Film

Stalker

Veröffentlichungsjahr: 1979 | Genres: Drama, Science-Fiction, Dystopie , Psychoanalyse
Originaltitel: Сталкер
Schauspieler: Alexander Kaidanowski, Alissa Freindlich, Natascha Abramowa, Anatoli Solonizyn, Nikolai Grinko





"Stalker" (Originaltitel: Сталкер), der fünfte Spielfilm des sowjetischen Regisseurs Andrei Tarkowski, wurde in den Jahren 1978/79 gedreht. Die von Mosfilm produzierte Produktion gilt als Klassiker sowohl des sowjetischen Kinos als auch des Science-Fiction-Genres.

In einer undefinierten Stadt liegt am Rand ein mysteriöses Gebiet, die „Zone“. Die Ursache der seltsamen Phänomene dort bleibt unklar: Waren es Außerirdische oder ein Meteorit? Die Zone ist abgesperrt und schwer bewacht. Dennoch führt der „Stalker“, ein Ortskundiger, Menschen illegal hinein.

Der Stalker (Alexander Kaidanowski) begleitet zwei Kunden, den Schriftsteller (Anatoli Solonizyn) und den Professor (Nikolai Grinko), auf einer gefährlichen Expedition in die Zone. Ihr Ziel ist der „Raum der Wünsche“, ein Ort, der angeblich die tiefsten Sehnsüchte erfüllt. Die Reisenden haben verschiedene Motive: Der Schriftsteller sucht Inspiration, der Professor will den Raum zerstören, um Missbrauch zu verhindern.

Die Zone ist unberechenbar, voller Fallen und ein sich ständig wandelndes Labyrinth. Unterwegs hinterfragen die Figuren ihre Lebensansichten, erleben innere Konflikte und enthüllen verborgene Wünsche und Ängste.

Besonderheiten
Stalker verzichtet auf visuelle Spezialeffekte und schafft mit langen Plansequenzen, postapokalyptischen Kulissen und eindringlicher Kameraführung eine Atmosphäre zwischen Traum, Melancholie und Pathos. Der Film gilt als Klassiker des sowjetischen Kinos und bietet Raum für vielfältige Interpretationen.






Hintergrund und Entstehung


Der Film basiert lose auf dem Roman Picknick am Wegesrand der Brüder Strugazki. Die Drehorte, darunter verfallene Industrieanlagen in Estland, haben zur intensiven Atmosphäre beigetragen. Der aufwändige Produktionsprozess war von technischen Problemen und einem Zerwürfnis zwischen Tarkowski und Kameramann Georgi Rerberg geprägt.


Stalker wurde auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1981 erstmals in Deutschland gezeigt und bleibt ein Meilenstein der Filmgeschichte.


Trailer ©Mosfilm


Regie: Andrei Tarkovsky
Drehbuch: Arkadiy Strugatskiy
Produzent: Alexandra Demidowa
Musik: Eduard Artemjew und Maurice Ravel, Richard Wagner, Ludwig van Beethoven
Kamera: Alexander Knjaschinski
Schnitt: Ljudmila Feiginowa

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Ein Kommentar1 Kommentare

  1. EIN MEILENSTEIN DER FILMGESCHICHTE
    Erneut habe ich mich für die 52 Movie Challenge von Holger Haag für einen Meilenstein der Filmgeschichte entschieden. „Stalker“ ist schon sehr lange auf meiner Watchlist und es war Zeit dieses Meisterwerk endlich einmal zu sichten. Meinen ersten Berührungspunkt mit dem Regisseur Andrei Tarkowski hatte ich bereits durch den Filmwelt Filmclub mit dem Film Ivan’s Childhood welcher mich sehr begeisterte. Besonders optisch haben beide Filme eine unfassbare Präsenz. „Stalker“ setzt hier sogar noch einen drauf. Der Film verzichtet komplett auf visuelle Spezialeffekte und schafft mit den langen Plansequenzen und den postapokalyptischen Kulissen eine eindringliche Atmosphäre. Die Kameraführung schafft ein Gefühl zwischen Traum, Melancholie und Pathos.

    EIN VISUELLES MEISTERWERK
    „Stalker“ verzichtet auf visuelle Spezialeffekte und schafft mit langen Plansequenzen, postapokalyptischen Kulissen und eindringlicher Kameraführung eine Atmosphäre zwischen Traum, Melancholie und Pathos. Der Film gilt als Klassiker des sowjetischen Kinos und bietet Raum für vielfältige Interpretationen. Der gezielte Einsatz von Schwarz-Weiß-Sequenzen im Wechsel mit Sepiafarben, verdichten die Atmosphäre und vermitteln dem Publikum auch ein beklemmendes Gefühl. Die Kulissen sind eindrucksvoll gestaltet und können teilweise heute noch besichtigt werden. Alles wirkt irgendwie abgearbeitet und schmutzig und zugleich unheimlich faszinierend. Man kann sich gar nicht satt sehen an dem auf Kodakfilm gedrehten Film von Andrei Tarkowski. Zurecht gilt „Stalker“ als visuelles Meistwerk und mit dieser Technik auch als Meilenstein der Filmgeschichte.

    „STALKER“ EIN PLOT MIT WENIG BISS
    Was mir an diesem visuellen Meistwerk jedoch fehlt ist der wirkliche Tiefgang. Erst zum Ende wird es richtig philosophisch, davon hätte ich mir während der enormen Laufzeit von 163 Minuten etwas mehr gewünscht. Es passiert zu wenig aufregendes in „Stalker“ um mich vollends zu begeistern. Die meiste Zeit bekommt das Publikum unfassbar schöne Bilder zu sehen und relativ wenig Dialoge, die allerdings auch zu wenig Biss haben. Die Handlung streckt sich enorm, besonders zum Ende hin wird „Stalker“ eine anstrengende Geduldsprobe. Mehr hinterfragen und Philosophie hätte ich im Plot gut gefunden, wo er doch mit seiner eindrucksvollen Bildsprache so viel zeigt. Schlussendlich ist es schön, dass man selbst Interpretationen formen kann, jedoch hätte der Film für meinen Geschmack dann auch etwas kürzer sein dürfen. Und ein wenig mehr Denkanstöße geben können. Mehr Impulse setzen, wie es zum Beispiel „Blade Runner 2049“ getan hat. Ebenso ein visuell beeindruckender Film, mit einer opulenten Laufzeit, jedoch wird der Film nicht langweilig, weil er das Publikum immer wieder abholt. Bei „Stalker“ fühlte ich mich manchmal etwas verloren.

    FAZIT ZU „STALKER“
    „Stalker“ ist zweifellos ein visuelles Meisterwerk und ein Meilenstein der Filmgeschichte. Die eindrucksvollen Bilder, die atmosphärischen Kulissen und die kunstvolle Kameraführung schaffen eine einzigartige Stimmung. Allerdings zeigt der Film Schwächen in der Handlung. Während die eindringlichen Bilder faszinieren, fehlt es der Geschichte über weite Strecken an Tiefgang und philosophischem Gewicht. Die Länge des Films trägt zusätzlich dazu bei, dass die Spannung gelegentlich abnimmt und das Publikum Geduld aufbringen muss. Zwar bietet „Stalker“ Raum für Interpretationen, doch hätte eine prägnantere Erzählung mit mehr Denkanstößen dem Werk gutgetan.

    Trotz dieser Kritikpunkte bleibt „Stalker“ ein unverzichtbares Erlebnis für Filmfans, das mit seiner visuellen Pracht und der intensiven Atmosphäre nachhaltig beeindruckt. Für alle, die bereit sind, sich auf Tarkowskis langsames Erzähltempo einzulassen, eröffnet sich eine cineastische Reise, die ihresgleichen sucht.

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