„Hairspray„, sozialkritischer Feel-Good-Film mit klasse Cast und tollen Tanzmoves.
INHALT:
Tracy Turnblad (Nikki Blonsky) träumt davon in der “Corny Collins Show”, der angesagtesten TV-Dance-Show in Baltimore auftreten zu dürfen. Leider passt Tracy aber so gar nicht in das Konzept, denn die Tänzer in der Show sind alle schlank und superstylisch. Tracy dagegen ist klein und mollig, außerdem trägt sie eine Turmfirsur, die andere weniger als modisch bezeichnen würden. Auch ihre Mutter Edna (John Travolta) macht ihr da wenig Mut und meint, sie solle realitätsnahe Träume haben. Nur ihr Vater Wilbur (Christopher Walken) steht ihr bei und ermutigt sie, zu tun, wovon sie träumt. Und so setzt Tracy alles daran, ihren Traum zu verwirklichen.
MEINUNG:
„Hairspray“ ist bunt, farbenfroh und musikalisch. Die Lieder gehen sofort ins Ohr und machen gute Laune. Die Choreografien sind ebenfalls sehr schön ausgearbeitet, vor allem beinhalten die Tänze viele Elemente des Jive und Charleston, was mir sehr gut gefällt. Das erhöht allerdings auch den Schwierigkeitsgrad im Gegenzug zu denen in „High School Musical“ zum Beispiel. Allerdings werden sie von jedem/jeder Tänzer/in und jedem/jeder Darsteller/in souverän ausgeführt. Zac Efron (Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile) spielt hier den Sonnyboy, der an Elvis angelehnt ist. Optisch passt der Style auf jeden Fall, aber auch hier zeigt er wieder, was er gesanglich und tänzerisch kann. Sein Auftritt in „Hairspray“ ist relativ kurz, dafür stehen andere Themen im Vordergrund. Neben Rassismus und Bodyshaming spricht „Hairspray“ den Punkt an, dass du alles erreichen kannst, was du nur willst und dass du dir niemals deine Träume ausreden lassen solltest. Warum sollte auch nicht ein Mädchen, das nicht dem Body-Maß-Index entspricht in einer Fernsehshow auftreten? Aussehen ist relativ und unsere Gesellschaft zwingt uns schon viel zu lange in irgendwelche Raster und Muster hinein. Tracy, die schwungvoll von Nikki Blonksy dargestellt wird folgt ihrem Traum und sprüht dabei vor Selbstbewusstsein. Ich finde sie macht anderen Mädchen Mut, auch mir, denn mir wurde auch oft genug gesagt „du kannst das nicht, weil …“. Nikki Blonsky allein beweist schon, dass man was erreichen kann, ist sie selbst Eisverkäuferin gewesen und hatte keinerlei Film- und Fernseherfahrung. Sie kam zum Casting und kam an und ich finde sie ist für die Rolle perfekt besetzt. Ich empfinde Nikki auch privat als eine sehr herzliche Person und das bringt sie auch in ihrer Rolle rüber. Tracy ist ein Charakter, der sofort ins Herz geht. Ihre Mutter bedient das typische Klischee der Gesellschaftseltern, die ihren Kindern immer alles ausreden, was anders ist oder mehr Aufwand kostet. So nach dem Motto „lern doch etwas vernünftiges“. Auf der anderen Seite ist sie aber auch die Helikoptermutter, die Angst hat, dass ihrem kleinen Mädchen etwas zustößt. John Travolta (The Punisher) stiegt übrigens dem ganzen restlichen Cast die Show, denn er als Frau ist fast schon so gut wie Robin Williams (One Hour Foto) in „Mrs. Doubtfire“. Die Rolle nimmt man ihm komplett ab, er lebt Edna regelrecht. Als Gegenstück liefert Tracys Vater Wilbur (Christopher Walken) den Elternpart, der seine Kinder ermutigt und einfach nur will, dass sie glücklich sind. So steht er stehts mit Edna im Konflikt, was er aber vergisst ist, dass Edna nichts mehr will als seine Aufmerksamkeit, womit sie ihr eigenes „scheitern“ auf Tracy überträgt. Somit kann man sagen, dass „Hairspray“ nicht nur sozialkritisch sondern auch ein bisschen psychologisch aufgestellt ist. Denn wenn Edna vielleicht mehr „ihren“ Traum gelebt hätte und die Liebe bekommen würde, die sie sich wünschte, könnte sie die Ängste, die sie für Tracy empfindet zurück nehmen.
Neben diesen ganzen wichtigen und kritischen Aspekten ist „Hairspray“ aber auch das, was er ist, ein Film zur Unterhaltung. Alles ist bunt, die Musik lädt zum mittanzen ein und es werden etliche Klischees bedient. Tracy ist verliebt in Link (Zac Efron), aber der hat eine Freundin, die natürlich blond, beliebt und schlank ist. Die wird wiederum von ihrer karriereorientierten Mutter Velma (Michelle Pfeiffer) ins Showbiz getrieben und so klappert der Film einige Dinge ab, die am Ende dann auch wieder gleich aufgelöst werden. Dennoch bietet der Streifen einigen Charakteren eine Entwicklung, wie der streng katholischen Mutter von Tracys bester Freundin Penny (Amanda Bynes) oder eben ihren Eltern.
FAZIT:
„Hairspray“ ist ein Film, der nicht nur Spaß macht, sondern die Zuschauer/innen auch zum Nachdenken bringt. Die Lieder bleiben hängen, der Film macht Spaß und Nikki Blonsky zaubert ihrem Publikum ein Lächeln ins Gesicht. Ich hoffe, dass jedes Mädchen da draußen ihren Traum leben darf.
TRAILER: ©Warner Bros. Pictures Germany / BlogRausch
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