Anastasia
Veröffentlichungsjahr: 1997 | Genres: Historienfilm, Zeichentrickfilm
Originaltitel: Anastasia
Schauspieler: Meg Ryan, Liz Callaway, Anja Kling, Jana Werner, Kirsten Dunst, Lacey Chabert, Giuliana Jakobeit, Jana Werner, John Cusack, Jonathan Dokuchitz, Patrick Winczewski, Hendrik Bruch, Glenn Walker Harris, John Alexander Döring, Kelsey Grammer, Jürgen Kluckert, Christopher Lloyd, Jim Cummings, Joachim Kemmer, Hank Azaria, Peer Augustinski, Bernadette Peters, Angelika Milster, Rick Jones, Lutz Riedel, Angela Lansbury, Ingeborg Wellmann, Andrea Martin, Evelyn Meyka
"Anastasia" ist ein Zeichentrickfilm von Don Bluth und Gary Goldman mit den Stimmen von Meg Ryan, Liz Callaway, Anja Kling, John Cusack, Patrick Winczewski, Christopher Lloyd, und Angela Lansbury.
Der Film basiert lose auf der Geschichte der russischen Großfürstin Anastasia Nikolaevna Romanova, die während der russischen Revolution 1917 zusammen mit ihrer Familie ermordet wurde.
Im Film begleiten wir die junge Frau Anya, die ohne Gedächtnis in St. Petersburg aufwacht. Sie trifft auf den charmanten Betrüger Dimitri, der zusammen mit seinem Freund Wladimir eine junge Frau sucht, die die Prinzessin Anastasia sein könnte. Sie planen, Anya, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Anastasia hat, zu trainieren, damit sie als Anastasia ausgeben kann und das Vermögen der Familie Romanov zurückbekommen kann, das seit der Revolution verloren gegangen ist.
Der Schurke Rasputin ist jedoch immer noch hinter ihr her. Er hat einen Fluch ausgesprochen, der die Familie Romanov vernichten soll. Werden sie ihm entkommen können und ist Anya vielleicht wirklich die verlorene Anastasia?
Regie: Don Bluth, Gary Goldman
Drehbuch: Susan Gauthier, Bruce Graham, Bob Tzudiker, Noni White
Produzent: Don Bluth, Gary Goldman
Musik: David Newman (Musik), Stephen Flaherty (Songs)
Schnitt: Bob Bender, Fiona Trayler
Ein Kommentar1 Kommentare
Nicht nur Martin verbindet eine Menge Nostalgie mit diesem Film, sondern auch ich. Zeichentrickfilme gehören zu meiner Kindheit, wie Barbie spielen mit meiner Schwester. Neben all den Disney Klassikern, sind mir die Werke von Don Bluth ebenso wenig unbekannt. Der unverkennbare Zeichenstil, dessen Mimik ein wenig unausgegorener ist, als von manchen Disney-Künstler:innen, dafür aber düsterer, hat mich schon immer begeistern können. Besonders auch Kulissen und Set Ideen sind gelungen, der Palast ist eindrucksvoll in seiner Blütezeit und auch danach im Zerfall. Besonders die Kleinigkeiten der Gemälde und Stuck an den Wänden, sind sehr detailliert gezeichnet. „Anastasia“ ist auch eine der ersten Filme, an die ich mich erinnere, in denen es 3D Animationen gibt. Das merkt man bei einem Schwenk um das Auto herum, oder bei diversen Tanzszenen und ähnlichem. Natürlich ist das alles noch nicht so ausgereift, aber als Kind fand ich es damals eindrucksvoll und auch jetzt kann mich noch begeistern, was man damals schon versucht hat umzusetzen.
Der Film „Anastasia“ erfindet die Geschichte, um die Zarentochter nicht neu. Bereits im Jahr 1956 gab es den Film mit dem gleichen Titel „Anastasia“ mit Ingrid Bergman in der Hauptrolle. Die Story ist ähnlich und wirkt auflockernd, wenn man bedenkt wie die wahre Geschichte um die Zarenfamilie und das damalige Russland war. Inzwischen wurde die lang verschollene Anastasia gefunden. Ihre Leiche wurde am 24. August 2007 von einem russischen Archäologenteam geborgen und zur Bestattung frei gegeben. Ebenso muss man hier anmerken, dass der Film vieles beschönigt, denn beliebt war die Zarenfamilie nicht sonderlich, das Volk hungerte und die Aufstände, die es zu der Zeit gab, werden auch unter den Teppich gekehrt.
„Anastasia“ ist quasi eine nette Märchengeschichte mit einer verlorenen Prinzessin, die nach Hause finden möchte. Damals hat mich das total angesprochen. Für solche Stories hatte ich schon immer ein Faible. Auch heute gefällt mir die Geschichte in dem Film, was überwiegend an den Charakteren liegt. MrSvipi bemängelte in seiner Filmkritik , dass der Film ein falsches Bild der Geschehnisse zeichnet, was ich auch völlig in Ordnung finde. Diese Kritik muss ich auch anbringen, dennoch sehe ich „Anastasia“ irgendwie als eigenständiges Werk. Davon abgesehen ist die Hauptfigur Anastasia auch eine der stärksten Frauenfiguren der 90er und 2000er Jahre. In vielen Prinzessinnen Filmen muss die Prinzessin immer von irgendwem gerettet werden. Nicht Anastasia, die nicht nur eine spitze Zunge und wunderbaren Sarkasmus besitzt, denn sie kann ziemlich gut auf sich selbst aufpassen. Sie schlägt sich im Waisenhaus durch, schlägt mutig den Weg ein, ihre Familie zu finden, ohne Gewissheit zu haben, ob dies machbar ist und stellt sich schlussendlich ganz allein den bösen Mächten, die sie und ihre Familie vernichten wollen. Dimitri ist hier nur Beiwerk, der ihr lediglich hilft, den Weg zu beschreiten, in eine völlig andere Richtung, die sie geahnt hatte.
Besonders Spaß machen mir die Kabbeleien zwischen Anastasia und Dimitri, frei nach dem Motto „Was sich liebt, das neckt sich“, dabei muss ich allerdings noch heute herzhaft lachen. Besonders über Anastasias Schlagfertigkeit. Die Charaktere sind ausnahmslos sympathisch, abgesehen von Rasputin, der den Bösewicht hier mimen muss. Hier merkt man die Ähnlichkeit mit Karl der Käfer aus Don Bluths früherem Werk „Däumeline“ und auch die Käfer um ihn herum sind Gäste aus dem alten Film, die mir ebenso gefallen haben. Selbst wenn der letzte Rewatch dieses Films, nicht mehr für so große Begeisterung sorgte. Dafür konnte mich „Anastasia“ erneut begeistern, der seit Jahren einer meiner Lieblingsfilme ist. Er ist nicht perfekt, aber ich liebe die Charaktere, die Welt, die Geschichte und auch die Lieder. Die Szene in Paris ist eine kleine Hommage an das Pariser Kino und das alte Hollywood, was mir ein bisschen „La La Land“ Feeling verschaffte.
Alles in allem ist „Anastasia“ für mich eine runde Geschichte. Damals habe ich mich, wegen dem Film, für die Zarengeschichte begeistert und eingelesen und noch heute muss ich da noch etwas tiefer in die Materie eintauchen, da ich noch nicht alles ergründet habe. Somit hat der Film immerhin den geschichtlichen Aspekt erfüllt, selbst wenn er selbst nur eine Märchengeschichte ist. Es wäre auch zu schön gewesen, wenn diese Legende wahr wäre, zudem sorgte die Ungewissheit auch für reichlich Stoff und Spekulationen.
Für mich ist „Anastasia“ pure Nostalgie und ich liebe es bis heute Zeit mit diesen Charakteren zu verbringen. Den Film habe ich bisher nur einmal im Originalton gesehen, aber ich bleibe doch lieber bei der deutschen Synchro, da mir Patrick Winczewski, der auch Hugh Grant spricht, als Stimme von Dimitri unfassbar gut gefällt.
FAZIT:
„Anastasia“ ist eine persönliche Reise durch meine Kindheitserinnerungen und meine Liebe zu Zeichentrickfilmen. „Anastasia“ ist für mich nicht nur ein Film, sondern ein Stück Nostalgie, das mich an eine Zeit erinnert, als ich noch mit meiner Schwester Barbies spielte und Zeichentrickfilme mein Fenster zur Fantasie waren.
Don Bluths unverwechselbarer Stil und die düstere, aber faszinierende Atmosphäre des Films haben mich schon immer fasziniert. Die liebevoll gestalteten Kulissen und Charaktere, kombiniert mit den ersten Anfängen von 3D-Animationen, haben mich als Kind beeindruckt und tun es auch heute noch.
Obwohl „Anastasia“ historische Ereignisse um die Zarenfamilie romantisiert und vereinfacht, betrachte ich den Film dennoch als eigenständiges Werk. Besonders die Figur der Anastasia, eine starke und eigenständige Frau, hat mich schon immer angesprochen. Ihre Reise, auf der Suche nach ihrer Identität und ihrer Familie, hat mich damals wie heute fasziniert.
Trotz einiger historischer Ungenauigkeiten und Kritikpunkte bleibt „Anastasia“ für mich eine zeitlose Geschichte, die mich immer wieder in ihren Bann zieht. Die Charaktere, die Welt, die Geschichte und die Musik machen den Film zu einem meiner Lieblingsfilme, den ich auch nach Jahren noch gerne anschaue.
„Anastasia“ ist für mich nicht nur ein Film, sondern ein Stück meiner Kindheit, das ich auch heute noch liebe und schätze.