Abandoned
Veröffentlichungsjahr: 2022 | Genres: Drama, Horror, Thriller, Psychothriller
Originaltitel: Abandoned
Schauspieler: Emma Roberts, John Gallagher Jr., Michael Shannon
In dem Film "Abandoned" aus dem Jahr 2022, der unter der Regie von Spencer Squire entstand, zieht das junge Ehepaar Sara und Alex Davis zusammen mit ihrem Säugling Liam auf ein Bauernhaus auf dem Land. Sara und Alex scheinen sich von der Stadt wegbewegen zu wollen, und das Bauernhaus erscheint ihnen sofort als die ideale Wahl. Doch Sara hat Schwierigkeiten, mit ihrem ständig weinenden Baby umzugehen und wirkt zuweilen distanziert.
Das Haus verbirgt eine verstörende Vergangenheit, die, die Maklerin auch preis gibt. Dennoch wollen Sara und Alex das Haus kaufen, da Sara sich sogar offen für eine mögliche Präsenz von Geistern zeigt.
Sara (gespielt von Emma Roberts) hat Schwierigkeiten, eine Bindung zu ihrem Sohn Liam aufzubauen, der auch nicht gestillt werden möchte, sondern lieber aus der Flasche trinkt. Alex (John Gallagher Jr.), der als Tierarzt arbeitet, ist oft lange Tage unterwegs und lässt Sara allein mit Liam. Als sie ein verschlossenes Zimmer im neuen Haus entdecken, das sie öffnen und als das Zimmer eines Kindes erkennen, beginnen die Ereignisse sich zu verdichten.
"Abandoned" ist ein Psychothriller, der die düsteren Auswirkungen von postpartaler Depression und Trauma auf eine junge Familie erforscht.
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ACHTUNG SPOILER
„Abandoned“ muss wohl während der Pandemie gedreht worden sein, das würde die geringe Anzahl der Darsteller:innen erklären, dass sich eh alles nur an einem Ort abspielt und vielleicht auch, warum die Charaktere ausnahmslos jeden Tag die gleiche Kleidung anhaben. Allerdings braucht der Film auch nicht mehr Schauplätze, denn das „unheimliche“ hält sich eh nur im Haus auf.
Horrorfilme gibt es ja zuhauf. Angefangen bei den Slashern, in denen Teenager in den Wald fahren, die Person an der Tankstelle, sie vor dem Ort warnt und die Truppe dennoch hinfährt. Sich dann wundern selbst beim sterben zusieht. Dann gibt es atmosphärische Horrorfilme, alte Klassiker, Zombiefilme und Kunstfilme mit Horroreinschlägen.
Und dann gibt es noch die Art von Horrorfilmen, bei der man an der Plotbeschreibung schon sieht, was passiert.
Eine Familie zieht in ein Haus auf dem Land. Der letzte Schrei hier ist derzeit, dass es immer ein Neugeborenes gibt. Vorbei ist wohl die Zeit, in der sich die Paare von einer Fehlgeburt erholen müssen, nun wird der postpartaler Depression Raum gegeben.
Es fehlte auch der Hund, der ständig bellt und komische Dinge sieht, bis er schlussendlich aufgeschlitzt unter der Veranda liegt. Dafür gab es Schweine, die sterben mussten, aus unerfindlichen Gründen. Im Grunde hat das mit der übrigen Handlung gar nichts zu tun.
Wer dieses Drehbuch durchgewunken hat, ist mir ein Rätsel. Schlimmer noch, dass Emma Roberts diesen Käse auch noch mit produziert hat. Ich muss aber auch dazu sagen, dass „Wild Child“ aus ihrer Filmographie, der einzige Film ist, den ich mochte. Abgesehen von ihrer Performance in der Hit Serie „American Horror Story“ hat sie meiner Meinung nach, nur in Filmen mitgespielt, die eher unterdurchschnittlich sind. Dennoch sehe ich sie gerne, weil ich sie irgendwie mag, aber eine besondere Perle habe ich in ihrer Filmographie noch nicht entdeckt. Also habe ich mich auch für „Abandoned“ entschieden, weil sie eine Hauptrolle in dem Film hat und ich die Hoffnung, nach meinem gelungenen Horroroktober im letzten Jahr hatte, dass der Film eventuell gut werden könnte.
Prinzipiell ist das ja nicht so meins, da die Story, wie schon erwähnt, immer die gleiche ist. Und so ist es auch in „Abandoned“ nur ist dieser Film auch noch totaler Quatsch. Das Drehbuch weißt so derbe Logiklücken auf, dass es ein Graus ist. Natürlich, wer sucht die Logik in einem Horrorfilm? Aber warum muss man Charaktere auch so unfassbar dumm schreiben?
Die Maklerin erzählt, dass in dem Haus schlimme Dinge passiert sind und Sara (Emma Roberts) meint dazu nur „cool, wir ziehen trotzdem ein, ich bin offen für Geisterkram“. Wenn man im Haus dann noch eine Art „verwunschenes Zimmer“ findet und sich mit der Fallakte, die das Haus hervorgebracht hat nur oberflächlich beschäftigt, braucht man sich auch nicht wundern. Zusätzlich wurde ja schon erwähnt, dass es dort spuken könnte, selbst wenn das niemand vorher bewiesen hatte.
Die Kinder, die herumgeistern sind im Alter von 6 bis 8 vielleicht. Das macht ebenso keinen Sinn, da sie als Säuglinge ermordet wurden. Geister werden nicht älter, aber was weiß ich schon, als Fan der Ersten Stunde der Serie „Supernatural“?
Spannend übrigens auch, dass alle Charaktere jeden Tag die gleiche Kleidung tragen, denn für mehr gab es wohl kein Budget. Dafür kann sich wenigstens die Ausstattung des Hauses sehen lassen. Diese Kulisse ist mal wieder sehr gut ausgewählt und gestaltet.
Jump-Scares hat „Abandoned“ auch keine zu bieten. Zwei Momente gab es, die mal Spannung aufbauten und ich wirklich dachte, da kommt was unheimliches. Leider nein, leider gar nicht. Der Film ist so unfassbar langweilig. Zusätzlich will er auch noch das Thema der postpartalen Depression aufarbeiten, was nicht nur schlecht gemacht ist, sondern auch noch eine Beleidigung für alle, die unter sowas leiden.
Komisch ist auch immer in solchen Filmen, dass nur die Frauen die ganzen unheimlichen Dinge im Haus wahrnehmen. Und nein, auch depressive Menschen sind nicht offener für sowas. Die ganze Zeit über dachte mich mir aber, ob ihr Mann Alex nicht taub ist oder in seinem Leben einfach gar nichts mehr mitkriegt.
Lange nicht mehr so einen stumpfsinnigen Mist gesehen. Zusätzlich war das ewig weinende Baby eine totale Nervenherausforderung. Vermutlich wollte man damit auch am Soundtrack sparen, was anderes hat man eh nicht gehört.
FAZIT:
Das Durchschnittsranking von „Abandoned“ ist zurecht so niedrig, denn der Film ist absoluter Quatsch und kotzt alle Klischees aus, die man je in so einem Horrorfilm gesehen hat. Platter geht es wirklich nicht. Der Film ist eine Kopie sämtlicher Horrorfilme, mit derselben Ausgangslage und dazu noch unfassbar dumm und langweilig.