Angst
Veröffentlichungsjahr: 1983 | Genres: Drama, Horror, Thriller
Originaltitel: Angst
Schauspieler: Erwin Leder, Silvia Rabenreither, Edith Rosset, Rudolf Götz, Robert Hunger-Bühler
Der österreichische Psychothriller "Angst", inszeniert von Gerald Kargl, erzählt die Geschichte eines psychopathischen Mörders (Erwin Leder), der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis von unkontrollierbaren Mordgelüsten getrieben wird. Der Film bietet einen verstörenden Einblick in die Gedankenwelt des Täters, die durch Voice-over-Kommentare vermittelt werden. Der Protagonist versucht, seine dunklen Fantasien in einer scheinbar harmlosen Umgebung zu verwirklichen, wobei er in einem abgelegenen Haus auf eine Familie trifft.
Durch avantgardistische Kameraführung von Zbigniew Rybczyński und einen intensiven elektronischen Soundtrack von Klaus Schulze entsteht eine beunruhigende Atmosphäre, die die psychologische Abgründigkeit des Films unterstreicht. "Angst" basiert lose auf dem Fall des österreichischen Serienmörders Werner Kniesek und kombiniert dokumentarische Elemente mit stilisiertem, fast hypnotischem Erzählen.
Die schockierende Inszenierung und die realistische Darstellung der Ereignisse machten den Film zu einem kontroversen Werk, das in mehreren Ländern zunächst verboten wurde, später jedoch Kultstatus erreichte und von Regisseuren wie Gaspar Noé als Inspirationsquelle genannt wird.
Der Film zeichnet sich durch seine experimentelle visuelle Ästhetik, den Verzicht auf klassische Dialoge und die kompromisslose Darstellung von Gewalt aus. Trotz seiner anfänglichen Kontroversen gilt er heute als stilistisches Meisterwerk des europäischen Kinos.
Trailer ©Gerald Kargl | HD Retro Trailers
Ein Kommentar1 Kommentare
Das Genre Slasher ist schwierig für mich, da ich das oft einfach nur langweilig finde. Jemand rennt rum und sticht einfach Leute ab. Meistens sind es Teenager, die in den Wald gefahren sind, um sich eine Auszeit zu nehmen. Um nicht wieder diesem Trott entgegen zu laufen, habe ich meine Buddys gefragt, was man mir denn empfehlen könnte. Am besten noch so ein bisschen im Arthaus Stil. Natürlich war es col_plimp, der den richtigen Film parat hatte. „Angst“ ist ein sehr intensiver und auch künstlerischer Film. Die Handlung ist sehr einfach, aber dennoch vehement. Durch die avantgardistische Kameraführung von Zbigniew Rybczyński bekommt das Publikum nicht nur ein ungutes Gefühl bei der Sichtung, sondern auch beinahe tiefe Einblicke in die Seele der Protagonist:innen. Untermauert wird das Szenenbild von einem intensiven elektronischen Soundtrack, der von Klaus Schulze komponiert wurde. Dadurch entsteht eine sehr beunruhigende Atmosphäre, die die psychologische Abgründigkeit des Films unterstreicht. Der Film basiert lose auf dem Fall des österreichischen Serienmörders Werner Kniesek und kombiniert dokumentarische Elemente mit stilisiertem, fast hypnotischem Erzählen.
Besonders künstlerisch sind die Off-Gedanken des Serienmörders, der seine Gedanken detailgenau schildert. Diese Art von Inszenierung habe ich zwar schon häufiger gesehen, jedoch nicht in diesem Genre. Dazu liefert Erwin Leder eine überragende, darstellerische Leistung ab, die das Publikum in seinen Sog hineinzieht und den Wunsch nach Abstand hegt, jedoch können sich die Zusehenden seiner Aura nicht entziehen. Auch die anderen Darsteller:innen Silvia Rabenreither, Edith Rosset, Rudolf Götz und Robert Hunger-Bühler liefern eine großartige Leistung ab und ziehen das Publikum mitten ins Geschehen. Die Splattereffekte sind etwas unausgegoren, aber darüber kann man hinwegsehen, wenn man den Rest der Aufmachung betrachtet. Denn ebenso faszinierend ist der Schauplatz, der für den Film „Angst“ gewählt wurde. Das verlassen wirkende Haus bietet die richtige Kulisse für das Geschehen und ich muss auch sagen, dass mir die Architektur besonders gefiel.
Durch seine schockierende Inszenierung und die realistische Darstellung der Ereignisse war „Angst“ zunächst ein umstrittenes Werk und wurde in mehreren Ländern verboten. Erst später erlangte der Film Kultstatus und diente Regisseuren wie Gaspar Noé als Inspirationsquelle.
FAZIT ZU „ANGST“?
„Angst“ ist ein intensiver und künstlerisch anspruchsvoller Slasher, der mit seiner avantgardistischen Kameraführung, dem düsteren Soundtrack und Erwin Leders beeindruckender Darstellung überzeugt. Der Film taucht tief in die Psyche des Täters ein und schafft eine beunruhigende Atmosphäre, die nachhaltig wirkt. Trotz kleiner Schwächen bei den Effekten ist „Angst“ ein verstörendes, aber faszinierendes Werk, das sich deutlich vom Genre-Einerlei abhebt.