Die Legende vom Ozeanpianisten
Veröffentlichungsjahr: 1998 | Genres: Drama, Musikfilm
Originaltitel: La leggenda del pianista sull'oceano
Schauspieler: Tim Roth, Pruitt Taylor Vince, Mélanie Thierry, Bill Nunn, Gabriele Lavia, Peter Vaughan, Clarence Williams III, Niall O\'Brien, Alberto Vazquez, Luca De Luigi
"Die Legende vom Ozeanpianisten" (Originaltitel: "La leggenda del pianista sull'oceano") ist ein italienisches Filmdrama aus dem Jahr 1998, das auf dem Monolog "Novecento" von Alessandro Baricco basiert. Regie führte Giuseppe Tornatore. Die Hauptrollen spielen Tim Roth und Pruitt Taylor Vince.
Der Film erzählt die bewegende Geschichte von Neunzehnhundert („Novecento“, „Nineteen Hundred“‚ „1900“), einem Waisenkind, das auf einem Passagierschiff, der SS Virginian, geboren und aufgezogen wird. Das Baby wird von einem Heizer, Danny Boodman, gefunden und von ihm Neunzehnhundert genannt. Novecento wächst auf dem Schiff auf und entwickelt sich zu einem musikalischen Wunderkind.
Novecento wird ein außergewöhnlicher Pianist, dessen Talent ihn berühmt macht. Seine Musik verzaubert die Passagiere und die Besatzung gleichermaßen, obwohl er nie das Schiff verlässt. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Max Tooney (Pruitt Taylor Vince), einem Trompeter und Freund Novecentos, erzählt. Max erzählt von ihrer Freundschaft, den Abenteuern und den unvergesslichen musikalischen Momenten auf dem Schiff.
"Die Legende vom Ozeanpianisten" ist eine tief bewegende Geschichte über Freundschaft, Kunst und das Dilemma zwischen Freiheit und Sicherheit. Die Musik von Ennio Morricone trägt maßgeblich zur atmosphärischen Dichte und Emotionalität des Films bei.
Regie: Giuseppe Tornatore
Drehbuch: Alessandro Baricco
Produzent: Marco Chimenz, Laura Fattori, Laura Susanne Ruedeberg, Francesco Tornatore
Musik: Ennio Morricone, Amedeo Tommasi
Kamera: Lajos Koltai
Schnitt: Massimo Quaglia
Ein Kommentar1 Kommentare
Die Geschichte konnte mich von Anfang an fesseln. Was erst etwas unscheinbar beginnt, entpuppt sich zu einer fantastischen Geschichte. Ein Pianist, der auf einem Schiff geboren wird und dort sein Leben lang verbringt. Dabei ist jeder Charakter auch bis ins Details unfassbar sympathisch. Tim Roth spielt die Hauptrolle mit Bravour, selbst wenn ich ein bisschen enttäuscht bin, dass er gar nicht Klavier spielen kann. In 6 Monaten trainierte er sich an, das Spielen zu „faken“. Seit ich weiß, dass Ryan Gosling für „La La Land“ alles zumindest auswendig spielen gelernt hat, setze ich für einen Musikfilm da schon einen gewissen Standard voraus. Kostet dem Film in meiner Bewertung leider einen halben Stern, aber nichts destotrotz hat Tim Roth eine außergewöhnliche Performance abgeliefert und sein Klavierspiel wirkt auch authentisch.
An seiner Seite ist Pruitt Taylor Vince, der mir besonders aus meinem Lieblingsfilm „Constantine“ mit Keanu Reeves bekannt ist. Hat mir sehr gefallen, ihn auch mal in einer ausgeprägteren Rolle zu sehen, da mir das vorher nie untergekommen war. Als Narrator ist er eine hervorragende Wahl und präsentiert einen leidenschaftlichen und gütigen Charakter. Besonders die Freundschaft der beiden ging mir ans Herz und rührt mich auch jetzt erneut zu Tränen.
Neben dem ausgezeichneten Cast, liefert Ennio Morricone wieder mal ein Brett an Musikkunst ab. Mit großer Leidenschaft hörte ich dem Soundtrack zu, der ein Mix aus klassischer Piano Musik und feinem Jazz ist. Dazu liefert Lajos Koltai fantastische Bilder, die dem Publikum mit Nahaufnahmen der Protagonist:innen ein intimes Gefühl geben und eine gewisse Verbundenheit schafft. Ebenso sehen lassen können sich die Spezialeffekte, die für Ende der 90er Jahre schon enorm ausgereift sind. Das Schiff, das Meer und die Stadt, wirken so Lebensecht, sodass Zusehende das Gefühl haben, direkt vor Ort zu sein. James Cameron Fans bekommen hier vielleicht sogar ein „Titanic“ Feeling, so wie ich eben.
Das authentische Kostümdesign rundet das Konzept ab und begeistert ebenso wie die Kulissen.
FAZIT:
Alles in allem ist „Die Legende vom Ozeanpianisten“ ein großartiger Musikfilm, der am Ende sogar einen Hauch Philosophie einspielt. Wer auf Klaviermusik und Jazz steht, kommt allein deswegen schon auf seine Kosten. Das großartige Ensemble rundet das Gesamtkonzept ab und begeistert auf allen Ebenen. Mit der Ausstattung und den Kostümen ist „Die Legende vom Ozeanpianisten“ ebenso ein Hochgenuss an visueller Feinheit, wie auch audiotechnisch.