Film

Sing Sing

Veröffentlichungsjahr: 2023 | Genres: Drama
Originaltitel: Sing Sing
Schauspieler: Colman Domingo, Clarence Maclin, Sean San Jose, Paul Raci, David Giraudy, Patrick Griffin, Mosi Eagle, James Williams, Sean Dino Johnson, Brent Buell, Michael Capra, Joanna Chan, Cecily Lynn, Johnny Simmons, Katherine Vockins, Reynaldo Gayle, Sharon Washington, Dario Peña, Miguel Valentin, Jon-Adrian Velazquez, Pedro Cotto, Camillo Lovacco, Cornell Alston, John Divine G Whitfield





"Sing Sing" ist ein Filmdrama von Greg Kwedar, das im berühmten gleichnamigen Gefängnis spielt. In den Hauptrollen sind Colman Domingo und Paul Raci zu sehen. Der Film feierte seine Premiere im September 2023 beim Toronto International Film Festival und kam im Juli 2024 in die Kinos der USA. Der deutsche Kinostart ist für Ende Februar 2025 geplant. Die Geschichte basiert auf wahren Ereignissen, und viele der Figuren sind von realen Personen inspiriert oder werden von ehemaligen Insassen der Sing Sing Correctional Facility selbst gespielt. Im Rahmen der Oscarverleihung 2025 wurde der Film für drei Auszeichnungen nominiert: Bestes adaptierte Drehbuch, bester Filmsong und Colman Domingo als bester Hauptdarsteller.

Nachdem der Vorhang gefallen und der Applaus verklungen ist, kehrt John „Divine G“ Whitfield zurück in seine Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Sing Sing. Hier verbüßt er eine langjährige Haftstrafe wegen eines Mordes, den er nicht begangen hat. Das Häftlingstheater ist sein einziger Lichtblick im eintönigen und von stiller Verzweiflung geprägten Gefängnisalltag. Allein auf der Bühne gelingt es John, sich für einen Augenblick an einen Ort weit entfernt von den hohen Mauern zu versetzen. Als der unberechenbare Clarence „Divine Eye“ Maclin dem Theaterprogramm beitritt, gerät die kreative Routine der Gruppe aus dem Gleichgewicht – denn der Neuling besteht darauf, eine Komödie zu inszenieren.

Greg Kwedars fesselndes Drama über die befreiende Kraft der Kunst, die selbst an dunkelsten Orten Hoffnung erwachsen lässt, beruht auf wahren Ereignissen in einem der ältesten Gefängnisse der USA. In der Hauptrolle begeistert Colman Domingo mit einer überragenden Darstellung an der Seite zahlreicher ehemaliger Häftlinge, die dem Film eine eindrucksvolle Authentizität verleihen.


REHABILITATION DURCH KUNST: DIE INSPIRATION FÜR „SING SING“


Das RTA-Programm („Rehabilitation Through the Arts“) ist ein amerikanisches Theaterprojekt, das durch künstlerische Aktivitäten die persönliche Entwicklung und Wiedereingliederung von Strafgefangenen fördert – mit erstaunlichen Ergebnissen: Während die Rückfallquote in den USA bei über 60 Prozent liegt, kehren weniger als 5 Prozent der RTA-Absolventen ins Gefängnis zurück.
Diese bemerkenswerte Statistik weckte das Interesse von Regisseur Greg Kwedar. Er stieß auf einen Artikel von John H. Richardson aus dem Jahr 2005 über eine Zeitreise-Musikkomödie, die die Männer in Sing Sing durch RTA inszeniert hatten. „Ich dachte, dass dies ein guter Ausgangspunkt wäre, um eine Geschichte zu erzählen, die ein tieferes Verständnis für das große Potenzial vieler dieser Menschen hinter Gittern vermittelt, die ansonsten stereotypisiert oder vergessen werden“, erklärt Greg Kwedar.
Der Film hat einen außergewöhnlichen Cast: Über 85 Prozent der Besetzung waren ehemals in Sing Sing inhaftiert gewesen und hatten das RTA-Programm durchlaufen. „Wir wollten einige professionelle Schauspieler, aber die Mehrheit des Ensembles sollten tatsächliche Alumni des Programms sein. Wir vertrauten ihnen, weil wir wussten, dass sie talentiert waren“, so Kwedar. Obwohl sie keine Erfahrung im Film- und TV-Bereich hatten, verfügten sie über Bühnenerfahrung – durch Sing Sing und verschiedene Auftritte. Einige waren seit zehn Jahren draußen, andere erst seit ein paar Monaten. „Die Männer kamen mit ihren Geschichten und einer Offenheit und Verletzlichkeit, die man selten findet. Und das gab den Ton vor. Wir hatten keine ‚schrulligen Charaktere‘ oder komischen Nebenfiguren. Jede Rolle war als ein wahrhaftiger Mensch, als eine vollständig ausgearbeitete, dreidimensionale Figur angelegt“, sagt Produzentin Monique Walton.
Die RTA-Alumni setzten alles daran, so viel wie möglich von ihren professionellen Kollegen zu lernen. Während es zunächst eine gewisse Zurückhaltung gab, mit einem ‚Filmstar‘ zu spielen, akzeptierten sie Colman Domingo schnell als Kollegen und jemanden, von dem sie das Handwerk lernen konnten. Die Atmosphäre wurde bald die eines tatsächlichen RTAProgramms.
Ehemals inhaftierte Männer zu bitten, in ein Gefängnis zurückzukehren, war keine leichte Entscheidung für die Produzenten. Aber ähnlich dem RTA-Programm selbst, war der Prozess kathartisch – sie kehrten nicht als Gefangene zurück, sondern als Schauspieler.


Pressematerial & Text ©Weltkino Filmverleih - Stephanie Frommfeld






Regie: Greg Kwedar
Drehbuch: John H. Richardson, Brent Buell, Clint Bentley, Greg Kwedar, Clarence Maclin, John Divine G Whitfield
Produzent: Clint Bentley, Brent Buell, Colman Domingo, Raul Domingo, Linda Halbert, Michael Heimler, Larry Kalas, Larry Kelly, Greg Kwedar, Clarence Maclin, Nancy Schafer uvm.
Musik: Bryce Dessner
Kamera: Pat Scola
Schnitt: Parker Laramie

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