die Protaginist:innen zeit für das Studium haben, bei so vielen Partys. Ich könnte das nicht, jeden Abend Party machen und dann noch lernen.
Mit der Geschichte von Teddy (Zac Efron) wollten die Drehbuchautor:innen wohl eine Charakterentwicklung einbauen, die nur leider nicht sonderlich zündet. Aber in „Bad Neighbors“ fand ich seinen Charakter schon als sehr unsicher, der irgendwas in der Rolle des Anführers kompensiert. Der Verdacht bestätigt sich in „Bad Neighbors 2“ da Teddy auf der Stelle steht und nicht genau weiß, was er machen soll. Ich denke ja Partyplaner würde gut zu ihm passen. Vielleicht wollte Seth (An American Pickle), der witzigerweise Zac (The Paperboy) früher gar nicht leiden konnte, noch einmal mit ihm zusammen arbeiten, denn so wirklich wichtig war er für den Film nicht. Die Tanzszene war cool, bis ihm der Hoden heraushing und auch das ist wieder so eine Szene wie in „Dirty Grandpa“ die ich persönlich niemals gedreht hätte.
Bei Chloë Grace Moretz weiß ich noch nicht so recht in welche Richtung sich ihre Karriere entwickelt. Für so einen Film ist sie mir doch ein bisschen zu Schade, aber vielleicht hat ihr die Rolle Spaß gemacht. Sie kann auf jeden Fall mehr als das.
Fazit:
„Bad Neighbors 2“ erzählt nicht viel neues gegenüber dem Vorgänger, greift ein paar Gags wieder auf, über die ich tatsächlich lachen musste, bietet aber sonst nur eher Flachwitze und Fäkalhumor. Dennoch finde ich die Themen gut, die angesprochen wurden und an manchen Stellen hatte ich auch meinen Spaß. Wer mal einen regnerischen Sonntag hat und auf Komödien mit geringem Anspruch steht, kann sich von „Bad Neighbors 2“ zumindest gut unterhalten lassen.
Fun Fact:
– Wie schon erwähnt, hasste Seth Rogen, Zac Efron regelrecht. Schade, dass Seth eine Art Held für Zac ist, was er ihm auch mal auf einer Party sagte. Seths Antwort darauf war: „Shit why are you so nice? Why could you be an Asshole?“ („Verdammt, warum bist du so nett? Warum kannst du nicht einfach ein Arschloch sein?“).
– Die Tanzszene von Zac hatte keine Choreographie, Regisseur Nicholas Stoller sagte zu Zac einfach, er soll machen was ihm gerade einfällt. Zac ist wohl nicht sehr gut in so etwas, denn er rief einen Freund an, der an der Choreographie von „Hairspray“ beteiligt war und der zeigte ihm ein paar Moves.
– Das Fleisch, mit dessen Fett sie Zac einreiben wurde sogar kross und saftig gebraten, was Zac ganz schön schräg fand.
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TRAILER: ©Universal Pictures International Germany GmbH | KinoCheck
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GINA – Chefredakteurin
Ich blogge seit dem 14. Dezember 2014 auf passion-of-arts.de. Schon in meiner Jugend schrieb ich viele Gedichte und Kurzgeschichten. Seit ca. 12 Jahren widme ich mich professionell Filmrezensionen und war Gastschreiberin bei der Filmblogseite „We eat Movies“. Außerdem verfasste ich einige Artikel für das 35 MM Retro-Filmmagazin. Ich sterbe für Musik und gehe liebend gerne ins Kino, außer in 3D. TV ist überbewertet, ich gucke lieber DVD, Streaming oder Bluray. Meine Lieblingsfilme sind unter anderem „Titanic“, „Herr der Ringe“ und „Back to the Future“.
ANDERE MEINUNGEN:
Filmstarts
In „Bad Neighbors 2“ gibt es wieder viel zu lachen und dazu diesmal etwas mehr Vernunft und Gefühl.
Kino-Zeit
Bad Neighbors 2 zielt natürlich ganz bewusst unter die Gürtellinie des kinobewussten Partyvolks. Es wird gekotzt, gebechert, geflucht, männliche Geschlechtsteile hängen im Bild. Aber bei all dem bleibt die Nachbarschaftskomödie auch immer subversiv – und macht durch die doppelte Ebene doppelt Spaß.
Wessels Filmkritik
Fazit: „Bad Neighbors 2“ ist nicht nur ein Sequel, sondern auch eine Verbeugung vor und Meta-Kommentar auf den ersten Teil. Mit einem noch höheren Tempo und einem wesentlich pfiffigeren Skript weist „Bad Neighbors 2“ den Vorgänger auf ähnlich kluge Weise in die Schranken, wie schon „22 Jump Street“ seinen ersten Teil.
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