
Perfect Blue
Veröffentlichungsjahr: 1997 | Genres: Drama, Erotik, Thriller, Psychothriller, Anime
Originaltitel: Pâfekuto burû
Schauspieler: Junko Iwao, Rica Matsumoto, Shinpachi Tsuji, Masaaki Ōkura, Yōsuke Akimoto, Emi Shinohara, Hideyuki Hori, Yoku Shioya, Masashi Ebara, Kiyoyuki Yanada, Toshiko Fujita, Katsuji Mori.
"Perfect Blue" ist ein psychologischer Thriller aus dem Jahr 1997, der im Animationsstudio Madhouse produziert wurde. Unter der Regie von Satoshi Kon, der hier sein Debüt als Regisseur gab, entstand ein Werk, das lose auf dem gleichnamigen Roman von Yoshikazu Takeuchi basiert. Seine deutsche Erstaufführung erlebte der Film am 16. Februar 1998 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Der Anime "Perfect Blue" erforscht die Abgründe von Identität und Berühmtheit. Mima Kirigoe (Junko Iwao) ist ein aufstrebender Popstar, der beschließt, ihre Musikkarriere zu beenden, um Schauspielerin zu werden. Doch der Übergang ist nicht einfach: Sie wird von einem obsessiven Fan verfolgt, während sie versucht, in einer düsteren Rolle Fuß zu fassen. Mit zunehmendem Druck beginnt Mima, Realität und Fantasie nicht mehr voneinander unterscheiden zu können. Der Film taucht tief in Themen wie Selbstwahrnehmung, Voyeurismus und den Preis des Ruhms ein, während er einen unaufhaltsamen Spannungsbogen aufbaut.
Ein Meisterwerk des Regisseurs Satoshi Kon, das seine Zuschauer bis zur letzten Minute in den Bann zieht.
Trailer ©Rex Entertainment | Shudder
Regie: Satoshi Kon
Drehbuch: Yoshikazu Takeuchi
Produzent: Hiroaki Inoue, Haruyo Kanesaku, Masao Maruyama, Yutaka Maseba
Musik: Masahiro Ikumi
Kamera: Hisao Shirai
Schnitt: Harutoshi Ogata






Ein Kommentar1 Kommentare
„Perfect Blue“ erforscht sehr gekonnt die Abgründe von Identität und Berühmtheit. Stellenweise musste ich bei der Sichtung des Films an das Leben und die Karriere von Britney Spears denken, was mich persönlich sehr erschüttert. In „Perfect Blue“ wird sehr genau gezeigt, wie sehr eine junge Frau in dieser Branche ausgebeutet wird und was von ihr abverlangt wird um den Ruhm zu erlangen, die sie sich zu wünschen scheint. Dass sie leider selbst auch so naiv ist, das alles mitzumachen ist umso bedauerlicher. Satoshi Kon beweist jedoch auch ein unglaubliches Gespür dafür, sein Publikum ähnliche Emotionsebenen durchleben zu lassen wie seine Protagonistin. Teilweise war ich mir selbst nicht sicher, was real ist und was nicht. Besonders die Vergew4ltigungsszene, die Mima für den Film spielen musste, ist so echt, dass ich wirklich Zweifel hatte. Und auch so spielt „Perfect Blue“ gekonnt mit der menschlichen Psyche und führt das Publikum regelrecht in die Irre. Der Film ist ein reines Wechselbad der Gefühle.
Die nahbare Interpretation von Mima ist ebenso gelungen, somit können sich Zuschauende gespielt in den Charakter einfühlen, was das Filmerlebnis noch weiter steigert. Außerdem ist der Film auch wunderbar gezeichnet. Hier haben die 15 engagierten Hauptzeichner:innen und die 100 weitere Zeichner:innen, die für einfache Bilder eingesetzt wurden, ganze Arbeit geleistet. Perspektiven, Gesichtszüge und Konturen sind wunderbar ausgearbeitet. Zudem ist die dichte Atmosphäre gelungen, sowie der Kontrast von Hell auf Dunkel im Verlauf der Handlung. Anfänglich alles in strahlenden Farben, mündet „Perfect Blue“ in einem finsteren Setting und steigert sich im Einklang mit der Handlung zu einem spannenden Showdown. Well done.
FAZIT ZU „PERFECT BLUE“?
„Perfect Blue“ ist ein fesselnder Psychothriller, der die dunklen Seiten der Unterhaltungsindustrie und die Zerbrechlichkeit von Identität beleuchtet. Satoshi Kon schafft es meisterhaft, Realität und Illusion zu verwischen und das Publikum in ein Wechselbad der Gefühle zu stürzen. Die beeindruckenden Animationen, die dichte Atmosphäre und die emotional packende Erzählweise machen den Film zu einem unvergesslichen Filmerlebnis, das lange nachwirkt.