Tausendschönchen - kein Märchen
Veröffentlichungsjahr: 1966 | Genres: Drama, Komödie, Avantgarde
Originaltitel: Sedmikrásky
Schauspieler: Ivana Karbanová, Jitka Cerhová, Marie Cesková,
"Tausendschönchen - kein Märchen" ist ein tschechoslowakischer, experimenteller Film. Der Film wurde von Věra Chytilová inszeniert und gilt als ein Meisterwerk des tschechischen Neuen Welle-Kinos.
Die Handlung dreht sich um zwei junge Frauen namens Marie I (Jitka Cerhová) und Marie II (Ivana Karbanová), die auch als "Tausendschönchen" bekannt sind. Die beiden Maries leben in einer grauen, deprimierenden und autoritären Welt, die von Männern dominiert wird. Sie beschließen, sich gegen die Gesellschaft und die von ihr auferlegten Regeln zu rebellieren.
Die rebellische Natur der beiden Frauen zeigt sich in ihrer unkonventionellen Art und Weise, wie sie sich durchs Leben bewegen. Sie verhalten sich zunehmend anarchistisch und chaotisch, indem sie sich von den Normen und Konventionen der Gesellschaft distanzieren. Sie brechen Regeln, treiben absurde Scherze und spielen Streiche an arglosen Menschen. Ihr Ziel ist es, die starren Strukturen ihrer Umgebung zu stören und die Langeweile ihres Alltags zu überwinden.
In einer Reihe surrealer und humorvoller Episoden ziehen die beiden Maries durch die Welt und begegnen verschiedenen Menschen und Situationen. Sie geben vor, an reichen Männern interessiert zu sein, und essen in teuren Restaurants, ohne zu bezahlen. Sie nehmen an einer merkwürdigen Militärübung teil, die in einem bizarren Schießwettbewerb endet. Die Frauen erkunden auch die Überreste eines zerstörten Hauses und halten absurde Gerichtsverhandlungen mit sich selbst.
Der Film ist geprägt von einer nicht-linearen Erzählstruktur und experimenteller Bildsprache. Er spielt mit Symbolismus, Metaphern und visuellen Effekten, um die Gesellschaftskritik und die Befreiung des Individuums darzustellen.
"Tausendschönchen - kein Märchen" ist ein kühner und avantgardistischer Film, der für seine subversive Natur und seinen einzigartigen Stil bekannt ist. Obwohl der Film bei seiner Veröffentlichung kontrovers aufgenommen wurde, wird er heute als ein wichtiges Werk des tschechischen Kinos und als ein bedeutender Beitrag zur Filmgeschichte betrachtet.