Bones and All
Veröffentlichungsjahr: 2022 | Genres: Drama, Horror, Liebesfilm, Romanze
Originaltitel: Bones and All
Schauspieler: Taylor Russell, Timothée Chalamet, Mark Rylance, André Holland, Michael Stuhlbarg, David Gordon Green, Jessica Harper, Chloë Sevigny, Anna Cobb, Jake Horowitz, Kendle Coffey, Sean Bridgers
"Bones and All" ist ein romantisches Horror-Drama von Luca Guadagnino,mit Taylor Russell und Timothée Chalamet.
1988: Die 18-jährige Maren (Taylor Russell) wird von ihrem Vater verlassen. Auf der Suche nach ihrer leiblichen Mutter trifft sie auf Lee (Timothée Chalamet). Mit ihm teilt sie eine besondere Andersartigkeit, die nicht nur Vorteile birgt. Als die Beiden eine skurrile Romanze eingehen, wird ihnen diese Besonderheit fast zum Verhängnis.
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Ich habe lange überlegt, ob ich mir „Bones and All“ ansehen will, da mir das Thema Kannibalismus gar nicht liegt. Da bin ich von „The Road“ noch sehr traumatisiert und da ist das Thema nur am Rande kurz angerissen. Auch so kann ich dem ganzen nicht so viel abgewinnen, doch nach „EAT“ und im Rahmen des Community Coming of Age Wochenendes der LB Community, riskierte ich nun doch einen Blick.
„Bones and All“ ist auch nicht so schlimm, wie ich erst dachte, da habe ich weitaus schlimmeres gesehen. So manche Folge von „American Horror Story“ hat mehr schockiert. Im allgemeinen kann ich den Hype um diesen Film gar nicht wirklich nachvollziehen, denn er bietet absolut nichts neues. Zudem habe ich schon im ersten Drittel das Interesse an der Geschichte verloren. Die Charaktere sind allesamt stereotype, die man aus anderen Filmen schon kennt. Besonders Maren (Taylor Russell) ging mir auf die Nerven. Persönlich fand ich auch keinen Zugang zu den Charakteren, ebenso zu der Liebesgeschichte, die im Film gar nicht so klar herauskristallisiert wird.
Von Anfang bis Ende ist „Bones and All“ auch völlig vorhersehbar und ohne große Überraschungen. Ein Bilderbuchdrehbuch aus dem Hollywood-Baukasten. Wenigsten können sich die Bilder sehen lassen, denn Arseni Khachaturan versteht es, die Protagonist*innen und Landschaften künstlerisch auf die Leinwand zu zaubern. Allein Optisch ist der Film ein Meisterstück, währe da nicht die belanglose Story.
Zudem wird auf die Thematik auch nicht so richtig eingegangen. Es gibt da diese Menschen, die „Eater“, die andere Menschen essen, aber warum? Zum Vergnügen? Denn normales Essen vertragen sie auch. Menschen zu essen ist nur eine Stärkung, so heißt es. Aber wozu? Sonderlich schwach kam niemand daher, zumindest musste sich auch niemand einer Horde Bären zur wehr setzen oder ähnliches.
Trent Reznors und Atticus Ross‘ Soundtrack ist mir leider gar nicht im Gedächtnis geblieben.
Was mir neben der Kamera noch gefiel, war die typographische Gestaltung während der Städtewechsel. Schöne Idee und schönes Design.
„Penny Wilson wollte unbedingt ein eigenes Baby haben. Das glaube ich zumindest, denn sie sollte nur anderthalb Stunden auf mich aufpassen, und offensichtlich hat sie mich ein bisschen zu sehr geliebt. Sie muss ein Schlaflied gesummt, jeden kleinen Finger und jeden Zeh gestreichelt, meine Wangen geküsst und den Flaum auf meinem Kopf gestreichelt haben, wobei sie über mein Haar gepustet hat, als würde sie sich etwas von einer verblühten Pusteblume wünschen. Ich hatte meine Zähne, aber ich war zu klein, um die Knochen zu verschlucken, und als meine Mutter nach Hause kam, fand sie sie in einem Haufen auf dem Wohnzimmerteppich.“
— Die ersten Sätze aus Bones & All von Camille DeAngelis
Vielleicht hätte die Buchvorlage mehr hergegeben.